Head over Heels - Band 1 (German Edition)
um Gaby und küsst sie stürmisch. Ich weiß nicht, wo ich hinsehen soll, und nehme einen kräftigen Schluck aus meinem Glas.
„Rose, dieser Verrückte ist Ben. Ben, das ist Rose. Sie ist mit Will hier.“ Als würde das etwas bedeuten!
„Freut mich, Rose. Darf ich dir meinen Freund Hanko vorstellen?“ Eine weitere Hand, die hundertste an diesem Abend, wird in meine Richtung gestreckt. Hanko ist ganz nett, abgesehen davon, dass er mich quer über Gaby und Ben zu sich zieht, um mir jeweils links und rechts einen Kuss zu geben. „Rose, ein schöner Name für eine schöne Frau“, verkündet er mit ausländischem Akzent. Ich tippe auf Russland, bin mir aber nicht sicher.
„Was trinkst du, Rose?“
Mein Blick schweift zu William, der mich fixiert. Jetzt steckt er sein Revier also plötzlich wieder ab. Soll er doch zum Teufel fahren! „Ich nehme einen Cosmo, bitte.“
Hanko entfernt sich, um mein Getränk zu besorgen. William, der die Augen eines Löwen hat, kommt zu uns, scheucht Gaby und Ben weg und sitzt in Windeseile neben mir. Ich versuche, cool zu wirken, auch wenn meine Hände zu schwitzen beginnen. Als er dann auch noch einen Arm um mich legt und ganz sanft über den Ausschnitt an meinem Rücken streicht, glaube ich, unter den Tisch zu fallen.
„Wie läuft´s in der Firma?“, will Ben von William wissen und erntet einen bösen Blick, der eindeutig daher rührt, dass Ben seine Hand auf Gabys Bein gelegt hat. Dann geht es also nicht nur mir so.
„Ganz gut“, die Ruhe in seiner Stimme verrät, dass er innerlich kocht, auch Gaby beugt sich nun vor, tut so, als würde sie trinken und schiebt Bens Hand zur Seite. „Eine Woche ist noch nicht wirklich lang, um Schlüsse zu ziehen. Und Ben, du spielst nur Theater, oder wie verdienst du dein Geld?“
Oh mein Gott, sollte dieser Mann jemals Kinder haben, tun mir deren Freunde bereits jetzt leid. Für mich klingt das eher nach einem Bewerbungsgespräch als nach einem netten Plausch. „Nein, ich spiele nur Theater. Und da es gut läuft, kann ich mir das erlauben.“
William scheint sich mit der Antwort zufriedenzugeben. Und da er sich entspannt, merke auch ich, wie sich der Knoten in meiner Brust löst. Bis zu dem Zeitpunkt, da Hanko mit meinem Cosmo kommt und verdutzt dreinschaut, als er William neben mir entdeckt. Ich lege den Kopf schief und hoffe, er versteht dies als eindeutige Entschuldigung. Tut er dann auch wirklich und entweder kennt er William bereits oder er ist klug genug, sich nicht mit ihm anzulegen. Ich sehe zu, wie mein Cosmo entschwindet, während William ganz leicht über meinen Oberarm streicht.
„Hast du etwas zu trinken?“, raunt er dicht an meinem Ohr und ich bin mir der Anspielung mehr als bewusst. Zum ersten Mal danke ich der lauten Musik, die ihn so nahe an mich heranbringt.
„Danke, ja.“
„Rose, es tut mir leid, wenn ich vorher etwas ... na ja, ruppig war. George ist mir wichtig und ich weiß am besten, wie es ist, wenn dich die ganze Welt nur auf das Negative reduziert. Egal, was du tust, es wird alles verdreht. Ich will nicht, dass du so über ihn denkst. Er ist ein netter, gesitteter Kerl, auch wenn es im ersten Moment anders wirkt.“
Die Erleichterung schießt durch meine Venen und ich lächle William an. „Das war wirklich nicht meine Absicht. Du hättest es mir nur vorher sagen sollen.“
„Ich weiß.“
So handzahm habe ich ihn noch nie erlebt, deshalb werde ich mutig und schmiege mich enger an ihn. Für einen Moment vergesse ich die Leute um uns, unser Leben, das außerhalb dieses Raumes auf uns wartet, und stelle mir vor, wie es wäre, ganz ihm zu gehören. Teil seiner Welt zu sein. Ich würde mich mit Gaby blendend verstehen. Wir scheinen auf einer Wellenlänge zu liegen, zumindest haben wir bis jetzt immer ein passendes Thema gefunden.
„Rose, kommst du mit tanzen?“, schreit Gaby quer über den Tisch.
Ich schüttle den Kopf. „Lieber nicht. Ich bin keine Tanzmaus.“
Sie verschwindet in der Menge.
„Und in solche Clubs gehst du des Öfteren?“
„Selten. Für mich ist dieses Gehopse und dieses Geschrei nichts. Und du, Rose?“
„Ebenso. Früher war ich noch öfter unterwegs, aber seit Lisa häuslich geworden ist, bin ich es vermutlich auch.“
„Wo hast du Taylor, so heißt er doch, kennengelernt?“
Hoppla ... was ist das denn für ein Themenwechsel? „Nicht hier jedenfalls.“
Er grinst wieder, wie er es immer tut, wenn er merkt, dass ich abblocke. „Wo dann?“
„Müssen wir über
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