Head over Heels 2
Augenbraue nach oben. „Ich verstehe nicht, was du meinst.“
„ Hast du um mich gekämpft, weil es für dich überaus bequem war, eine Angestellte zu besteigen, oder weil du dich an mich gewöhnt hast?“
Sein Telefon klingelt. E s muss bereits acht Uhr sein. Bald werden die ersten Verhandlungspartner ihre Termine wahrnehmen, ich sollte mich also schleunigst um mein Äußeres kümmern. Doch wenn ich jetzt gehe, dann habe ich ihn endgültig verloren.
„ Ich habe es getan, weil ich dachte, wir beide hätten eine Zukunft. Weil ich glaubte, bei dir gefunden zu haben, wonach ich lange gesucht habe. Weil ich dich, verdammt noch mal, geliebt habe, Rose.“
Trotz all der Trauer und Wut keimt zum ersten Mal so etwas wie Hoffnung und Freude auf. Er liebt mich. Gerade eben hat er es gesagt. Auch wenn es ihm nur versehentlich herausgerutscht sein mag.
„ Und? Liebst du mich noch immer?“
Ein bitteres Lachen entfä hrt ihm. „Ich weiß es nicht.“
Mein Auftritt. Ich straffe die Schultern und fasse nach der Tü rklinke. Eigentlich sollte ich die Tür schließen, als symbolische Wiedervereinigung. Doch da er seine Finger derart festgekrallt hat, will ich ihm dies als Ventil zugestehen. „Doch, das tust du. Sonst hätte dich dieser Ausrutscher nicht so verletzt. Wie wärst du bei einer anderen vorgegangen?“
„ Ich hätte sie einfach in den Wind geschossen.“
„ Eben. Und darum möchte ich nicht aufgeben. Du hast um mich gekämpft. Es ist nicht immer einfach, doch das ist in jeder Beziehung so. Bei uns beiden ist es vielleicht noch komplizierter. Was ich getan habe, tut mir aufrichtig leid. Ich empfinde nichts für Andy. Da war nichts und es wird auch nie etwas sein. Ich will nur dich.“
Langsam bewege ich mich auf ihn zu und lege vorsichtig meine Hand auf die seine. Er glüht und ich glühe ebenfalls. Wir ergänzen uns einfach in jeder Hinsicht. Zuerst zuckt er zurück, doch als ich ihm in die Augen sehe, lässt er meine Berührung doch zu.
„ Du hast eigentlich keine zweite Chance verdient“, erklärt er mir.
„ Gib sie mir und ich werde dich mein Leben lang lieben.“
Seine G esichtszüge werden milde und endlich habe ich es geschafft – ich bin zu ihm durchgedrungen. Ich weiß, wie viel ihm dieser Satz bedeutet. Immerhin ist Liebe für ihn lange ein Fremdwort gewesen.
Allmä hlich entspannt er sich. „Ganz schön altklug für ein kleines Mädchen, das von einer Scheiße in die nächste hüpft.“
Ein zaghaftes Lä cheln breitet sich auf meinem Gesicht aus. „Zum Glück habe ich jemanden, der mich immer wieder herauszieht.“
„ Du wirst Andy nicht mehr alleine sehen.“
„ Zu Befehl, Sir!“
„ Und ich werde ihm die Fresse polieren.“
„ Nein.“
„ Doch.“
Ich kichere belustigt, während William die Klinke loslässt und mich an sich reißt. „Du wirst mich nicht mehr belügen. Ich hasse Lügen.“
„ Ich verspreche es hoch und heilig.“
„ Ich bin noch immer wütend“, versichert er mir, streichelt aber trotzdem meine Wange.
„ Einverstanden. Du darfst so lange wütend sein, wie du möchtest. Hauptsache, du bleibst bei mir.“
Wieder klingelt das Telefon. „ Mein Pressesprecher läuft im Kreis. Du kannst ihm erklären, was wir an die Zeitungskobolde weitergeben wollen.“
„ Die Wahrheit?“
„ Sie wären erschüttert.“
Endlich verstu mmt das Klingeln und ich widme mich seinen Fingerspitzen, die ich zärtlich küsse. „Dass wir uns wieder versöhnt haben und du eine Schwäche für kleine Mädchen hast, die sich selbst in die Scheiße hineinreiten?“
Ein Klopfen , dann Debbys Stimme. Sie klingt besorgt. „Ich habe eher eine Schwäche für kleine Mädchen, die ich aus der Scheiße herausziehen darf.“
„ Mister Bennet, alles in Ordnung?“ Debby ist wirklich beunruhigt.
„ Wie süß, sie macht sich Sorgen“, kommentiere ich Debbys Versuch, sich Zutritt zum Büro zu verschaffen.
„ Ich lasse mir etwas einfallen.“
„ Okay“, stimme ich zu und freue mich, dass er mich so eng an sich drückt.
„ Ich habe dir vorhin doch nicht wehgetan, oder?“
Einen Moment lang lasse ich ihn zappeln. Dann grinse ich unverschämt. „Keine Angst, ich bin so einiges gewohnt.“ Wieder ertönt das Klopfen und stört unsere Zweisamkeit. „Ich sollte gehen. Ich liebe dich, William. Danke.“
Er kü sst mich stürmisch, fährt mir durch das zerzauste Haar und drängt mit seiner Zunge zwischen meine Lippen. „Ich liebe dich auch, Rose. Bitte.“
Zufrieden verlasse ich
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