Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Hawaii

Hawaii

Titel: Hawaii Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James A. Michener
Vom Netzwerk:
Känguruh Kee verkündete vor dem Haus unter einer Flut von Tränen, daß er von seinem Rücktritt Abstand genommen habe, weil die Führer Hawaiis großmütig ihre Achtung vor der Glaubensfreiheit bewiesen hätten. Die gefährliche chinesischhawaiisch-portugiesische Koalition war gebrochen; und die Händler verkauften mehr Feuerwerk denn je. Bei dem nächsten chinesischen Neujahrsfest wurden zwei Kinder geblendet, einem Mädchen wurden drei Finger abgerissen, und es kam zu sechzehn schweren verunstaltenden Brandverletzungen.
    Aber die Inseln waren glücklich. Die HONOLULU POST sagte zusammenfassend von der tollen Nacht, sie sei eine prachtvolle Manifestation des eigenen Zaubers der Inseln gewesen.
    Aber Hoxworth Hale, der von seiner Frau darauf hingewiesen wurde, daß die Erblindungen und Verstümmelungen genau das wären, was sie mit ihrer Petition hatte verhindern wollen, teilte dem >Fort< verdrießlich mit: »Wir dürfen nie wieder das Recht auf Feuerwerk verletzen.«
    Unter Hales Leitung schleuste >das Fort< seine Leute in die Gremien ein, die Einrichtungen wie die der Universität und des Landschaftsparks beaufsichtigten. Als sich einmal ein Journalist des Festlandes die Mühe machte, die hunderteinundachtzig wichtigsten Ausschußmitglieder in Hawaii zu identifizieren, stellte er zu seiner Verwunderung fest, daß es sich in Wirklichkeit nur um einunddreißig Männer handelte und daß von diesen achtundzwanzig Hale, Whipple, Hoxworth, Hewlett oder Janders hießen. »Eine sehr um das Wohl des Volkes bedachte Gruppe«, schloß der Journalist, »aber oft ist es schwierig, einen Verwaltungsausschuß vom anderen und alle zusammen von dem Vorstand der H. & H.-Gesellschaft zu unterscheiden.« Die HONOLULU POST gehörte dem >Fort<, aber ihr Einfluß auf die öffentliche Meinung wurde nie dreist mißbraucht. Sie war ein gutes Blatt, natürlich republikanisch, und oft unterstützte sie auch Standpunkte, die das >Fort< nicht gutheißen konnte, die aber von der Öffentlichkeit verlangt wurden. Wenn jedoch irgendein Ereignis Grundbesitz, Zucker oder Arbeitsbedingungen betraf, dann schrieb die HONOLULU POST geschliffene Leitartikel, in denen der Öffentlichkeit erklärt wurde, was auf dem Spiele stand und wie sich die Regierung in dieser Situation verhalten sollte. Einmal, als ein Reporter der POST in fünfzehn verschiedene Zuckeranbaugebiete entsandt wurde, um in einer Reihe von Artikeln zu beweisen, wieviel besser es den Leuten auf Hawaii ging als den Arbeitern auf Jamaika, Fidschi und Queensland, wurden seine Berichte erst von dem >Fort< geprüft, »damit man sicher sein kann, daß sie auch den historischen Aspekt berücksichtigten«. Die HONOLULU POST war peinlich genau in ihrer Berichterstattung über die Untergrundbewegungen der demokratischen Partei. Die Artikel klangen aber so, als erzähle ein gütiger alter Herr lächelnd von den Streichen törichter und pflichtvergessener Kinder.
    Die endlose Reihe beglaubigter Statthalter, die von Washington ausgesandt wurden und die nur allzuoft unfähige und geschwätzige Politiker waren wurde rasch von dem liebenswürdigen Gesellschaftsleben des >Forts< in Anspruch genommen:    Jagdzüge    nach    der Großen Insel,
    Segeljachtgesellschaften und Picknicks auf dem Meer. Manchmal konnte ein Neuling sechs Monate lang auf seinem Thron sitzen, ohne je einem Chinesen zu begegnen es sei denn als Angeklagtem vor Gericht -, oder einem Japaner, der nicht in weißer Livree Sandwiches reichte. Solche Beamten mußte man entschuldigen, wenn sie Hawaii mit dem >Fort< gleichsetzten und umgekehrt und wenn sie dementsprechend ihre Verfügungen trafen. Aber Hoxworth Hales wichtigster Beitrag bestand in einem allgemeinen Prinzip, das er schon zu Beginn seines Regimes verkündete. Wiederum muß ihm zugute gehalten werden, daß er diese Sache lange vor seinen Zeitgenossen erkannte und daß sein geschicktes Verhalten in diesem Punkt dem >Fort< viele Millionen Dollar einbrachte. Die Richtlinien, die er bekanntgab lauteten einfach: »Kein Offizier über dem Rang eines Hauptmanns in der Armee oder eines Leutnants zur See darf die Inseln verlassen, ohne mindestens von dreien unserer Familien eingeladen worden zu sein.« Dann fügte er hinzu: »Und wenn ihr auch die niedereren Ränge einbeziehen könnt, desto besser!« Folge dieses Vorsatzes war, daß der stete Fluß hoher Militärs, die durch Hawaii kamen, den prächtigen Hewlett Janders und den liebenswürdigen Hoxworth Hale als die führenden

Weitere Kostenlose Bücher