Head over Heels - Band 1 (German Edition)
die Leute anders über ihn denken.“
Oh Gott, was mache ich nur? Wo ist die lustige, flirtende Rose geblieben? Ich fahre das Ding gerade an die Wand und finde die Handbremse nicht. „Ich sagte doch gar nichts gegen ihn.“
„Aber Frank, und mir ist klar, dass er dir ‚Geschichten’ erzählt hat. Die du selbstverständlich glaubst, weil du alles Böse über mich glaubst.“
Mir ist der Appetit vergangen und ich schiebe die Reste meines Burgers weg. Seine Familie, mit Ausnahme seiner Schwester, scheint ihn weniger zu kümmern als dieser George. „Dann halte ich ab jetzt meinen Mund“, schnaube ich.
Er sieht mich mit wütenden Augen an. „Wir sollten fahren, sonst kommen wir noch zu spät.“
Ja, kehren wir die Scherben doch einfach unter den Teppich, denke ich angepisst und folge ihm aus dem Imbiss. Er läuft vor mir her und am liebsten würde ich heulen. Erst im Auto vergewissert er sich, ob ich noch da bin, und fährt dann los in Richtung Hampstead Theatre.
Während der Fahrt reden wir kein Wort. Also wenn das unser erstes Date ist, dann prost Mahlzeit! Es ist doch kein Date, spotte ich und werfe ihm einen bösen Blick zu. Wenn er kein Date will, warum schleppt er mich dann mit, anstatt gleich zu ihm nach Hause zu fahren und die Sache endlich anzugehen? Vielleicht sind wir beide auch aus diesem Grund so explosiv.
Nachdem er das Auto im Parkhaus abgestellt hat und wir die Treppe zurück zum Eingang des Hampstead Theatres laufen, läutet sein Handy. „Wir sind beim Haupteingang“, fängt er gleich zu reden an und legt wieder auf.
Vom anderen Ende des Platzes nähert sich ein Pärchen, das auf uns zusteuert. Er – ein großer, blonder Mann, in Williams Alter, sie – eine rassige Schönheit in einem blauen Cocktailkleid steckend. Ich straffe die Schultern, versuche, die Spannung zwischen mir und William nicht auf die beiden zu übertragen und lächle selbstsicher – ganz im Gegensatz zu dem, wie es wirklich in mir aussieht.
Ich bin voreingenommen gegenüber George und schon seine Haltung lässt vermuten, dass er kein Blatt vor den Mund nimmt und genau weiß, wie er mit kleinen Mädchen wie mir umzugehen hat. Ich frage mich, was William ihm erzählt hat. Als was hat er mich vorgestellt? Als seine Angestellte, die er in seiner Freizeit vögelt – obwohl wir das doch noch gar nicht tun. Oder ist das Teil eines dieser perfiden Spielchen, die sie treiben – laut Frank.
„Will, wir dachten schon, ihr kommt nicht“, begrüßt George William und klopft ihm auf die Schulter, ehe sie sich zu mir drehen.
„George, das ist Rose“, sagt William und nur mir fällt der ärgerliche Unterton in seiner Stimme auf.
George zögert und mustert mich einen Augenblick auf die Art, die ich so fürchte. Er prüft, ob ich gut genug für William bin, ob ich in sein Leben passe, und ich weiß nicht, wie sein Urteil lautet, als er mir die Hand entgegenstreckt, denn auch er ist ein Meister in Sachen Tarnung. „Freut mich, Sie kennenzulernen, Rose. Sie haben wirklich einen spendablen Boss, das muss man Ihnen lassen.“
Na gut, jetzt hat er eindeutig seinen Standpunkt in der Sache dargelegt. Er hält mich für eine Kriecherin, die sich mit dem neuen Chef „anfreunden“ will.
Ich werde dir zeigen, wer hier spendabel ist, Mistkerl!
Ich mag ihn nicht. Er ist so, wie ich ihn mir vorgestellt habe – aufgeblasen, selbstsicher, arrogant und vor allem machtgeil, was er an seiner Freundin auslässt. Ich weiß nicht einmal, ob es wirklich seine Freundin ist oder sie nur zu der Sorte gehört, die Geld für ihre Begleitung nimmt. Jedenfalls ist sie mir sympathisch, auch wenn ich es töricht finde, was sie sich alles gefallen lässt.
„Will, Rose, das ist Ivy“, stellt er sie uns vor und legt einen Arm um sie. Na, wenigstens das tut er! Was ich von dem Mann an meiner Seite nicht sagen kann, denn der sieht mich immer noch an, als hätte ich ihn ermorden wollen.
William und George marschieren voran, während Ivy neben mir hergeht. Sie trägt ein gutes Parfüm, und ihre Haltung ist erhaben und sicher. Was man von mir nicht behaupten kann. Plötzlich überfällt mich Panik. Ich weiß, dass ich gleich meine Jacke abgeben muss und dann wird William mein Rückendekolleté bemerken. Ich werde aussehen wie eine Hure, während Ivy hübsch und respektabel ist.
„Ich hänge deine Jacke auf“, William streckt mir die Hand entgegen.
Panik steigt in mir auf. Ich blicke zu den Frauen in unserer Umgebung, von denen keine ein
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