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Havoc

Havoc

Titel: Havoc Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ravensburger
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Ihm war dasselbe aufgefallen, ohne dass er gewusst hatte, wie er es in Worte fassen sollte. »Es ist ein bisschen so, wie wenn man in ein Aquarium schaut. Alles ist verzerrt.«
    »Wenn das so weitergeht, werde ich hier noch seekrank«, beschwerte sich Justin. »Das kann doch nicht gesund sein, oder?«
    »Nein.«
    »Oh, okay.« Justin kratzte sich unter seiner Kapuze am Ohr. »Spazieren wir hier eigentlich nur so zum Spaß herum oder suchen wir nach etwas Bestimmtem?«
    Seth schirmte seine Augen mit der Hand gegen die Sonne ab und sah sich um. »Wir suchen nach einem großen Torbogen, der in der Mitte geborsten ist. Er müsste die anderen Gebäude überragen. Vom Berg aus habe ich ihn sehen können, aber hier unten versperren einem die Häuser die Sicht.«
    »Ich nehme an, du hast diesen Torbogen in deine r … ä h … mystischen Vision gesehen?«, fragte Justin.
    Seth sah ihn lange an. »Ja«, sagte er schließlich. »In meiner mystischen Vision.«
    Justin grinste. »Dann folgen wir also der Wegbeschreibung eine r … Katze? «
    Tatyana knurrte gereizt.
    »Ach komm schon, Mieze. Nichts gegen dich. Ich bin mir sicher, dass du eine ganz tolle Navigatorin wärst.«
    Die mechanische Säbelzahntigerin trottete beleidigt davon, um eine Seitengasse näher in Augenschein zu nehmen.
    Seth legte den Kopf in den Nacken und ließ den Blick über die Dächer schweifen. »Vielleicht sollten wir versuchen in eines der Gebäude zu kommen, um uns mal von oben einen Überblick zu verschaffen. Oder wir klettern auf eine Säule.«
    »Das übernehme ich«, sagte Kady schnell. »Ihr Jungs seid die reinsten Mehlsäcke, wenn es ums Klettern geht.« Sie ging auf die nächstbeste Säule zu und erklomm sie geschickt, indem sie sich an den Schlingpflanzen festhielt und daran hinaufzog. Die Jungs sahen bewundernd zu, wie sie furchtlos immer höher kletterte.
    »Ich wollte mich noch dafür bedanken, dass du auf sie aufgepasst hast, solange ich weg war«, sagte Seth zu Justin.
    »Hey, das hatte ich dir doch versprochen. Und um ehrlich zu sein, auf Kady muss man nicht besonders aufpassen. Die kommt auch ziemlich gut alleine klar.«
    »Da hast du Recht«, sagte Seth. »Trotzdem danke.«
    »Gern geschehen. Wäre komisch, wenn sie jetzt runterfallen würde, was? Nachdem wir gerade gesagt haben, dass sie gut auf sich selbst aufpassen kann.«
    Seth warf ihm einen Blick zu.
    »War ja bloß so’n Gedanke.« Justin zuckte verlegen mit den Schultern.
    »Hey«, rief Kady plötzlich. »Ich sehe ihn!« Sie deutete wie ein Matrose im Mastkorb in eine Richtung. »Da geht’s lang, Jungs.«
    Justin stieß seinen Freund an. »Kady ist schon echt cool, was?«
    »Ja«, sagte Seth gedankenverloren. »Das ist sie.«
    4
    Während sie die Orte suchten, die Seth in seiner Vision gesehen hatte, schritt der Tag immer weiter voran. Schon bald hatte die hinter einem Wolkenschleier verborgene Sonne ihren höchsten Punkt erreicht und begann allmählich wieder zu sinken.
    Von dem zerborstenen Torbogen aus gingen sie auf einen hohen Turm zu und stiegen die Treppe in seinem Inneren hinauf. Oben angekommen bot sich ihnen eine perfekte Sicht über die ganze Stadt. Seth deutete auf einen breiten, von Bogengängen gesäumten Boulevard mit Springbrunnen auf dem Mittelstreifen.
    »Dort entlang«, sagte er und sie setzten ihren Weg fort.
    Am Ende des Boulevards fanden sie ein weiteres Wahrzeichen, das Seth erkannte. Diesmal war es ein prächtiges Gebäude mit einer Kuppel, auf deren Spitze die Statue einer löwenartigen Raubkatze stand. Seth betrachtete sie stirnrunzelnd.
    »Allmählich hab ich wirklich das Gefühl, dass es nicht bloß ein willkürliches Durcheinander von Bildern war, die du aus Andersens Kopf gezogen hast«, sagte Kady nachdenklich. »Ich glaube, das war sein Heimweg. Der Weg führt uns zur Königin der Katzen.«
    »Erinnerst du dich noch an diese Bestie, von der ich dir erzählt habe? Dieses Tier, das mich in Hathern verfolgt hat und das ich später in dem Haus in Kensington wiedergesehen habe?«
    »Klar erinnere ich mich. Ich bin mir ziemlich sicher, dass es dasselbe Biest war, das mich vor einiger Zeit durch den Wald gejagt hat.«
    Seth blickte mit zusammengekniffenen Augen zu der Statue empor. »Es sah fast aus wie das Tier da auf der Kuppel. Nur dass es irgendwie mutiert wa r … es hatte Stacheln und Hörner und trug eine Maske aus Metal l …«
    »Vielleicht war es dasselbe Tier«, sagte Kady. »Es könnte sein, dass Tall Jake einige Untertanen der Königin

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