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Havanna für zwei

Havanna für zwei

Titel: Havanna für zwei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M Jackson
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schluckte. »Was soll das heißen? Was ist passiert? Wo bist du?«
    »Ich bin auf einer dieser kleinen Straßen in East Wall, die alle gleich aussehen. Sophies Wagen steht hier. Ich habe dahinter gehalten, und es sitzt niemand drin.«
    Felipe stieg aus und lief um Sophies Wagen herum. Die Beifahrerseite war eingetreten, doch ansonsten schien nichts kaputt zu sein. Sein Versuch, die Tür zu öffnen, scheiterte daran, dass sie verschlossen war.
    »Ich hab sie nicht mehr gesehen, seit sie gestern von der Party weggerannt ist«, sagte Louise zu Emma.
    »Ich hab keine Lust, mit ihr zu reden, aber wenn ihr Auto gestohlen wurde, sollte sie wissen, wo es ist.«
    »Dann schreib ’ne SMS.«
    »Ich frage Dad.«
    »Er wird erschöpft sein. Lass nur! Ich rufe sie an.«
    Felipe öffnete die Beifahrertür und setzte sich wieder neben Emma.
    »Es ist abgeschlossen, aber jemand hat es mutwillig beschädigt«, berichtete er.
    Emma nickte. »Hör zu, Louise. Felipe sagt, jemand hat es mutwillig beschädigt, aber es ist abgeschlossen. Also kann es nicht gestohlen worden sein.«
    »Wo wolltet ihr denn hin?«
    »Ich bin mit Felipe auf dem Weg in die Stadt.«
    »Ich rufe sie an«, versprach Louise seufzend, »und melde mich wieder bei dir.«
    Als Emma auflegte, plagten sie Schuldgefühle. In letzter Zeit hatte sie Louise alle unangenehmen Aufgaben aufgehalst, während sie eine traumhafte Zeit mit ihrem kubanischen Freund verlebte.
    »Warum rufst du Sophie nicht selbst an?«, fragte Felipe.
    »Felipe! Du warst doch gestern Abend dabei! Du weißt über einiges Bescheid, was Sophie sich so geleistet hat.«
    »Ja, aber sie ist deine Schwester.«
    »Das entschuldigt ihr Verhalten nicht.«
    Felipe wandte sich ab und behielt seine Meinung für sich.
    Schweigend fuhr Emma weiter am Kai entlang; links von ihnen floss der Liffey. Sie fühlte sich schlecht, weil sie so wenig Anteilnahme zeigte. Felipe hatte so viel Mitgefühl, während sie sich von ihrem Stolz und ihren verletzten Gefühlen leiten ließ. Ihr Handy klingelte.
    »Ich erreiche sie weder auf dem Handy noch auf dem Festnetz. Wo seid ihr jetzt?«
    »Wir sind gleich beim Internationalen Finanzzentrum.«
    »Dann seid ihr fast bei ihr. Seht doch mal nach ihr!«
    »Ich glaube nicht, dass ich ihren Anblick ertragen kann.«
    »Tja, ich bin in Clontarf und habe Besuch. Bitte, Emma!«
    Emma warf Felipe einen Blick zu. Seine Miene war unergründlich, aber sie konnte seine Gedanken lesen.
    »Okay. Ich rufe dich an, wenn ich da war.«
    Emma bog an den Kaianlagen scharf nach rechts ab und fuhr auf den Parkplatz des Internationalen Finanzzentrums. Aller Wahrscheinlichkeit nach würde Sophie ihren Kater auskurieren oder einfach nur schmollen, nachdem sie von der Party abgehauen war. Sie parkte und führte Felipe auf die Lower Mayor Street.
    »Hier ist es sehr schön.« Felipe machte große Augen, als er die schicken kleinen Cafés und andere Symbole der coolen städtischen Lebensart sah. »Sophie lebt in einem schönen Viertel.«
    Als Emma an die Mietshäuser und den Gestank in Havanna zurückdachte, fühlte sie sich schrecklich. Was musste Felipe von dem Theater halten, das ihre Familie veranstaltete? Dehannys und ihre Familie standen sich so nahe und waren so herzlich und gastfreundlich, obwohl sie so wenig besaßen. In Irland hingegen, wo so viele ein komfortables und geordnetes Leben führten und materiell abgesichert waren, zankten und stritten sie sinnlos.
    Emma und Felipe erreichten die Tür von Sophies Wohnblock. Zum Glück verließ gerade ein junger Mann das Haus und hielt ihnen die Tür auf.
    »Sie wohnt im zweiten Stock«, informierte Emma Felipe und nahm seine Hand.
    Emma schellte und hörte es drinnen klingeln. Nach ein paar Sekunden klingelte sie erneut. Immer noch keine Reaktion.
    »Wahrscheinlich ist sie nur kurz weggegangen«, spekulierte sie.
    Felipe sah Emma skeptisch an. Er hatte das Gefühl, dass etwas Schlimmes passiert war, und Emma ging es genauso. »Versuch es noch einmal.«
    Emma klingelte Sturm und klopfte laut. Die Tür der Nachbarwohnung wurde aufgerissen.
    »Hey! Geht’s auch etwas leiser? Es ist Samstag!« Die Nachbarin, die aussah, als hätte sie in der Nacht zuvor heftig gefeiert, hielt sich ihren Morgenmantel vorne zu und fasste sich an den Kopf, als hätte sie Schmerzen.
    »Verzeihung! Aber wissen Sie, ob Sophie zu Hause ist?«
    Die Frau, die Emma auf Anfang zwanzig schätzte, zuckte mit den Achseln. »Ich habe den Wohnungsschlüssel, wenn Sie selbst nachsehen

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