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Hawks, John Twelve - Dark River

Hawks, John Twelve - Dark River

Titel: Hawks, John Twelve - Dark River Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Das Duell der Traveler
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fuhren.
    Lars Reichhardt erhob sich und sprach mit lauter Stimme. »Willkommen in Berlin! Wie Sie sehen, hat das Schattenprogramm Sie observiert, seit Sie in Deutschland gelandet sind.«
    Michael sah zum Bildschirm hinauf und bemerkte, dass es sich bei dem Auto tatsächlich um einen Mercedes handelte, und ja, die computergenerierten Insassen ähnelten ihm, Mrs. Brewster, dem Chauffeur und dem Wachmann.
    »Sehen Sie genau hin«, sagte Reichhardt, »dann können Sie sich selbst zuschauen, wie Sie vor zehn Minuten Unter den Linden entlanggefahren sind.«
    »Sehr beeindruckend«, sagte Mrs. Brewster. »Der Vorstand möchte dennoch gern wissen, wann das System endlich betriebsbereit ist.«
    Reichhardt warf dem Techniker am Kontrollpult einen Blick zu. Der junge Mann berührte eine Tastatur, und die Schattengestalten verschwanden im selben Augenblick vom Bildschirm.
    »In zehn Tagen sind wir startklar.«
    »Ist das ein Versprechen, Herr Reichhardt?«
    »Sie wissen, mit welchem Engagement ich meiner Aufgabe nachgehe«, entgegnete Reichhardt freundlich. »Ich werde mein Möglichstes tun, um die vorgegebenen Ziele zu erreichen.«
    »Das Schattenprogramm muss fehlerfrei laufen, bevor wir mit unseren Freunden in der deutschen Regierung Kontakt aufnehmen«, sagte Mrs. Brewster. »Wie wir auf Dark Island bereits besprochen haben, brauchen wir zudem Anregungen für eine Werbekampagne auf nationaler Ebene ähnlich wie damals in Großbritannien. Wir müssen die deutsche Bevölkerung davon überzeugen, dass sie zu ihrem Schutz auf das Schattenprogramm angewiesen ist.«
    »Natürlich. Wir haben in diesem Punkt bereits ein wenig vorgearbeitet.« Reichhardt wandte sich an seinen jungen Assistenten. »Erik, zeig ihnen den Entwurf für den Spot.«
    Erik tippte ein paar Befehle ein, und auf dem Schirm erschien eine Fernsehreklame. Ein Ritter mit schwarzem Kreuz auf seinem weißen Wappenrock stand Wache, während fröhliche junge Menschen im Bus oder am Schreibtisch saßen oder im Park Fußball spielten. »Wir haben uns überlegt, auf die Sage vom teutonischen Ritterorden anzuspielen. Wo immer man sich auch befindet, das Schattenprogramm wird einen vor Gefahren beschützen.«
    Der Fernsehspot schien Mrs. Brewster nicht sonderlich beeindruckt zu haben. »Ich verstehe, worauf Sie hinauswollen. Aber vielleicht …«
    »Es funktioniert nicht«, unterbrach Michael sie. »Sie sollten ein gefühlvolleres Bild zeigen.«
    »Hier geht es nicht um Gefühle«, erwiderte Reichhardt. »Hier geht es um Sicherheit.«
    »Können Sie ein paar Bilder zaubern?«, fragte Michael den Assistenten. »Zeigen Sie mir eine Mutter und einen Vater, die sich über ihre beiden schlafenden Kinder beugen.«
    Leicht verwirrt schaute Erik zu seinem Boss auf. Wer hatte hier das Sagen? Reichhardt nickte, und der junge Mann tippte weiter. Zunächst waren auf dem Bildschirm nur gesichtslose Computergestalten zu sehen, aber dann verwandelten sie sich, bis ein Mann mit Zeitung zu erkennen war und eine Frau, die die Hand des Mannes festhielt. Sie standen in einem Kinderzimmer voller Spielzeug, und in zwei identischen Betten schliefen zwei kleine Mädchen.
    »Sie fangen also mit diesem Bild an, einem sehr gefühlvollen Bild, und dazu ertönt so etwas wie ›Beschützen Sie Ihre Kinder‹.«
    Erik tippte weiter, bis der Satz über dem Bildschirm schwebte.
    »Die Leute beschützen ihre Kinder, und wir …«
    Nun unterbrach Mrs. Brewster ihn: »Und wir beschützen sie. Ja, das wirkt freundlich und beruhigend. Was meinen Sie, Herr Reichhardt?«
    Der Leiter des Computerzentrums beobachtete, wie kleine Details auf dem Bildschirm erschienen. Das gütige Gesicht der Mutter war plötzlich voller Liebe. Ein Nachtlicht, ein Bilderbuch. Eines der kleinen Mädchen hielt ein Stofflamm fest umklammert.
    Reichhardt lächelte spröde. »Mr. Corrigan hat unseren Ansatz verstanden.«

SECHZEHN
    D ie Prince William of Orange war ein Frachtschiff, das einer Gruppe von chinesischen Investoren gehörte, die in Kanada lebten, ihre Kinder auf britische Schulen schickten und ihr Geld auf Schweizer Konten lagerten. Die Besatzung stammte aus Surinam, aber die drei Offiziere waren Holländer, die von der niederländischen Handelsmarine ausgebildet worden waren.
    Während der Überfahrt von Amerika nach England konnten weder Maya noch Vicki herausfinden, was sich in den versiegelten Containern befand, die sich im Laderaum stapelten. Die beiden Frauen nahmen die Mahlzeiten zusammen mit den Offizieren in der

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