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Havoc - Verwüstung - Thriller

Havoc - Verwüstung - Thriller

Titel: Havoc - Verwüstung - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blanvalet-Verlag <München>
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diese Verbindung überhaupt nicht gesehen. Poli muss schon die ganze
Zeit hinter dem Plutonium her gewesen sein. Sehen wir uns doch erst mal unsere seltsamen Besucher von heute Nacht an. Wie haben sie sich noch genannt?«
    »Janitscharen«, antwortete Mercer. »Es war beinahe zu erwarten, dass auch Terroristen aus dem Nahen Osten in die ganze Geschichte verwickelt sind.«
    »Wer oder was sind denn Janitscharen?«
    »Während des Osmanischen Reiches waren sie Elitesoldaten, die dem Sultan persönlich unterstellt waren. Sie gehörten zu den gefürchtetsten Kriegern der Menschheitsgeschichte. Soweit ich mich erinnere, wurden sie so mächtig, dass ein Sultan im neunzehnten Jahrhundert eine zweite Armee aufgestellt hat und sie bis auf den letzten Mann niedermetzeln ließ, weil er sich von ihnen bedroht fühlte.«
    »Und jetzt sind sie zurückgekommen.«
    »Ich habe meine Zweifel, dass diese Leute tatsächlich ihre rechtmäßigen Nachfolger sind. Ich vermute, dass sie sich nur ihres Namens bedienen.«
    »Mag sein, aber sie sind nicht wie die Terroristen aufgetreten, mit denen ich im Laufe meiner Tätigkeit zu tun hatte. Das sind doch keinesfalls fanatische Dschihadisten, die sich jederzeit für Allah und Mohammed selbst in die Luft sprengen würden. Überlegen Sie doch mal. Sie haben uns in Afrika und später in Atlantic City das Leben gerettet. Und heute haben sie mir nur einen Schrecken eingejagt, mir sonst aber kein Haar gekrümmt. Im Gegenteil, sie waren sogar äußerst rücksichtsvoll, fast schon höflich. Ich habe die Gewohnheit, nackt zu schlafen, und als ich aus dem Bett aufstand, haben sie weggeschaut.«
    »Cali, gläubige Muslime würden niemals Ihren unbekleideten Körper betrachten.« Mercer konnte nicht verhindern, dass ein solches Bild vor seinem geistigen Auge entstand. Er
war überzeugt, dass sie genau wusste, was sich in diesem Moment in seiner Fantasie abspielte, und senkte den Blick. Hastig fügte er hinzu: »Außerdem waren sie bewaffnet.«
    »Das Erste, was ich in dem einen Jahr, das ich im Irak verbrachte, erfahren musste, war, dass die Männer auf der ganzen Welt gleich sind. Sie lassen sich keine Gelegenheit entgehen, Frauen zu begrapschen oder ihnen unter den Rock zu schauen. Ob Muslime, Juden oder Christen - darin sind sie sich alle gleich. Aber diese Typen haben nichts dergleichen getan, sondern uns nur geraten, uns aus der Geschichte herauszuhalten. Warum haben sie uns nicht einfach umgebracht und das Problem auf diese Art und Weise gelöst? So hätte ich es getan, wenn ich Terroristin wäre.«
    Mercer ließ sich ihr Argument durch den Kopf gehen und musste zugeben, dass es etwas für sich hatte. Für Poli Feines und seine Leute zählte ein Menschenleben offensichtlich nicht sehr viel. Nach dem zu urteilen, was er beobachtet hatte, schien es ihnen sogar Spaß zu machen, Menschenleben zu zerstören. Aber die beiden Janitscharen hatten Cali an diesem Tag kein Haar gekrümmt und sie alle noch nicht einmal bedroht. Was glaubten sie noch mal, wonach er und Cali suchten? Nach dem Alambic von Skanderbeg. Mercer hatte noch immer keine Ahnung, was das sein sollte.
    »Haben Sie eine Idee, um was es sich da handelt, also das, wonach wir ihrer Meinung nach her sein sollen?«, fragte er sie. »Ich meine diesen Alambic von Skanderbeg?«
    »Ich habe keinen Schimmer«, gab Cali zu. »Haben Sie hier ein Wörterbuch?«
    Harry meldete sich von der Bar zu Wort. »Ein Alambic ist ein Gerät, das in Schnapsbrennereien zum Reinigen von Alkohol benutzt wird. Auf Grund seiner Form wird das Ding auch schon mal Destillierhelm genannt.«

    »Irgendwie ist es typisch, dass du so was weißt«, bemerkte Mercer sarkastisch. »Und was ist mit Skanderbeg? Auch irgendeine Idee?«
    Harry wandte sich wieder seinen Notizen zu. »Da muss ich leider passen.«
    Cali folgte Mercer nach unten in sein Büro. Er strich mit der Hand über einen bläulichen Stein, der auf einer Anrichte in der Nähe der Bürotür lag. Es war ein Stück Kimberlit, das Magneteisengestein, das in jeder Diamantmine auf der ganzen Welt anzutreffen ist, und zugleich ein persönlicher Talisman. Dieser Gesteinsbrocken besaß auf seiner Unterseite als Einlagerung einen makellosen Diamanten und war ihm von einem dankbaren Minenbesitzer in Südafrika zum Geschenk gemacht worden.
    »Ich hatte noch gar nicht die Gelegenheit, es angemessen zu würdigen«, sagte Cali, während Mercer seinen Computer hochfahren ließ. »Ihr Haus ist wunderschön.«
    »Vielen Dank«,

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