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Haus des Todes

Haus des Todes

Titel: Haus des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P Cleave
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Polizei dahinterkommen, könnte das Ihr Leben zerstören.«

    »Das hat Caleb auch gemeint«, sagt sie, »als ich ihn im Gefängnis besucht habe.«
    »Und er hatte recht. Tabitha, warum ist Caleb hierhergekommen? Warum hat er Sie gefesselt? Und warum hat er Octavia hiergelassen? Hat er Sie verletzt?«
    Bevor sie eine meiner Fragen beantworten kann, klopft es leise an der Hintertür.
    »Sie haben Caleb von Victoria Brown erzählt, als Sie ihn im Knast besuchten«, erkläre ich.
    »Oh«, sagt sie.
    »Behalten Sie die Sache für sich, sonst landen Sie im Gefängnis«, füge ich hinzu, dann öffne ich die Tür und lasse Schroder und die anderen herein. Er hat ein Handy am Ohr und macht eine erstaunte Miene. Er kommt herein, nickt ein paarmal, sagt ein paarmal okay und legt dann auf.
    »Oh Mann«, sagt er, »du wirst es nicht glauben. Aber man hat mir gerade den Fall entzogen. Ich bin suspendiert.«

Kapitel 44
    Der Sanitäter untersucht Tabitha eingehend und gibt dann Entwarnung. Er rät ihr, zur Beobachtung ins Krankenhaus zu fahren, doch sie will nicht.
    »Ja, warum auch, ich bin ja nur der Fachmann«, sagt der Sanitäter, geht ins Wohnzimmer und setzt sich. Er legt die Füße auf den Couchtisch, zückt sein Handy und fängt an, damit herumzuspielen.

    Ich hocke mit Schroder im Wohnzimmer vor dem laufenden Fernseher, während Tabitha im Schlafzimmer Octavias Windel wechselt. Detective Hutton und Detective Kent sind ebenfalls da sowie zwei weitere Beamte, von denen mich einer nach dem Mord an Herbert Poole als Erster am Tatort angesprochen hat. Den anderen habe ich noch nie gesehen. Die vier sind in der Küche. An verschiedenen Stellen des Viertels in einem Radius von vier Blocks um Tabitha Jenkins’ Haus herum befinden sich Zivilfahrzeuge mit weiteren Officers. Über den Fernsehschirm flimmern Aufnahmen von den Lakeview Homes. Sie sind verwackelt, aber scharf und stammen entweder von einem der Bewohner oder von einem Angehörigen. Die Aufnahmen zeigen zunächst ein Fensterbrett und einen Vorhang, dann stellt die Kamera auf das Geschehen hinter der Fensterscheibe scharf, auf das erste der eintreffenden Großraumtaxis. Es kommt zum Stehen, die Türen werden aufgeschoben, und ein Detective nach dem anderen steigt aus. Es ist, als würde man Clowns im Zirkus dabei zusehen, wie sie aus einem winzigen Wagen klettern, nur dass diese Clowns betrunken sind und als Erstes in die Felder rennen, um die Bäume zu bewässern, bevor sie herauszufinden versuchen, wer den Zirkusdirektor getötet hat.
    Ich sehe zu Schroder, der mit ausdruckslosem Gesicht zuschaut, wie mein Wagen hinter dem ersten Großraumtaxi anhält und wir beide aussteigen. Er verschwindet, um zu pinkeln, während ich zum Tatort mit der Leiche gehe. Die Kamera folgt keinem von uns beiden, sondern
wird nun auf das nächste Großraumtaxi mit weiteren Zirkusartisten gerichtet, dann folgen mehrere Nahaufnahmen von einigen Detectives, mit denen ich während der letzten vierundzwanzig Stunden zusammengearbeitet habe, darunter eine von Detective Kent, die sich die ganze Zeit in der Nähe des Großraumtaxis aufhält.
    Schroder schaltet den Fernseher aus und stützt seinen Kopf in die Hände.
    »Vielleicht ist es gar nicht so schlimm«, sage ich, aber das stimmt natürlich nicht  – es wird richtig schlimm werden. Dafür werden die Medien schon sorgen.
    »Ich hätte auf dich hören sollen.«
    »Ich …«, beginne ich, aber eigentlich weiß ich nicht, was ich sagen soll. Was könnte ich sagen? Ich mache eine kurze Pause, dann stelle ich die Frage, die ich die letzten paar Minuten unterdrückt habe. »Man hat dich suspendiert?«
    Er zuckt die Achseln und schaut zu mir herüber. »Wenn es nur das wäre«, sagt er. »Nach diesem Bericht kann ich mir nicht vorstellen, dass ich meinen Job behalten werde. Das vorhin am Telefon war Stevens. Er meinte, ihm bleibe nichts anderes übrig, als mich zu suspendieren. Das weitere Vorgehen läge nicht in seiner Hand, aber einer müsse eben dran glauben, nicht wahr? Und das sei nun mal ich.«
    »Tut mir leid«, sage ich.
    »Also, das muss es nicht. Du hast mir gleich gesagt, dass ich Scheiße baue. Aber ich wollte einfach nicht hören.«
    »Was hast du jetzt vor?«

    »Was hast du von Tabitha in Erfahrung gebracht?«
    »Carl …«
    »Was soll ich denn tun? Nach Hause gehen und die Beine hochlegen?«
    »Ja.«
    »Vielleicht hast du recht, und morgen wissen wir es dann genau, aber im Moment haben wir ein Mädchen und seinen Vater, die

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