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Hawks, John Twelve - Dark River

Hawks, John Twelve - Dark River

Titel: Hawks, John Twelve - Dark River Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Das Duell der Traveler
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Programme, die seine E-Mails über verschiedene Router über die ganze Welt leiteten. Hin und wieder wurde Kevin von russischen Gangstern gebucht, die auf Staten Island lebten, aber bei den meisten seiner Kunden handelte es sich um verheiratete Männer, die eine Affäre hatten oder auf der Suche nach spezieller Pornografie waren.
    »Möchtest du dir zweihundert Dollar verdienen?«
    »Zweihundert Dollar klingt gut. Soll ich noch ein paar Hinweise auf Gabriel in Umlauf bringen?«
    »Geh in die Chatrooms und hinterlasse Kommentare in den Blogs. Erzähle allen, du hättest gehört, wie Gabriel gegen die Bruderschaft gepredigt hat.«
    »Wer ist die Bruderschaft?«
    »Das brauchst du nicht zu wissen.« Hollis zog einen Stift heraus und kritzelte etwas auf eine Serviette. »Schreib, dass Gabriel seine Anhänger heute Abend in einem Club namens Mask treffen wird. Im Obergeschoss gibt es einen nichtöffentlichen Raum, wo er um ein Uhr nachts einen Vortrag halten wird.«
    »Kein Problem. Mache ich sofort.«
    Hollis gab Kevin zweihundert Dollar und stand vom Tisch auf. »Wenn du gute Arbeit leistest, zahle ich dir einen Bonus. Wer weiß? Am Ende verdienst du genug für ein Flugticket nach Paris.«
    »Was soll ich da?«
    »Du könntest dich mit der Frau unterm Eiffelturm treffen.«
    »Das macht keinen Spaß.« Kevin wandte sich wieder dem Bildschirm zu. »Echtes Fleisch bringt nur Scherereien.«
     
    Hollis verließ die Starbucks-Filiale und winkte ein Taxi heran. Auf dem Weg nach South Ferry las er in seiner Ausgabe von Der Weg des Schwertes . Sparrow hatte sein Meditationsbuch in drei Abschnitte unterteilt: »Vorbereitung«, »Kampf« und »Nach dem Gefecht«. Im sechsten Kapitel analysierte der japanische Harlequin zwei scheinbar widersprüchliche Phänomene. Vor einem Angriff entwickelt der erfahrene Krieger eine Strategie, aber im Durcheinander des Gefechts verhält er sich oft ganz anders. Sparrow glaubte an die Nützlichkeit von Plänen, aber für ihn lag ihre wahre Kraft darin, dass sie den Geist beruhigten und auf den Kampf vorbereiteten. Am Ende des Kapitels schrieb Sparrow: Plane den Sprung nach links, auch wenn du wahrscheinlich nach rechts springen wirst.
    Auf der Fähre, die zu einem der am besten bewachten Plätze Amerikas übersetzte, der Freiheitsstatue, bekam Hollis das Gefühl aufzufallen. Auf dem Schiff tummelten sich Schulklassen, ältere Touristen und Familien, die in den Ferien waren. Er war ein einsamer Afroamerikaner mit Rucksack. Nachdem das Schiff Ellis Island erreicht hatte, versuchte er, sich in der Menge zu verstecken, die zu einem großen, provisorischen Gebäude am Fuß der Statue getrieben wurde.
    Er stand für etwa zwanzig Minuten in der Schlange. Als er an die Reihe kam, wies man ihn an, durch einen Apparat hindurchzugehen, der ihn an einen riesigen Computertomografen erinnerte. Eine Computerstimme befahl ihm, sich auf die beiden grünen Markierungen zu stellen, und dann spürte er eine plötzliche Windbö. Er stand in einem Sniffer – einer Maschine, die die chemischen Absonderungen von Sprengstoff und Munition erspüren konnte.
    Nachdem ein grünes Lämpchen angesprungen war, wurde er zu einem großen Raum mit Schließfächern weitergeleitet. Im Umkreis der Statue waren Rucksäcke verboten, deswegen musste alles Gepäck in Drahtkörbe gelegt und eingeschlossen werden. Nachdem Hollis einen Dollar in den dafür vorgesehenen Schlitz gesteckt hatte, forderte eine Computerstimme ihn auf, seinen rechten Daumen auf einen Scanner zu legen. Auf einem Schild über den Schließfächern stand: IHR FINGERABDRUCK IST IHR SCHLÜSSEL. BENUTZEN SIE IHREN FINGERABDRUCK NACH ENDE DER BESICHTIGUNG, UM DAS SCHLIESSFACH ZU ÖFFNEN.
    Im Rucksack hatte Hollis einen Abdruck von Gabriels rechter Hand versteckt. Wochen zuvor hatte Maya modellierfähigen Kunststoff in einem Topf erwärmt, und Gabriel hatte seine Hand in die braune Pampe getaucht. Der Abdruck war eine Biofälschung – eine materielle Kopie biometrischer Daten  – und konnte als Köder eingesetzt werden, um die Tabula in die Irre zu führen. Hollis versteckte die falsche Hand in seinem Jackenärmel und presste den Gummidaumen auf das Scannerfenster. Im Bruchteil einer Sekunde wurde Gabriels Fingerabdruck in ein Bündel aus digitalen Informationen umgewandelt und an die Computer des Systems weitergeleitet.
    »Zur Freiheitsstatue hier entlang! Zur Freiheitsstatue hier entlang!«, leierte der Führer mit gelangweilter Stimme herunter. Hollis verstaute

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