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Havenhurst - Haus meiner Ahnen

Titel: Havenhurst - Haus meiner Ahnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Judith McNaught
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aufgestampft, weil Ian sie noch immer absolut ungläubig ansah. „Wenn Sie es genau wissen wollen — ich hatte an diesem Abend eine Höllenangst vor Ihnen!“ Plötzlich erinnerte er sich wieder ganz genau an die Situation: Ein bezaubernd schönes Mädchen drückte ihm Blumentöpfe in die Hände, um ihn vom Küssen abzuhalten... und wenige Minuten später schmolz dieses Mädchen in seinen Armen dahin.
    „Glauben Sie mir nun endlich?“
    Ian wußte wirklich nicht, ob er sie schuldig sprechen sollte oder nicht. Er spürte, daß sie zu irgend etwas nicht die Wahrheit sagte oder irgend etwas zurückhielt. Außerdem war es doch recht eigenartig, daß sie so heftig darauf bedacht war, hier in seinem Haus zu bleiben. Allerdings erkannte Ian es, wenn jemand verzweifelt war, und Elizabeth Cameron schien aus einem ihm unerfindlichen Grund wirklich verzweifelt zu sein.
    „Was ich glaube, spielt keine ...“ Ian sprach nicht weiter, weil er einen unangenehmen Geruch wahrnahm, der aus dem offenen Fenster herausdrang. „Was zum Teufel...“ Er eilte bereits zum Haus, und Elizabeth lief hinter ihm her.
    Im selben Moment kam Jake um die Hausecke. „Ich habe die Butter im Kühlfaß gefunden, und...“ Er unterbrach sich, als er den Gestank roch. Er schaute Elizabeth hinterher, die gerade ins Haus lief, und folgte ihr sofort.
    Im Haus saß Lucinda genau dort, wo sie zuvor auch gesessen hatte, nur daß sie sich jetzt gelassen den Rauch mit einem schwarzen Fächer von der Nase fernzuhalten versuchte.
    „Ich habe mir erlaubt, das Bratgerät vom Herd zu entfernen“, teilte sie den Eintretenden mit., Allerdings nicht rechtzeitig genug, um seinen Inhalt zu retten, den ich allerdings auch nicht für rettenswert hielt.“
    „Hätten Sie die Pfanne nicht vom Herd nehmen können, bevor alles verbrannte?“ fragte Jake ärgerlich.
    „Ich kann nicht kochen, mein Herr.“
    ,Aber riechen können Sie doch, oder?“ fragte Ian.
    „Ian, es macht ja nichts“, beschwichtigte Jake ihn. „Ich reite eben ins Dorf und besorge uns zwei Mädchen, die das alles wieder in Ordnung bringen, ehe wir verhungern.“
    „Ein außerordentlich vernünftiger Vorschlag“, pflichtete Lucinda ihm sofort bei und stand auf. „Ich werde Sie selbstverständlich begleiten.“
    „Was?“ fragte Elizabeth entsetzt.
    "Was?“ kam das Echo von Jake. „Warum?“
    „Weil die Auswahl weiblichen Dienstpersonals natürlich immer einer Frau überlassen bleiben sollte. Wie weit ist es bis zum Dorf?“
    Jakes Gesichtsausdruck war ein Bild der Bestürzung. „Wir können heute nachmittag wieder zurück sein, vorausgesetzt, im Dorf ist jemand, der für uns arbeiten will. Aber ich ...“ „Dann machen wir uns am besten sofort auf den Weg. Elizabeth, würden Sie uns bitte entschuldigen? Ich möchte ein Wort mit Mr. Thornton reden.“ Sie blickte ihre Schutzbefohlene auf eine Weise an, daß dieser nichts übrigblieb, als widerspruchslos das Haus zu verlassen.
    Draußen schaute Elizabeth etwas verwirrt in die Landschaft und fragte sich, welchen grotesken Plan Lucinda wohl entwickelt hatte, um ihr Problem zu lösen.
    Unterdessen fixierte die grauhaarige Matrone drinnen Ian mit ihrem durchbohrenden Blick. „Mr. Thornton, ich habe entschieden, daß Sie ein Gentleman sind." Das hörte sich an, als schlüge sie ihn zum Ritter.
    „Machen Sie es nicht so spannend“, erwiderte Ian kühl. „Was habe ich getan, um mir Ihre gute Meinung zu verdienen?“
    „Absolut gar nichts“, antwortete Lucinda ohne Zögern. „Meine Entscheidung stützt sich auf meine hervorragenden intuitiven Kräfte und die Tatsache, daß Sie als ein Gentleman geboren wurden.“
    „Diese Meinung wird von der Gesellschaft im allgemeinen nicht geteilt.“
    „Ich bin nicht dumm. Ihr Großvater, der Duke of Stanhope, ist mir bekannt. Ich war Mitglied im Haushalt seiner Nichte, als die nicht gebilligte Ehe Ihrer Eltern Furore machte. Weniger gut informierte Personen müssen bezüglich Ihrer Abstammung auf Spekulationen zurückgreifen. Ich habe das nicht nötig. Ihr Gesicht, Ihre Körpergröße, Ihre Stimme, sogar Ihr Auftreten und Ihr Gehabe sagen mir genug. Sie sind der Enkelsohn des Herzogs.“
    An die Spekulationen und Gerüchte wegen seiner Herkunft hatte sich Ian inzwischen schon gewöhnt, aber daß eine Person die Stirn besaß, ihm ins Gesicht zu sagen, wer er war, das hatte er noch nicht erlebt. Er zügelte seinen Zorn. „Wenn Sie es sagen, muß es wohl stimmen“, erklärte er scheinbar

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