Haus des Blutes
wieder langsam in sie hinein. Tiefe Falten gruben sich in seine Stirn und sein Mund zuckte unkontrolliert. Sie liebte es, wie er stöhnte und seinen Hals verdrehte. Er war unglaublich angetörnt. Es machte Dream an, dass sie diejenige war, die solche Regungen in ihm auslöste. Es steigerte ihre ohnehin heftige Erregung noch zusätzlich.
»Und was ist mit der asiatischen Nutte?«
»Ja.«
Er schloss die Augen. Seine Stimme klang weit entfernt. »Würdest du ihr die Kehle aufschlitzen, Dream?« Er warf seinen Kopf in den Nacken. »Würdest du ihr Blut für mich trinken?«
Sie spürte ihn kommen.
Sah, wie sich die Muskeln in seinen Schultern anspannten.
Sie riss erwartungsvoll die Augen auf.
Seine Stimme war kaum noch hörbar. »Sag es, Dream.«
»Ja!«, schrie sie. »Ich würde ihr Blut trinken.«
Er öffnete die Augen.
Und lächelte.
Sein Körper wurde von so heftigen Krämpfen durchgeschüttelt, dass das Bett wackelte und Dream das Gefühl hatte, er würde sie durch die Matratze quetschen. Sie schlang ihre Beine um ihn und klammerte sich fest. Es dauerte viel länger, als ein normaler männlicher Orgasmus dauern sollte. Als sein Körper endlich zur Ruhe kam und er sich auf sie legte, fühlte sie sich wie einer der besten Rodeo-Reiter nach einem besonders anstrengenden Ritt auf dem Bullen.
Ihre Stimme klang zerbrechlich, als sie sagte: »Oh mein Gott.«
Er rollte sich von ihr herunter und winkte sie zu sich ans Kopfende des Bettes. Sie fühlte sich schwach, entkräftet, aber irgendwie gelang es ihr, sich um seinen muskulösen Körper zu schlingen. Sie verschmolzen zu einer perfekten Einheit, wie zwei Hälften eines Ganzen. Dream wurde bewusst, dass sie lächelte. Sie wusste, warum.
Wer würde nicht lächeln, nachdem er den besten Sex seines Lebens gehabt hatte?
Es war die nackte Wahrheit.
Sie hatte sich nie zuvor so ausgelaugt, so vollkommen befriedigt oder ihrem Partner auf so untrennbare Weise verbunden gefühlt. Sie glaubte nicht, dass ihr schon einmal etwas im Leben ein derart gutes Gefühl verschafft hatte. Weder etwas zu essen, noch eine emotionale Erfahrung oder ein beruflicher Erfolg – nichts. Es war unbeschreiblich schön, sich endlich wirklich lebendig zu fühlen, keine Schmerzen zu empfinden und nicht länger sterben zu wollen.
Ihre Selbstmordgedanken waren völlig verstummt, und es kam Dream vor, als wäre eine zentnerschwere Last von ihr abgefallen. Sie vermutete zwar, dass sie nach wie vor in irgendeiner dunklen Ecke ihrer Seele lauerten und sich die Zeit vertrieben, bis sie sich das nächste Mal verletzlich fühlte, aber das war in Ordnung. Sie würden Dream nicht mehr behelligen, solange sie sich in den Armen dieses unglaublichen Hengsts befand.
Sie zeichnete mit ihrem Finger die Konturen seines Brustkorbs nach. »Mmm, ich möchte das noch mal machen …«
Er lachte. »Wie du wünschst …«
Sie hob eine Augenbraue und sah ihn an. »Oh, Scheiße, nein, nicht jetzt sofort.«
Er lächelte. »Warum nicht?«
Sie seufzte und ihr Gesicht glühte in tiefer Befriedigung leuchtend rot auf. »Ich glaube nicht, dass ich noch mal eine Runde … davon … überstehe … nicht so bald.« Sie küsste ihn auf seine schon wieder harte Brustwarze. »Du bist … mein Gott, dafür gibt es überhaupt keine Worte … du bist ganz anders als irgendjemand sonst auf diesem Planeten.«
Er lachte erneut. »Da hast du recht, Dream.«
Dream verdrehte die Augen. Er verfügte über ein gesundes Ego. Nun, was hatte sie auch anderes erwartet? Jeder Mann, der das vollbringen konnte, was er gerade getan hatte, musste vor Selbstbewusstsein nur so strotzen. Eine Menge Typen da draußen hielten sich für ein Geschenk Gottes und der gute Ed hier war genau das. Und er wusste es – was einerseits ekelhaft war, andererseits aber auch ziemlich aufregend.
Sie bedeckte seine Brust mit sanften, zärtlichen Küssen. Für den Moment war sie voll und ganz damit zufrieden, das letzte Nachglühen zu genießen. Und was für ein wunderbares Fleckchen Erde dies doch war, um in purer Glückseligkeit zu schwelgen.
Das Bett war riesig, groß genug für eine Orgie. Die weiche Matratze federte herrlich unter ihr nach und verschaffte ihr die Illusion, seelenruhig auf dem offenen Meer zu treiben. Im Kamin knisterte ein Feuer, das sie wärmte und die einzige Beleuchtung im Raum darstellte. Die flackernden Flammen wirkten weit entfernt, wie ein Lagerfeuer an einem abgeschiedenen Strand. Eine Marmorbüste von Alexander dem Großen
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