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Havanna für zwei

Havanna für zwei

Titel: Havanna für zwei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M Jackson
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dem Boden, die sie am Abend zuvor getragen hatte. Eine Bürste hatte sie auch nicht dabei. Sie musste sich etwas einfallen lassen, aber sie war Sophie Owens und würde sich trotzdem richtig toll aufstylen. Sie kramte ein Gummiband aus ihrem winzigen Handtäschchen, hielt den Kopf nach unten und band sich die Haare zu einem Pferdeschwanz zusammen. Die Bluse knotete sie sich unter ihrem BH zu, damit sie lässiger wirkte und für den Tag geeigneter war, und die Knitterfalten in ihrem Chiffonrock würden beim Laufen schon wieder rausgehen.
    »Okay, bist du bereit?« Greg trug ein cremefarbenes Polohemd und eine braune Hose mit Bügelfalten.
    »Klar«, sagte Sophie. Bei ihm war sie zu allem bereit.
    Als sie hinaus auf die Calle Obispo traten, nahm Greg ihre Hand. Sophie grinste in sich hinein. Sie empfand so viel Lust für den Mann an ihrer Seite, dass sie ganz berauscht davon war. Sie liefen die Calle Mercaderes entlang und bogen nach links in die Calle O’Reilly ab.
    »Hey, diese Straße muss nach einem Iren benannt worden sein!«
    »Wir haben alle irisches Blut in uns. Mein Großvater kam aus Belfast.«
    »Wirklich?«
    »Hier lang«, sagte er und führte sie zum Eingang eines Mietshauses.
    »Hola, señor!« Eine alte Frau nickte Greg freundlich zu, als er durch ihren kleinen Wohnraum lief, der mit einem Tisch und einem Sessel nur spärlich möbliert war.
    Sie liefen weiter durch den hinteren Teil des Hauses und betraten ein anderes Mietshaus mit einer Treppe, die an der Seite nach oben führte.
    »Pass auf, wo du hintrittst! Die Stufen sind nicht sicher.«
    Greg klopfte an eine schiefe Tür, an der der Zahn der Zeit so sehr genagt hatte, dass sie ihre Funktion kaum noch erfüllte und beim Öffnen über den Fußboden kratzte.
    Dahinter stand eine Mulattin, die Greg anlächelte und ihn gut kannte.
    »Hola, señor Greg.«
    Sie begannen ein Gespräch auf Spanisch, und Sophie stand daneben und fühlte sich ausgeschlossen.
    Greg sah sich eine Reihe von Gemälden an, die die Frau ihm zeigte, und sie feilschten eine gute Stunde lang. Sophies Geduld erschöpfte sich zusehends, und sie bekam langsam Hunger, weil sie nicht gefrühstückt hatte. Sie war noch nie von einem Mann so behandelt worden. Schließlich unterbrach sie ihn.
    »Hör mal, Greg, ich bin am Verhungern. Können wir jetzt gehen?«
    »Tut mir leid, Schätzchen, aber ich arbeite. Du kannst schon mal nach unten gehen. An der Ecke zwischen der Calle Obispo und der Straße, von der wir gekommen sind, ist ein Touristencafé. Treffen wir uns doch da, wenn ich fertig bin.« Damit wandte er sich wieder der Mulattin zu, als wäre Sophie schon gegangen.
    Sie war empört über diese Behandlung, wusste aber, dass sie keine große Wahl hatte, außer zurück zu ihrer Schwester zu gehen.
    Also stieg sie mit unsicheren Schritten die Treppe hinab und lief den Weg zurück, den sie gekommen war. Die alte Dame hatte inzwischen Gesellschaft von einem alten Mann bekommen, der auf einer Riesenzigarre herumkaute. Sie ließen sich nicht beirren und nickten ihr freundlich zu, als sie vorbeihuschte.
    Zurück auf der Calle Obispo entdeckte sie ein Café mit einer Speisekarte für Touristen im Schaufenster und setzte sich auf einen Stuhl nahe am offenen Fenster. Sie war immer noch wütend auf Greg, weil er sie einfach hier sitzen ließ, während er seelenruhig Geschäfte machte. Aber sie begehrte ihn, und vielleicht könnte sich zwischen ihnen mehr entwickeln als nur eine Urlaubsromanze.
    Felipe hatte vor, Emma nach Vedado zu bringen. Wenn er sie mit Sightseeing ablenken konnte, würde sie sich vielleicht entspannen. Aber sie starrte immer noch auf die Straße, als suchte sie nach etwas Bestimmtem.
    »Möchten Sie gerne die Plaza de la Revolución sehen?«
    »Danke, ist mir recht. Für mich ist hier alles neu.«
    Sie befanden sich am Rand von Vedado und hatten es nicht mehr weit.
    Felipe parkte am Straßenrand nahe dem Platz der Revolution.
    Emma öffnete die Tür und schlüpfte aus dem Wagen. Sie wollte alles in sich aufnehmen, konnte aber nur an Paul denken und sich mit der Frage quälen, warum er sich umgebracht hatte.
    »Sehen Sie da! Das ist Che.« Felipe deutete auf ein großes offizielles Gebäude mit einer bronzenen Drahtskulptur von Che Guevara an der Fassade, die so riesig war, dass sie alle Etagen des Hochhauses umfasste. Hasta la victoria siempre stand darunter. »Das ist das Ministerio del Interior.«
    »Diesen Slogan habe ich auf einem Plakat auf dem Weg nach Varadero gesehen.

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