Head over Heels 2
sein Büro und sinke müde und ausgelaugt in meinen Sessel. Wenn das nicht nervenaufreibend war, was dann?
D och es ist mir gelungen, das Ruder herumzureißen, wieder einmal. Keine Ahnung, wie oft ich solche Kämpfe noch auszufechten habe oder wie oft ich mich noch behaupten muss. Nur eines kann ich sagen: Dieser Kuss, sein Lachen und das Wissen, dass er mich liebt, sind mir all die Anstrengungen wert.
15. Kapitel
„Aufstehen!“ Ich möchte das gar nicht hören und vergrabe mich noch tiefer in die Decke. Bis zum Kinn hochgezogen, soll sie mir Schutz vor der Außenwelt bieten.
Doch der Mahner in der Wüste meines frühen Morgens ist hartnäckig und zupft an der Decke. „Aufstehen, Rosie. Du hast Geburtstag.“
Ich kichere , als William seine Hand unter die Decke schiebt und mich zu kitzeln beginnt, obwohl ich das wie die Pest hasse.
„ Lass mich“, brumme ich mit gespielter Gereiztheit.
„ Dein Geschenk wartet.“
„ Dann hoffe ich, dass du mein Geschenk bist und ich dich auspacken darf.“
„ Nur allzu gerne!“
Endlich schlage ich die Augen auf. William kniet über mir, das Haar noch zerzaust, den Mund zu einem spitzbübischen Lachen verzogen, sieht er einfach zum Anbeißen aus. Mir fallen in derselben Minute tausend Dinge ein, die ich mit ihm machen möchte. Doch ich zügle mich. Noch etwas verschlafen streiche ich mir übers Gesicht und schaue auf den Wecker. Halb acht – was macht er so früh auf?
„ Was ist nun mein Geschenk?“, frage ich erwartungsvoll.
William grinst noch breiter und zieht mir die Decke mit einem Ruck weg. „Das möchtest du wohl gerne wissen?“
Dann beugt er sich vor und küsst mich voller Zärtlichkeit. Ich schlinge theatralisch die Arme um ihn und ziehe ihn enger an mich.
„ Happy Birthday, Babe“, flüstert er und zaubert wie aus dem Nichts zwei Päckchen hervor. „Aufmachen!“
Da ich seinen Befehlston bereits gewohnt bin, lasse ich mich nicht beirren, sondern schüttle die beiden Schächtelchen. Sie sind leicht. Das eine, das größere, kommt mir etwas schwerer vor. Doch in beiden ist ein vielversprechendes Rumpeln zu hören. „Deine Geschenke machen mir immer noch Angst. Du bist reich, verliebt und manchmal etwas abgedreht – eine gefährliche Kombination.“
„ Aufmachen!“, lautet abermals seine Anweisung.
Ich beginne mit dem größ eren – die Neugierde treibt mich dazu. Langsam entferne ich die Schleife, dann das Papier, wobei ich an meine Mutter denken muss, die Geschenkpapier niemals wegwirft. Man kann es ja wiederverwenden.
Unt er der Verpackung kommt eine kleine Box zum Vorschein, die mit einem weiteren Band verschlossen ist. Auch dieses Hindernis entferne ich. Mittlerweile bin ich nicht mehr ganz so andächtig bei der Sache, sondern möchte endlich wissen, was William Bennet seiner Herzallerliebsten zum Geburtstag schenkt.
Aus der Geschenkbox ziehe ich eine Kette und ein Paar Ohrringe. Aus Silber und mit Sicherheit schweineteuer.
Die Kette ist mit eine m wundervollen Anhänger versehen, dessen Design sich auch in den Ohrringen wiederfindet.
„ Die Serie heißt ‚Unendlichkeit‘. Ich fand das sehr passend.“
„ Es ist wunderschön“, bestätige ich gerührt und halte den Schmuck wie eine Trophäe in meinen Händen.
„ Danke. Danke. Danke. Tausend Dank.“
William nickt und zeigt auf das andere Pä ckchen. „Jetzt das Wichtigste.“
„ Das hier ist wichtiger?“, schiebe ich entgeistert nach, denn die Schmuckstücke sind meines Erachtens mehr als genug für ein Geburtstagsgeschenk.
Ich platze vor Neugierde , als ich nach dem zweiten Päckchen greife. Im Nu habe ich es geöffnet und halte fragend einen silbernen Schlüssel, der an einem Bund mit einer Rose und einem Leuchtturm hängt, in die Höhe. Mein Blick gilt William, der richtig schüchtern wirkt.
„ Ein Schlüssel“, halte ich fest, ohne des Rätsels Lösung nur einen Schritt näher zu kommen. „Wofür?“
William nimmt meine Hand in die seine, knetet sie und grinst verschwörerisch. „Du sagtest doch einmal, wie schön du es fändest, ein gemeinsames Häuschen mit Meerblick zu besitzen. Du würdest dann jeden Morgen mit mir aufwachen und den Wellen lauschen. Ziemlich kitschig, doch da ich ein Gentleman bin, erfülle ich meiner Zuckerpuppe diesen Wunsch.“
Mir fä llt die Kinnlade nach unten. Bis ich begreife, was gerade passiert ist, hat William den Schlüssel aus meiner Hand genommen und durch einen Umschlag ersetzt.
„ Wirf einen Blick darauf.“
Wie in
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