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Haus des Todes

Haus des Todes

Titel: Haus des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P Cleave
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ich werde schon wieder. Das muss ich doch sagen, damit du mir verzeihst, oder?«
    »Mensch, so läuft das nicht! Scheiße, so läuft das einfach nicht, Caleb. Das ist harte Arbeit, wir versuchen unser Bestes, um diese Menschen zu therapieren.«
    Caleb ignoriert ihn einfach. »Es war nicht meine Schuld, das liegt an meiner Erziehung, ich kann nicht anders, verschreib mir ein paar Antidepressiva, und mir geht’s wieder gut. Siehst du? Du glaubst mir, oder? Und James Whitby hast du ebenfalls geglaubt. Hättest du ihm auch geglaubt, wenn es deine Tochter gewesen wäre, die er erst gefickt hat und dann töten wollte? Lass mich überlegen, ich habe eine deiner Töchter getötet, vielleicht auch zwei  – ich kann mich nicht mehr genau erinnern …«
    »Du … du hast …«
    »… weil ich psychische Probleme habe und leicht durcheinanderkomme. Wirst du dich für mich einsetzen, Doktor? Wenn ich mich stelle, trittst du dann in den Zeugenstand und erzählst allen, es sei nicht meine Schuld gewesen?« Er greift in seine Tasche und zieht sein Handy
heraus. »Du setzt dich gerne für andere Menschen ein, nicht wahr? Solange es nicht deine Familie ist, der sie etwas angetan haben.«
    »Ist es das … ist es das, worum es hier geht? Willst du, dass ich in den Zeugenstand trete und dich verteidige, um zu beweisen, dass ich ein Heuchler bin? Weil du glaubst, ich würde anders urteilen, wenn es um meine Familie geht?«
    »Ist es denn nicht so?«
    »Nein, natürlich nicht.«
    »Na ja, ist sowieso egal, denn das will ich gar nicht. Du wirst nicht die Situation von vor siebzehn Jahren nachspielen, Stanton. Sondern das durchmachen, was ich vor fünfzehn Jahren erleben musste.«
    »Bitte, bitte, tu meiner Familie nicht weh«, schreit Stanton.
    »Als du ihn entlassen hast, warum hast du ihn da nicht in einem Haus in deiner Straße unterbringen lassen?«
    »Bitte … bitte, tu niemandem weh.«
    »Tja, es ist schon spät«, sagt Caleb und spielt an seinem Telefon herum. »Ich bin müde, und wenn ich mich nicht genug ausruhe, reicht morgen meine Kraft nicht mehr, um mich um deine Tochter zu kümmern. Siehst du das hier?«, sagt er und hält das Handy in die Höhe. »Seit ich in den Bau gewandert bin, haben sich die Kameras völlig verändert. Das letzte Mal, als ich Fotos gemacht habe, musste ich den Film zum Entwickeln in einen Laden bringen. Man musste eine Entscheidung treffen, bevor man auf den Auslöser drückte, denn jeder Schnappschuss kostete
Geld. Inzwischen haben alle Handys eine eingebaute Kamera, und jeder ist ein Fotograf. Die Kamera hat unzählige Funktionen, aber egal, wie man ein totes Baby auch fotografiert, es sieht immer aus wie ein totes Baby.«
    Caleb zeigt ihm das Display, sodass er es sehen kann. Sein schwacher Schein fällt in Stantons Richtung.
    »Schau’s dir an«, sagt Caleb, packt Stanton am Haar und reißt seinen Kopf herum, bis sein Gesicht auf das Display gerichtet ist. Das Bild zeigt Octavia, wie sie mit dem Gesicht nach unten in einer Blutlache liegt. Und neben ihr ein blutverschmiertes Messer.
    »Du … du hast sie erstochen?«
    »Ging ganz schnell«, antwortet er, »und ich habe ihr vorher ein Beruhigungsmittel gegeben.« Er lässt das Handy in seine Tasche gleiten und klebt Stanton das Klebeband wieder auf den Mund. »Ich denke, du solltest dich jetzt erst mal richtig ausschlafen  – morgen wird ein wichtiger Tag für dich. Morgen wirst du mich davon überzeugen müssen, dass ich Katy nicht umbringe, denn ich mag sie, und du magst sie auch. Es ist nicht zu übersehen, dass sie deine Lieblingstochter ist, denn sie hast du nicht genannt, als du dich für eine von ihnen entscheiden musstest. Weißt du, Stanton, das alles hier ist nur das Vorspiel. Das Beste …«, sagt er, »das Beste kommt noch.«

Kapitel 43
    Tabitha Jenkins’ Handgelenke sind auf dem Rücken zusammengebunden, ihre Füße sind gefesselt, und sie hat Klebeband auf dem Mund. Ihre Augen sind geschlossen. Wenn nicht das leichte Heben und Senken ihres Brustkorbs wäre, könnte man sie für tot halten. Auf dem Boden neben dem Bett liegt ein Baby, das wie Octavia aussieht. Allerdings sehen für mich alle Einjährigen gleich aus, es sei denn, es ist meine eigene Tochter. Die Kleine ist auf einen Kindersitz geschnallt. Sie hat die Augen weit aufgerissen und starrt mich mit einem ziemlich verwirrten Gesichtsausdruck an. Die Vorderseite ihres Strampelanzugs ist voller Tomatensoße.
    Ich halte das Messer jetzt nicht mehr seitlich neben

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