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Head over Heels - Band 1 (German Edition)

Head over Heels - Band 1 (German Edition)

Titel: Head over Heels - Band 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophia Chase
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Partymäuschen-Kleid wie ich trägt. „Ich lasse sie noch an, mir ist kalt“, lüge ich, auch wenn mir bewusst ist, wie meine Wangen glühen.
William zieht eine Augenbraue hoch und atmet laut aus. „Ich will dich wirklich nicht ärgern“, versichere ich ihm und mache ein süßes Gesicht.
„Ach ja, warum fühlt es sich für mich ganz anders an?“, sagt er und verdreht dabei die Augen.
„Weil du das hier“, ich mache eine ausladende Bewegung, „mit der Arbeit vergleichst. Ich bin aber hier, um Spaß zu haben und nicht, um mich mit dir zu streiten.“
„Na gut“, er gibt sich etwas milder und ringt sich ein Lächeln ab.
Wir folgen dem Strom und gelangen in den Saal, der mich aufgrund seiner Größe und Aufteilung fast erschlägt. Ich bin schon öfter im Theater gewesen. In kleinen Randvorstellungen, zu denen mich Lisa mitgeschleift hat. So mies die Stücke auch sein mögen, hier würden sie brillant wirken.
„Das ist ja ein richtiges Theater“, flüstere ich William zu, als wir Platz genommen haben. In der ersten Reihe, versteht sich.
Er lächelt mich an und streicht dabei über meine Wange. Ein wahres Feuerwerk explodiert in mir und ich halte mich zurück, um ihm nicht um den Hals zu fallen.
Wenige Minuten später beginnt die Vorstellung und was ich bis zu diesem Zeitpunkt der Broschüre entnehmen kann, ist, dass es sich um ein modernes, extravagantes Stück handelt. Ich entdecke den Namen von Williams Schwester auf der Besetzungsliste – Gaby Bennet, sie spielt eine der Hauptrollen. Es geht um eine Frau, die mit fünf Pfund nach London kommt und sich von unten nach oben arbeitet. Sie gerät in die falschen Kreise, glaubt Freunde zu haben, die keine sind, bevor sie ihren absoluten Tiefpunkt erreicht – sie tötet ihre Rivalin. Am Ende landet sie tot in der Themse und der Mann, der sie zu solch üblen Taten veranlasst hat, beginnt ein neues Leben.
Eigentlich eine Geschichte, wie sie schon zigmal gespielt wurde, doch die verschiedenen, ineinander verwobenen Schicksale und Charaktere bergen Spannung und auch Humor. Ein dramatischer Krimi in Theaterform. Gaby spielt die Rivalin der Hauptfigur – und sie ist der Hammer. Als sie ermordet wird, raubt es mir den Atem. Ich spüre, wie sich meine Finger in die Armlehnen krallen und ich versucht bin, mir die Tasche vor die Augen zu halten. Wie ich es zu Hause mache, wenn ich etwas Schreckliches im Fernsehen sehe. Als könnte mich ein Kissen  vor dem Grauen schützen.
Am Ende springen die Theaterbesucher auf und klatschen, pfeifen und jubeln. Ich erkenne die Freude in Gabys Augen, als sie sich verbeugt. Das ist ihr Leben. Es ist spürbar. Ich versuche, Unterschiede und Gemeinsamkeiten zwischen William und ihr zu entdecken. Sie hat hellere Haare, die Augen scheinen dieselbe Farbe zu haben. Auch sie ist schlank, aber durchtrainiert, nicht abgemagert. Die Gesichtszüge sind eindeutig ident. Ich vermute, dass die beiden größere Ähnlichkeit mit ihrer Mutter als mit Charles aufweisen.
Als sich die Schauspieler nach und nach verabschieden, winkt Gaby in unsere Richtung, was mich ebenfalls veranlasst, William anzusehen. Ich erkenne tiefen Stolz in seinen Augen, als er seiner Schwester auf eine Art zulächelt, die vermutlich nur Menschen gebührt, die er liebt.
Wir verlassen unsere Plätze und warten unten bei der Garderobe. George und Ivy gesellen sich Arm in Arm zu uns und Ivy scheint gerade über etwas Lustiges gelacht zu haben, da sie Tränen in den Augen hat und sich kaum beherrschen kann.
„Deine Schwester hat es wirklich drauf“, verkündet George gewohnt desinteressiert. „Und du erlaubst mir nicht, sie zum Essen einzuladen.“
William sieht George böse an und winkt dann ab. „Wir warten noch auf Gaby, wenn ihr Zeit habt.“
„Für Gaby würde ich die ganze Nacht warten.“
Okay, Ivy ist definitiv nicht Georges Freundin. Wäre sie es nämlich, würde sie jetzt nicht so dämlich grinsen. Ich an ihrer Stelle würde ihn töten.
„Möchtest du etwas trinken?“, fragt mich William, als wäre es seine Aufgabe, mir zu Diensten zu sein.
Während ich verzweifelt nach dem Strahlen suche, das er eben noch Gaby geschenkt hat, schießt mir durch den Kopf, ob er die Sache nicht ganz anders geplant hatte. Möglicherweise wollte er mit mir nur essen gehen, dann zu ihm, wo wir reden, bis wir übereinander herfallen. Kein George, der wie ein kleines Kind neben uns steht, keine Gaby, auch wenn er sie sehr zu lieben scheint. Es ist für ihn vielleicht

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