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Hazienda der Traeume - Julia Saisonband Bd 66

Hazienda der Traeume - Julia Saisonband Bd 66

Titel: Hazienda der Traeume - Julia Saisonband Bd 66 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Faith
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verantwortungsbewusste junge Frau sein, doch bei diesem Sturm fürchtete der Kleine sich bestimmt ohne seinen Vater. Und nun habe ich ihn auch noch im Stich gelassen, dachte Julie. Sie machte sich heftige Vorwürfe.
    Schnell schlang sie das Sandwich hinunter, beglich die Rechnung und verließ das Restaurant. Sturm und Regen hatten zugenommen. Verzweifelt hielt sie auf der überfluteten Straße nach einem Taxi Ausschau. Nach zwanzig Minuten bog endlich ein Wagen um die Ecke. Julie rannte durch den Regen zum Taxi und ließ sich auf den Rücksitz fallen.
    „Zum Fähranleger, bitte“, sagte sie.
    „Wollen Sie die Fähre zur Insel nehmen?“ Der Taxifahrer musterte sie ungläubig.„Bei diesem Wetter? Da werden Sie kein Glück haben, Señorita. Der Hurrikan nimmt direkten Kurs auf uns. Der Fährverkehr wurde eingestellt.“
    Doch Julie bestand darauf, dass er sie zum Anleger brachte. Dort bestätigte sich, was der Taxifahrer gesagt hatte. Die Fähren würden erst wieder verkehren, wenn das Unwetter vorbeigezogen war, teilte man ihr mit.
    Klugerweise hatte der Fahrer auf sie gewartet. „Soll ich Sie zu einem Hotel bringen?“, fragte er freundlich, als sie enttäuscht in den Wagen zurückkehrte.
    Sie nickte dankbar.
    „Das erste Hotel am Platz ist das Posada de DonVasco“, sagte er und fuhr los.
    An der Fassade des zweistöckigen Gebäudes rankten Bougainvilleen mit üppigen Blüten in dunklem Lila. Die massive dunkle Holztreppe in die oberen Geschosse lief außen am Haus entlang. Julie warf einen Blick auf das freundlich und verwunschen wirkende Hotel, bezahlte den Taxifahrer und lief durch den Regen in die kleine Hotellobby. An der Rezeption bat sie um ein Zimmer.
    „Haben Sie kein Gepäck?“, fragte die junge Empfangsdame.
    „Ich komme von Janitzio und sitze nun wegen des Sturms hier fest“, erklärte Julie. „Gibt es hier eine Boutique, in der ich etwas zum Anziehen kaufen kann? Ich würde gern meine nassen Sachen wechseln.“
    „Das Geschäft ist eigentlich geschlossen. Aber ich sorge dafür, dass man es für Sie öffnet.“
    „Und ich muss dringend in Janitzio anrufen.“
    „Sie können von Ihrem Zimmer aus telefonieren. Inzwischen hole ich jemanden, der in der Boutique auf Sie wartet.“ Sie reichte Julie den Zimmerschlüssel. „Ich lasse Ihnen zusätzliche Handtücher bringen.“
    „Vielen Dank. Gibt es Neuigkeiten über den Hurrikan?“
    „Ja, leider kommt er genau auf uns zu. Aber keine Sorge, im Posado sind Sie ganz sicher aufgehoben.“
    Hoffentlich ist Kico auch in Sicherheit, dachte Julie besorgt, als sie die Treppe zu ihrem Zimmer hinauflief. Dort griff sie sofort zum Telefon. „Ich möchte eine Nummer auf Janitzio anrufen“, erklärte sie der Dame in der Telefonzentrale des Hotels und gab ihr die Nummer. Angespannt wartete sie, dass sich jemand meldete.
    „Hallo?“ Das war Juanitas Stimme.
    „Hallo, Juanita. Hier ist Julie. Ich sitze in Patzcuaro fest, weil der Fährverkehr eingestellt ist. Geht es Kico gut?“
    „Ja, er ist hier bei mir und Eloisa in der Küche. Möchten Sie ihn sprechen?“
    „Ja bitte.“
    „Hallo, Señorita Julie“, sagte der Junge. „Wo sind Sie?“
    „In Patzcuaro, Kico. Es tut mir sehr leid, mein Schatz, aber ich kann heute Abend nicht bei dir sein. Geht es dir gut?“
    „Eloisa und ich haben Kekse gebacken. Wenn sie fertig sind, können wir sie essen und heiße Schokolade dazu trinken. Schade, dass Sie nicht dabei sind.“
    „Ja, das ist sehr schade. Aber du hebst mir einen Keks auf, ja? Ich komme, sobald die Fähre wieder verkehrt. Gibst du mir jetzt bitte Eloisa?“
    „Hallo, Señorita Julie, machen Sie sich keine Sorgen. Hier ist alles in Ordnung“, versicherte Eloisa.
    „Geben Sie gut Acht auf Kico, Eloisa. Haben Sie mich verstanden?“
    „Ja, natürlich.“
    „Wahrscheinlich fällt heute Nacht der Strom aus. Bitte übernachten Sie in Kicos Zimmer. Er hat sonst furchtbare Angst.“
    „Wie Sie wünschen, Señorita.“
    „Könnten Sie mir Kico noch mal geben?“
    Julie hörte, wie das Telefon weitergereicht wurde. „Hör zu, Kico, Eloisa schläft heute Nacht bei dir, und ich bin morgen wieder da.“
    „Bringen Sie mir eine Überraschung mit?“
    „Natürlich, das habe ich dir doch versprochen.“
    „Was ist es denn?“
    „Das kann ich dir nicht sagen, dann wäre es ja keine Überraschung mehr.“
    Kico kicherte. „Stimmt.“
    „Tschüs, Kico. Bis morgen.“
    Vorausgesetzt, die Fähre nahm den Verkehr wieder auf, dachte Julie, als sie

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