Head over Heels 2
Verderben stürzen kann. Ein falscher Schritt, das nette Lächeln einer Anderen und ich bin ihn los. Doch ist William wirklich noch so leicht zu beeinflussen? Nach allem, was er mir eingestanden und anvertraut hat?
„ Was gibt es zu essen?“, fragt er, sichtlich bemüht, an mir vorbei in den Ofen zu gucken. Instinktiv presse ich die Beine zusammen, was in Anbetracht meiner Nacktheit nicht die gewünschte Wirkung erzielt. Doch wer könnte mir verübeln, so unter Strom zu stehen, wenn ich mich mit William im selben Raum befinde?
Ich trete zur Seite, gebe acht, dass meine Schü rze nicht verrutscht, und weise mit dem Kinn in Richtung Tisch. „Ich dachte, wir verzichten auf die Vorspeise und gönnen uns eine fette, ungesunde Lasagne. Nach dem schnöseligen Golf haben wir uns das redlich verdient. Als Nachspeise habe ich auf Wunsch meines Bosses Schlagsahne besorgt. Dazu ein paar rote, saftige Erdbeeren.“ Um Himmels willen, was ist aus mir geworden? Das klingt nicht nach einem Menü, sondern nach der Produktbeschreibung eines Erotikspielzeugs.
„ Und außerdem“, ich verschränke die Arme vor der Brust, „sagtest du nicht vor geraumer Zeit etwas von wegen keine Blumen, keine Anrufe …?“
William grinst spitzbübisch, streckt die Beine aus und dreht die Rosen zwischen seinen Fingern. „Was soll ich sagen – man wird nicht jünger, nur dümmer.“
„ Arsch. Aber es freut mich sehr, dass du an mich gedacht hast.“
„ Willst du sie nicht nehmen und in eine Vase stellen?“ Dieses zweideutige Grinsen gefällt mir nicht. Natürlich möchte er, dass ich zu ihm komme. Vermutlich aus dem einzigen Grund, damit er mein Äußeres genauer in Augenschein nehmen kann.
Verlegen gehe ich zu ihm , nehme ihm die Blumen aus der Hand und rieche mit geschlossenen Augen daran. Der feuchtkalte Duft der frisch geschnittenen Rosen steigt mir in die Nase und schießt von dort direkt in mein Gehirn, wo es den Button „Sex“ betätigt. „Danke“, hauche ich.
„ Nichts zu danken. Jetzt stell sie ins Wasser und bring uns dann etwas zu essen. Mir rinnt bereits das Wasser im Mund zusammen“, raunt er und begutachtet den Ansatz meiner Brüste, der sich vorwitzig über den Schürzenrand drängt.
Nun i st die Stunde der Wahrheit gekommen. Und obwohl William mich so nackt wie kein anderer Mann auf diesem Planeten gesehen hat – immerhin habe ich vor ihm geheult, gestöhnt, bin gekommen, und zwar heftig und unkontrolliert, aber das Wichtigste ist, dass ich mich bei ihm wohlfühle –, schäme ich mich. Er gibt mir das Gefühl, wertvoll zu sein. Und ich weiß, was das in seiner Welt bedeutet.
So graziö s wie möglich mache ich kehrt und nehme mir vor, die Vasen in Zukunft an einem anderen, weniger schwer zugänglichen Ort aufzubewahren – nur für den Fall der Fälle. Williams Blicke brennen wie Laserstrahlen auf meiner Haut. Er sieht mich genau an. Ich höre, wie er die Luft einsaugt, dann knackst das Holz des Stuhles. Er hat es sich vermutlich noch bequemer gemacht, um meinen Anblick gebührend zu genießen.
Wä hrend ich Wasser einfülle, erhebt sich William und tritt, die Arme um meine Taille schlingend, den Mund an meinem linken Ohr, hinter mich. Ein erschrockener Laut entweicht meiner Kehle, als ich das Wasser abdrehe und die Vase in die Spüle stelle.
„ Rose“, flüstert er und treibt meinen Puls auf hundertachtzig. „Die letzten Wochen waren die Hölle. Wie soll ich es nur aushalten, dir die ganze Zeit zuzusehen und dort zu sitzen, als hätte ich meine Eier verloren? Was machst du aus mir?“
„ Das Gleiche könnte ich dich fragen. Die Lasagne wird kalt, was ihr sicherlich nicht zum Vorteil gereicht“, presse ich hervor, während William eine Hand über meine Brüste schiebt und sie zu streicheln beginnt.
„ Die Lasagne wird köstlich werden, doch sie kann warten. Was ich von meinem Ständer nicht behaupten mag.“ Mit einem kräftigen Ruck dreht er mich um und presst sich gegen mich, wobei er die Hände von mir nimmt und sie an der Kante der Arbeitsplatte abstützt. „Du siehst atemberaubend aus. An diese Verkleidung könnte ich mich gewöhnen.“
Im nä chsten Moment geben wir beide dem Drang nach, der uns seit Tagen malträtiert, und küssen uns – ohne Anstand, ohne weitere Worte zu verschwenden, ohne gegen unser Verlangen anzukämpfen. Sein Mund ist warm, seine Zunge ebenfalls und nimmt die meine auf eine rasante, innige Reise mit. Ich kralle die Finger beider Hände in seinen Rücken, selbst auf die
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