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Haus des Todes

Haus des Todes

Titel: Haus des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P Cleave
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Stanton entführt hat. Überprüft das, dann lasst den Wagen in die Polizeigarage bringen, damit die Kriminaltechniker ihn untersuchen können. Rede mit dem Besitzer, aber nimm jemanden mit. Wenn Shrugs unser Mann ist, dann hat er die drei verschwundenen Mädchen bei sich. Ich fahre inzwischen zu Stantons Praxis und hole die Akten.« Er wirft einen Blick auf die Uhr. »Es ist jetzt eins«, sagt er, »in zehn Minuten dürfte ich da sein. Wir bleiben in Kontakt.«
    Schroder verlässt den Tatort, und ich gehe mit dem Officer zu dem leeren Wagen. Dabei mustert er mich immer wieder mit einem seltsamen Gesichtsausdruck. Entweder kennt er meine Vorgeschichte, oder er möchte mit mir Händchen halten. Er leckt sich über die aufgeplatzte Lippe. Obwohl über der Stadt inzwischen Wolken aufgezogen sind, klettern die Temperaturen weiter in die Höhe. Ariel lag mit ihrer Regenvorhersage heute Nacht wohl ziemlich daneben. Irgendwo in der Straße oder im Nachbarblock hat jemand den Grill angeschmissen, und bei dem Geruch von brutzelnden Steaks und gebratenen Zwiebelringen fängt mein Magen an zu knurren. Per Funk fordert der Beamte einen Abschleppwagen an. Man versichert uns, dass er innerhalb von dreißig Minuten da sei. Wir müssen uns durch die Medienmeute zwängen, und man stellt uns Fragen, die wir jedoch ignorieren.
Jonas Jones läuft ein paar Schritte neben uns her, um Informationen zu bekommen, bevor er wieder in der Menge verschwindet. Als wir den Wagen erreichen, halte ich inne. Und mein Herz schlägt ein wenig schneller.
    »Ich habe diesen Wagen schon mal gesehen«, erkläre ich dem Officer.
    »Er stand schon hier, als Sie vorhin hier vorbeigefahren sind.«
    »Nein, nein, das mein ich nicht«, sage ich und schüttle den Kopf. »Ich habe ihn vorhin nicht mal bemerkt, es standen zu viele Leute davor.« Ich gehe um den Wagen herum. Es handelt sich um einen ramponierten Toyota, der noch älter ist als meiner. Er sieht genauso aus wie der Wagen, dem ich gestern Nacht Starthilfe gegeben habe. Ich streife ein Paar Latexhandschuhe über und ziehe an der Fahrertür, sie ist nicht abgeschlossen. Der Schlüssel steckt noch im Zündschloss. Ich drehe ihn herum, doch der Motor gibt keinen Laut von sich.
    »Die Batterie ist leer«, sagt der Beamte.
    »Die Person, die ihn hier stehen gelassen hat, braucht offenbar ihre Schlüssel nicht mehr, die Hausschlüssel eingeschlossen«, sage ich.
    »Wenn sie die Schlüssel hatte, wurde das Auto wohl auch nicht gestohlen.«
    Der Mann letzte Nacht auf dem Friedhof, ist das der Mann, nach dem wir suchen? War das Donald Shrugs? Ist er wegen der Prügel, die er hat einstecken müssen, so wütend auf die Welt? Oder ist dieser Mann Erin Stantons neuer Geliebter und hat gar nichts mit dem Sensenmann
zu tun? Einige der Journalisten kriegen mit, dass der Wagen wichtig ist, und diese Erkenntnis verbreitet sich unter ihnen wie ein Virus. Innerhalb weniger Sekunden sind Dutzende von Kameras auf unsere Gesichter gerichtet.
    »Zurück, zurück«, sagt der Beamte und hält seine Hände abwehrend in die Höhe. »Zurück, verdammt noch mal.«
    Weitere Beamte kommen herüber und helfen, die Medienmeute zurückzudrängen. Eine neue Absperrung wird errichtet, sodass wir Platz haben, den Wagen genauer zu untersuchen. Weder auf dem Armaturenbrett noch hinter den Sitzen werden wir fündig, und im Handschuhfach liegt lediglich eine Straßenkarte. Ich überprüfe den Aschenbecher, er ist leer. Auf dem Beifahrersitz sind jede Menge getrockneter Blutflecken. Womöglich stammen sie von einer Waffe, die dort gelegen hat. So etwas wie ein Messer. Ich schaue unter den Sitzen nach, ohne dass ich etwas finde.
    Der Abschleppwagen muss hier aus der Gegend kommen, denn innerhalb von fünf Minuten trifft er ein. Ein großer stämmiger Bursche in einem grauen Overall steigt aus und läuft um das Auto herum, mustert es eingehend, während er sich an seinem Schnauzer zupft. Er wirkt nicht wie jemand, der allzu viele Worte macht. Die Ladefläche wird nach unten geneigt und verwandelt sich so in eine Rampe, und mit einer Winde zieht der Mann den Wagen auf die Fläche. Dann fährt er sie wieder in die Waagerechte, und der Wagen wird mit Haken und Ratschengurten am Gestell befestigt.
    Ich rufe einen weiteren Officer zu uns, einen Mann etwa in meinem Alter, den ich an den meisten der Tatorte
im Einsatz gesehen habe. »Begleiten Sie ihn«, sage ich und deute auf den Fahrer des Abschleppwagens. »Behalten Sie das Auto im Auge.«
    »Ja,

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