Haut aus Seide
sich mit ihnen betrinken und sein Glück bei ein paar Französinnen versuchen. Doch leider hatte er seine Kumpel seit Jahren nicht gesehen. Sie hatten nicht zu Eves Freunden gepasst. Und mit denen war Philip – abgesehen von ein paar oberflächlichen Gesprächen – nie richtig warm geworden.
Scheiß drauf , dachte er, den Daumen zwischen den Zähnen. Dann würde er eben allein gehen. Er verdiente eine amüsante Nacht. Und er verdiente einen guten Fick, für den er sich nicht rechtfertigen musste. Schließlich standen die Chancen gut, dass auch seine Stieftochter nicht allein schlief.
Er fand sein Opfer vor dem Moulin Rouge . Sie war groß, hatte dicke Brüste und stand vor dem Hintereingang, wo keine Touristenbusse parkten und auch das glänzende rote Neonlicht der Mühle nicht mehr zu sehen war. Sie rauchte und hatte einen nackten Fuß auf ihr Knie gestellt – wie ein Storch. Der andere Fuß wurde von einem schwankenden roten Stöckel gestützt. Das Schuhwerk war offensichtlich der Grund für ihre Müdigkeit. Obwohl der Körper des Mädchens von Kopf bis Fuß in einem Trenchcoat steckte, kennzeichnete das glitzernde Make-up sie doch als Showgirl.
»Fertig für heute Abend?«, fragte er auf Englisch.
Sie blinzelte ihn durch den Nebel ihres Zigarettenrauchs hindurch an. Er trug seine alten Trinkerklamotten: ein weites weißes Hemd und eine enge Jeans. Philip hatte sich seine Figur bewahrt, und alles passte so gut wie immer. Eine seiner Freundinnen hatte ihn mal als Gefahr für die öffentliche Sicherheit bezeichnet. In der Hoffnung, dass das immer noch zutraf, setzte er sein harmlosestes und charmantestes Lächeln auf.
»Ja, ich bin fertig«, erwiderte sie vorsichtig, aber nicht erschrocken. »Ich bin bei der dritten Show des Tages nicht dabei.« Sie knetete ihren Fußballen. »Woher wusstest du, dass ich Englisch spreche?«
Er trat einen Schritt näher. »Keines der Mädchen, die hier tanzen, ist Französin. Die Pariserinnen haben vergessen, wie man Cancan tanzt.«
»Tatsächlich?« Die Frau erwiderte sein Grinsen. Sie war Amerikanerin. Vielleicht sogar ein echtes Showgirl aus Las Vegas, das mal ein wenig Pariser Luft schnuppern wollte. Die junge Frau betrachtete ihn von oben bis unten. Sie war eindeutig erfreut, dass er etwas an ihr fand,
und durchaus bereit, auch ihr Interesse zu zeigen. Sie nahm einen letzten Zug von ihrer Zigarette, bevor sie sie auf die Straße schnippte. Als sie beide Hände frei hatte, massierte sie ihre Ferse, als wäre sie ein Geschlechtsorgan. Philip bemerkte interessiert, dass sie keine Strümpfe trug. Ihre Beine unter dem Trenchcoat waren nackt, muskulös und blass.
»Das könnte ich auch für dich tun«, erklärte Philip. Er wartete die Erlaubnis gar nicht erst ab, sondern griff nach dem nackten Fuß. Er war kalt, aber er konnte ihn wärmen. Er kannte sich mit Frauenfüßen gut aus und wusste, wie zart, malträtiert und empfindlich sie sein konnten. Der Fuß dieser Frau hatte krumme Zehen und war verhornt, aber er war trotzdem empfänglich für angenehme Reize. Die junge Amerikanerin stöhnte mit geschlossenem Mund, als er ihre Zehen mit geschickten Händen bearbeitete, und ihre Augen glänzten vor sinnlichem Vergnügen. Der Gesichtsausdruck ließ ein schauderndes Interesse in seinem Schritt erstehen.
»Das sollte gesetzlich verboten sein«, keuchte sie. Philip neigte instinktiv den Kopf. Ihr Fuß glitt zu Boden, als er ihr einen Kuss gab – eine höfliche Verführung mit einem Minimum an Zungenspiel. Ihr Mund antwortete in derselben Sprache. Ohne irgendwelchen Druck auszuüben, legte Philip seine warmen Hände auf ihre Schultern. Sie verlagerte ihr Gewicht in seine Richtung. Ihre Arbeit hatte das Mädchen offensichtlich standhaft gemacht. Ihr Haar roch nach Zigarettenrauch und Emeraude . Die Lippen immer noch auf seinen Mund gepresst, legte sie die flache Hand direkt auf seine Brust. Philip meinte, sie wolle ihm Einhalt gebieten, und ließ die junge Frau sofort los. Doch er irrte sich. Ihre
Hand fuhr an seinem Körper hinab und schloss sich in einer unmissverständlich einladenden Geste um seine Eier. Ihre Handfläche war ganz warm. Sein Schwanz schwoll sofort an und beulte die verblichene Jeans aus.
»Du verschwendest keine Zeit, was?«, fragte sie mit aufregend verrauchter Stimme.
»Nicht, wenn mein Schwanz so steht.«
Die Antwort gefiel ihr, doch sie verbarg ihr Lächeln hinter geschürzten Lippen. Mit ihren Fingern und der Handfläche spielte sie mit seinem
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