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Havelwasser (German Edition)

Havelwasser (German Edition)

Titel: Havelwasser (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean Wiersch
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Todesursache geklärt. Was gibt es da noch zu wissen?“, unterbrach Manzetti, weil er sich für diese Art von Unglücksfällen nicht zuständig fühlte.
    „Es könnte einige Bedeutung für Sie haben. Der Mann gehörte zu denen, die am Rande der Gesellschaft leben. Und die haben nun wirklich nicht genug Geld, um sich das teuerste Kokain zu kaufen, das im Umkreis von tausend Kilometern aufzutreiben ist. Sein Pech, dass er sich den Koks nicht durch die Nase zog, sondern in die Venen jagte. Dafür war es dann doch zu hoch konzentriert.“
    „Wie hoch?“
    „Qualitätsstufe vier, Reinheitsgehalt über neunzig Prozent.“
    Manzetti konnte nicht anders, als einen Pfeifton durch seine Lippen und damit auch durch die Telefonleitung zu schicken.
    „Genau. Und das hat sein Körper nicht vertragen“, kommentierte Bremer. „Aber woher er den teuren Stoff hatte, das müssen Sie natürlich rauskriegen. Haben Sie eine Vermutung?“
    „Die drei haben ja den toten Pfarrer durchsucht, ihm auch die Münzen abgenommen. Vielleicht hatte der den Koks dabei? Ich werde dem nachgehen. Danke erst mal.“ Manzetti legte auf und überlegte. Falls Weinrich wirklich Kokain bei sich gehabt hätte, weil er es regelmäßig konsumierte, dann wären seine Schleimhäute in der Nase angegriffen gewesen oder er hätte mehrere Einstiche in den Venen gehabt. Beides hätte Bremer bei der Obduktion gefunden. Vielleicht hatte sich der Penner das Zeug irgendwo anders beschafft, und das hatte gar nichts mit dem toten Weinrich zu tun? Aber er musste sichergehen.
    In Weinrichs Sachen brauchte er wohl nicht mehr nach Kokain zu suchen, denn das hatten die Penner ja gründlich erledigt. Aber er könnte in Beckers Hinterlassenschaft nachschauen, wenn er da etwas finden würde, müsste er Kontakt mit den Kollegen vom Drogendezernat aufnehmen, um in den beiden Mordfällen endlich weiterzukommen. Er rief also in der Asservatenabteilung an und bat darum, schon einmal die Kiste mit Martin Beckers Sachen herauszustellen, weil er die gleich bei ihnen unten im Keller durchsehen wolle.
    Mit Gummihandschuhen ausgestattet, wühlte er wenig später in den Klamotten des getöteten Lehrers. Der Inhalt der Brieftasche lag in einer durchsichtigen Tüte und war nicht weiter von Relevanz. Ein paar Geldscheine, eine Kreditkarte der Brandenburger Bank, ADAC-Karte, die Karte der Signalkrankenversicherung und Quittungsbelege von Einkäufen, die auf nichts Außergewöhnliches schließen ließen. Beim Anblick eines Kondoms stellten sich aber Manzettis Nackenhaare auf. Hatte Becker es dabei, um es in unschuldige Kinder zu stecken? Angewidert legte er die Tüte in den Karton zurück.
    Als Nächstes betrachtete er das Hemd mit den dunklen, eingetrockneten Blutflecken genauer. Es war blau und von Canda, der Hausmarke von C&A. Warum trug ein Mann, der fast eine Million Euro besaß, Hemden von C&A? Manzetti fühlte damit sein italienisches Halb-Ich herausgefordert und winkte innerlich ab. Deutsche Männer zogen sich nur dann vernünftig an, wenn entweder ihre Frauen ihnen die Sachen hinlegten oder sie einen Italiener nachahmen wollten. Beides ging in der Regel schief, weil man diesen Männern oft ansah, dass sie sich alles andere als wohl in dieser Kleidung fühlten.
    Schuhe und Strümpfe des Lehrers hob Manzetti nur kurz an und legte sie wieder zurück. Die Hose, eine blaue Jeans, trug noch Anhaftungen, die vom Auffindeort der Leiche, also vom Strand am Beetzsee stammten, und sie enthielten nicht das, was Manzetti zu finden gehofft hatte. Er stützte sich auf den kleinen Tisch und stierte Löcher in die Luft. „Haben wir noch mehr von ihm?“, fragte er schließlich den Beamten, der hinter dem Tresen darauf wartete, dass er die Kiste wiederbekam, um dann sein Kreuzworträtsel zu Ende bringen zu können.
    „Nicht bei mir, Herr Hauptkommissar.“
    „Wissen Sie, ob wir noch woanders Sachen von ihm haben? In der Rechtsmedizin vielleicht?“
    Der Mann, der seine Uniform ohne Schulterstücke trug, schüttelte den Kopf. „Der Karton kam ja aus der Rechtsmedizin“, sagte er genervt. Gerne hätte er allen Kriminalisten vorgeschlagen, mögliche Beweisstücke doch besser erst zu untersuchen und sie dann zu ihm zu bringen.
    Was nun? Manzetti nahm sich noch einmal Beckers Brieftasche vor. Er suchte nach geheimen Fächern oder nach solchen, welche die Kollegen einfach übersehen hatten. Ohne Ergebnis. Verdammt noch mal, da musste etwas sein!
    Er legte die Tüte zurück und hob noch einmal die Hose

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