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Haus des Todes

Haus des Todes

Titel: Haus des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maggie Shayne
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machen also diese Séance.”
    “Ausgezeichnet. Ich habe alles, was wir brauchen, draußen im Auto.”
    Er drehte sich um und schickte sich an, seine Requisiten zu holen. “Nein, Jack”, sagte sie und hielt ihn zurück.
    Er sah sie an. “Sag nicht, du hast es dir anders überlegt.”
    Sie schüttelte den Kopf. “Wir machen gar nichts”, erklärte sie, “bevor ich mit meiner Pizza fertig bin.”

10. KAPITEL
    Jack, der so nervös war wie noch nie in seinem ganzen Leben, bereitete gerade den Tisch für die Séance im Esszimmer vor, als es an der Tür läutete. Kiley war in der Küche, räumte die Pizzareste weg und stellte die Teller und Gläser in den Geschirrspüler. Also ging er zur Tür und machte auf.
    Draußen stand Chris. Er lächelte. Hinter ihm standen zwei der Spiritisten, die sich Kiley im Laufe des vergangenen Jahres in ihrer Kolumne vorgeknöpft hatte. Maya, Mitte dreißig, eine blonde zierliche Hexe mit blauen Augen, nickte Jack zur Begrüßung zu, als er beiseitetrat, um sie eintreten zu lassen. Sie trug Jeans, einen gemütlich aussehenden Pulli und ein Pentagramm um den Hals. Direkt hinter ihr war John Redhawk, ein Schamane. Abgesehen von der türkisfarbenen Perlenkette war auch er in seinen Jeans und dem grünen Polo-Hemd unter der Jeansjacke ganz unauffällig und lässig gekleidet.
    Jack hörte Kiley aus der Küche kommen. Sie war gerade im Begriff, ihm etwas zuzurufen, da hielt sie plötzlich inne und blieb stehen.
    Um das peinliche Schweigen zu brechen, sagte Jack: “Ich, äh, dachte, ihr zwei hättet keine Zeit.”
    John bedachte Kiley mit einem strengen Blick. “Falls hier Geister gefangen sind, benötigen sie Hilfe, damit sie ihren Frieden finden.”
    Maya nickte. “Wir können sie nicht für
ihre
Taten bestrafen.”
    “Na, großartig”, sagte Kiley. “Die beiden sind auf der Seite der verdammten Geister.”
    “Glücklicherweise stimmen deren Interessen und Ihre eigenen überein”, erwiderte John und ging weiter ins Wohnzimmer. “Ebenso wie Ihre und unsere Ziele – wir wollen, dass die Geister erlöst werden, damit sie ihren Weg gehen können.”
    Jack, der wusste, dass Kiley gleich die Augen verdrehen oder irgendeine zynische Bemerkung machen würde, sah sie eindringlich an.
    “Sie sind zweifellos der Meinung, dass wir ohnehin keine Hilfe sind, Ms. Brigham”, sagte Maya.
    Kiley kniff die Lippen zusammen. “Ich habe Sie beim Betrügen ertappt.”
    “Sie haben uns ertappt, als wir mit unseren Aussagen falsch lagen”, widersprach John. “Das ist ein sehr großer Unterschied.”
    “Die vielen Fälle, in denen wir ins Schwarze getroffen haben, haben Sie völlig ignoriert”, fügte Maya hinzu. “Stattdessen haben Sie sich nur auf die Fälle konzentriert, bei denen wir danebenlagen.”
    Chris nickte heftig und gab dann ebenfalls seinen Senf dazu. “Sie haben nicht berücksichtigt, wie oft die beiden geholfen haben. Und außer Acht gelassen, dass niemand durch ihr Handeln zu Schaden gekommen ist.”
    Kiley verzog den Mund und senkte den Kopf. “Ich habe schon verstanden, Chris.” Dann sah sie wieder auf und holte tief Luft. “Sie beide haben gerade zugegeben, dass Sie sich manchmal irren. Ich nehme an, ich muss das auch tun.”
    John nickte bedächtig. “Ein paar von den Leuten, die Sie in Ihrer Kolumne kritisiert haben, sind tatsächlich Schwindler, Ms. Brigham. Einige haben großen Schaden angerichtet und es mehr als verdient, entlarvt zu werden. Ich war froh, als sie verschwunden sind, weil sie ein schlechtes Licht auf den Rest von uns geworfen haben. Aber es ist ein Fehler, alle Hellseher über einen Kamm zu scheren. Und es ist genauso falsch, uns an Maßstäben zu messen, die niemand erfüllen kann, der kein Gott ist.”
    Sie nickte. “Ich beginne das gerade zu verstehen.” Dann runzelte sie die Stirn. “Aber wie zum Teufel soll ein Außenstehender den Unterschied zu den Betrügern erkennen, wenn Sie manchmal auch falschliegen?”
    “Ein Außenstehender kann das auch nicht”, sagte Maya. “Aber wir. Wir wissen, wer echt ist und wer nur eine Show abzieht, um den Leuten das Geld aus der Tasche zu ziehen. Vielleicht könnten Sie in Zukunft mit uns arbeiten, statt gegen uns.”
    Kiley riss sichtlich erstaunt die Augen auf. “Sie … würden das tun? Mit mir zusammenarbeiten? Mein Gott, ich hätte nie gedacht …”
    “Weil Sie nie gefragt haben”, sagte John. “Aber glauben Sie mir, wir würden Ihnen furchtbar gern behilflich sein, den Schwindlern das Handwerk

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