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Havoc

Havoc

Titel: Havoc Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ravensburger
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man den Shard aus dem Ei befreite? Verschwendeten sie womöglich nur ihre Zeit?
    Aber diese Gedanken schob er schnell beiseite. Er handelte lieber, statt nachzudenken. Erst müssen wir sie finden, dann sehen wir weiter , dachte er.
    »Das Bild zeigt, wie Tall Jake die Stadt eingenommen hat«, sagte Kady betroffen.
    »Sieht ganz so aus.« Seth schüttelte den Kopf. »Die Menschen und Katzen sind damals Hals über Kopf geflohen.«
    Tatyana gab ein dunkles Knurren von sich. Sie stand mit gebleckten Zähnen vor dem Mosaik und ihre Augen funkelten wütend.
    »Was hat sie denn?«, fragte Seth.
    Justin sah seine beiden Freunde überrascht an. »Sagt mal, ist die Katze etwa schlauer als ihr? Ich fasse es nicht!« Er deutete auf das Mosaik. »Hallo, Leute? Meint ihr vielleicht, die haben auf ihrer Flucht eine kurze Pause eingelegt, um ein kleines Kunsthappening zu veranstalten?«
    Seth verstand nicht. »Was willst du damit sagen?«
    Justin tätschelte die Säbelzahntigerin. »Ich glaube, die Miezekatze versucht euch etwas mitzuteilen. Wenn ihr erlaubt, übersetze ich mal schnell: Falls das Bild hier die panische Flucht der Bewohner darstellt und diese Stadt seitdem tatsächlich völlig verlassen is t – wer hat dann das Mosaik gemacht? «
    5
    Kurz darauf entdeckten sie den großen Platz und auch noch ein weiteres Gebäude, das Seth wiedererkannte, doch von da an wurde das Weiterkommen schwieriger. Seth beschrieb ihnen den ausgetrockneten Kanal, den er in der Vision gesehen hatte, aber da er unterhalb des Straßenniveaus lag, konnten sie ihn selbst von den höchsten Gebäuden aus nicht ausmachen. So verzweifelt sie auch danach suchten, sie verirrten sich nur immer wieder aufs Neue im Gewirr der Straßen. Die Sonne stand schon ziemlich tief und allmählich verloren sie den Mut.
    »Hier waren wir schon mal!«, rief Kady plötzlich.
    »Quatsch. Wie kommst du darauf?«, widersprach Seth.
    »Weil ich das Mosaik erkenne.« Kady deutete auf eine Hausmauer.
    »Aber wir waren noch nie in dieser Straße. Ich bin mir ganz sicher, dass ich diese bemalten Säulen noch nie gesehen habe«, hielt Justin dagegen.
    »Vielleicht wiederholen sich manche Motive auf den Mosaiken?«, meinte Seth zweifelnd.
    »Blödsinn.« Kady schüttelte energisch den Kopf. »Oder hast du, seit wir hier sind, schon mal zwei gleiche gesehen?«
    Seth musste ihr Recht geben. Trotzdem war er sich absolut sicher, dass sie zum ersten Mal in dieser Straße waren.
    Justin blinzelte ängstlich in Richtung Sonne. »Hört zu, ich sage es ja nur ungern, aber ich glaube, es wäre taktisch klug, wenn wir jetzt mal langsam den Rückzug antreten würden.«
    »Nein, noch nicht!«, rief Seth. »Wir sind doch schon fast da. Der Kanal führt zu einer Brücke und wenn wir darunter hindurchgehen, haben wir es geschafft.«
    »Wir können noch stundenlang nach diesem Kanal suchen. Die Stadt ist riesengroß. Ich bin auch dafür, dass wir umkehren«, meinte Kady.
    »Komm schon, Alter«, sagte Justin versöhnlich. »Wir sind alle todmüde und haben noch einen verdammt weiten Rückweg vor uns. Lass uns morgen Früh weitersuchen. Wir können meinen Pfeilen bis zu dieser Stelle hier folgen, dann sparen wir Zeit. Wenn wir vormittags hier sind, haben wir den ganzen Tag, um den Kanal und die Brücke zu suchen. So eilig haben wir es ja nicht, oder?«
    Seth presste frustriert die Lippen zusammen. Jetzt waren sie den ganzen Tag umsonst durch die Stadt gelaufen. Dabei hatten sie ihr Ziel schon fast erreicht! Natürlich war ihm klar, dass Justins und Kadys Vorschlag nur vernünftig war, aber gleichzeitig kränkte es ihn, dass seine Freunde ihm so wenig vertrauten. Sie bezweifelten, dass er sie bis Sonnenuntergang zur Königin der Katzen führen konnte, und wollten kein Risiko eingehen.
    »Ich bin wirklich ziemlich müde, Seth«, bemerkte Kady sanft.
    »Und ich bin nicht unbedingt scharf darauf, die Nacht hier zu verbringen.«
    Seth zuckte mit den Schultern. »Bitte, wenn ihr es so wollt«, sagte er beleidigt, obwohl er wusste, dass es kindisch war.
    »Na also, geht doch.« Justin klatschte in die Hände. »Schön, dass wir uns so einig sind. Oder möchte Mieze auch noch was zur Diskussion beitragen?« Er sah Tatyana an, die seinen Blick ungerührt erwiderte, als wollte sie sagen: Ich weiß schon, dass du dich über mich lustig machen willst, aber vergiss nicht, dass ich Reißzähne habe, die so lang sind wie dein Unterarm.
    Die vier folgten Justins Pfeilen und nach einer Weile musste selbst Seth

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