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Haveljagd (German Edition)

Haveljagd (German Edition)

Titel: Haveljagd (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean Wiersch
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genauer?«
    »Sehr gut.«
    »Mhh«, kam es von Sonja, aber nicht wegen des heißen Kaffees. »Du kannst ruhig etwas konkreter werden«, sagte sie. »Du musst ihn nicht beschützen, denn ich glaube nicht, dass er sie umgebracht hat.«
    »Aber du fragst so.«
    »Wir haben ihr Handy gefunden. Sie hat kurz vor ihrem Tod mehrmals versucht, Michaelis anzurufen.«
    »Was heißt versucht?«
    »Na eben versucht. Es kam kein Kontakt zustande. Er wird sein Telefon wohl abgeschaltet haben.«
    Manzetti stand von dem Stuhl auf und machte sich auch einen Kaffee. Dann fiel ihm ein, dass er Werner vorhin ja auch nicht erreicht hatte.
    »Wann war das?«, fragte er.
    Sonja sah zur Zimmerdecke. »Ich glaube gestern Mittag gegen …« Sie brauchte eine kleine Hilfe und sah in ihrem Notizheft nach. »12 Uhr 27, 12 Uhr 29 und 12 Uhr 30.«
    »So dicht hintereinander?«
    »Ja. Was ist daran so ungewöhnlich?«
    Er schaute sie an. »Wie lang waren die Anrufe?«
    Ihr Blick landete wieder im Notizheft. »Es gab keine Verbindung. Das sagte ich doch schon.«
    »Also auch keine Nachricht auf der Mailbox.«
    Sonja schüttelte den Kopf. »Andrea, was interessiert dich so an diesen Anrufen?«
    »Überleg doch mal. Inka Schneider ruft innerhalb von drei Minuten drei Mal ihren ehemaligen Chefredakteur an.«
    »Ja, und?«
    »Es muss ihr extrem wichtig gewesen sein, denn sonst hätte sie beim ersten Mal eine Nachricht hinterlassen und darauf gewartet, dass Werner sie zurückruft, statt es in kurzer Zeit drei Mal zu probieren.«
    Manzetti sah von seiner Tasse auf »Warum hast du eigentlich danach gefragt, wie gut ich Werner kenne?«
    »Es gibt da einige Fragen«, behauptete sie.
    »Zum Beispiel?«
    »Wo ist ihr Computer?«
    »Ach so«, sagte Manzetti. »Du glaubst, dass Werner bei ihr vorbeigeschaut hat, nachdem sie ihn so oft anzurufen versucht hat, die Leiche fand und die günstige Gelegenheit nutzte, um den Computer mitzunehmen.«
    Eine Weile herrschte Schweigen. Dann antwortete Sonja. »Kann doch sein, oder? Er nimmt das Notebook mit und durchforstet es nach interessanten Recherchen. Außerdem kannst du doch noch nicht vergessen haben, dass es Inka Schneider war, die über den Doppelselbstmord seines Freundes Kurt Becher geschrieben hat. Vielleicht hat er gehofft, dort Antworten auf seine eigenen Fragen zu finden.«
    »Nein«, sagte Manzetti. »Ich weiß ziemlich genau, wo er seit gestern Mittag war. Er kann nicht in der Wohnung von Inka Schneider gewesen sein.«
    »Wirklich nicht? Man braucht dafür nicht Stunden.«
    »Habt ihr seine Fingerabdrücke gefunden, oder warum bist du so hartnäckig?«
    Sonja schüttelte erneut den Kopf und seufzte. »An den üblichen Stellen wie Türklinke, Treppengeländer und so haben wir überhaupt keine Fingerabdrücke gefunden. Nicht einmal die von Inka Schneider.«
    »Das erhärtet die Vermutung, dass es sich nicht um einen Selbstmord handelt.«
    »Ja. Und das ist auch die Meinung der Staatsanwaltschaft.«
    »Von Woltersbrück?«
    »Ja.«
    »Habt ihr sonst noch etwas gefunden?«
    »Nein. Bremer ist der Meinung, dass alles eine Kopie vom Bohnenländer See ist. Aber er ist raus.«
    »Bremer?« Manzetti war überrascht. »Warum das?«
    Sonja schnippte sich mit dem Zeigefinger gegen den Kehlkopf. »Als du weg warst, stand Bremer wohl zu dicht neben von Woltersbrück, und der hat ihn dann nach Hause geschickt. Jetzt wird Inka Schneiders Leiche in Potsdam untersucht.«
    »Ich habe gar nicht bemerkt, dass er so angeschlagen war.«
    »Ja, eigentlich war er wie immer, aber das hat von Woltersbrück sofort ausgenutzt.«
    Vergeltungsmaßname. Das konnte sich Manzetti gut vorstellen. Bremer hatte mal über den Staatsanwalt gesagt, als er die Weisheit seines Chefs über den grünen Klee lobte: »Ein Dummkopf findet immer noch einen größeren Dummkopf, der ihn bewundert.« Und das hatte von Woltersbrück ihm bis heute nicht verziehen.
    »Woran klammert ihr euch nun?«
    »Wieso ihr?«, fragte Sonja mit großen Augen.
    »Weil ich eben beschlossen habe, dass ich weiter Überstunden abbummeln werde.«
    »Was? Das kannst du nicht mit uns machen.«
    »Doch. Das geht schon. Ihr müsst auch mal lernen, wie es ist, Claasen ausgeliefert zu sein.«
    »Andrea …«
    Er blieb bei seiner Meinung und damit verfolgte er lediglich ein Ziel. Er konnte sich den Weisungen des Dr. von Woltersbrück entziehen. »Woran klammert ihr euch denn nun?«
    »Falls ich meiner Nase trauen kann, geht man jetzt gerade auf Michaelis los. Es ist momentan die

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