Head over Heels - Band 1 (German Edition)
„Ich hatte auch nicht vor, damit hausieren zu gehen. Ich meine vielmehr uns beide. Wie gehst du damit um?“
Mit den Ellenbogen auf der Steinplatte abgestützt, scheint er einen Moment lang zu überlegen. Bin ich die Einzige, die sich Gedanken über das Danach gemacht hat?
Als er mich wieder ansieht, erkenne ich die Sorge in seinen Augen. „Rose, wir haben darüber gesprochen, was es sein wird und was nicht. Und du schaust mich so erwartungsvoll an, als könnte ich dir die ganze Welt zu Füßen legen, aber das kann ich nicht.“
„Das weiß ich doch“, flüstere ich und spüre, wie ich instinktiv die Schultern hängen lasse.
„Es ist schrecklich unpassend, so etwas zu sagen, da du halbnackt in meiner Küche sitzt, aber du hast jemand Besseren als mich verdient. Jemand, der dir seine Welt zu Füßen legen möchte.“
Seine Finger streichen über meine Wange und ich lächle müde. Keine Ahnung, woher die Sentimentalität herrührt, doch irgendwie hofft man auf ein Wunder. „Ich habe selbst gerade eine schwierige Beziehung hinter mir. Vielleicht ist es das, was ich brauche.“
„Betrachte es als Freundschaft mit gewissen Vorzügen. Privat sind wir wie jetzt – vertraut, offen, ehrlich. Doch in der Firma sollten oder besser müssen wir professionell bleiben. Ich kann es mir im Moment nicht leisten, negativ aufzufallen. Die Existenz meiner Familie steht auf dem Spiel.“
„Du klingst immer so geschäftlich“, knurre ich und berühre die feinen Härchen auf seiner Brust.
„Und du klingst immer so verletzlich“, raunt er und zieht mich zu sich heran, nur um wenig später seine Lippen auf die meinen zu pressen. „Ich weiß, es war eine schwere Zeit für dich. Doch wir haben es getan, es ist zu spät und du bist freiwillig hier. Ich habe mit offenen Karten gespielt, Rose.“
Wie recht er hat! Ich habe gesehen, dass er nichts für mich ist, ich kann mit ihm nur verlieren, doch trotzdem bin ich all-in gegangen. Eigentlich sollte ich es besser wissen, denn ich, mit meinen knapp vierundzwanzig Jahren, hatte immer schon einen Hang zu den unpassendsten Typen. Willkommen in meiner Sammlung, William Bennet. Dieses Exemplar hier wird, so fürchte ich, einen Ehrenplatz erhalten. „Du bist müde“, kommentiert er mein Gähnen.
Kein Wunder, nach so einem Tag! Nach so einer Woche, die in dieser Explosion geendet hat!
„Ich bring dich nach oben, dann kannst du schlafen.“
Nachdem er meine Hand ergriffen un d mich wie ein störrisches Kind, das sich verbotenerweise aus dem Bett geschlichen hat, nach oben geführt hat, legt er sich zu mir. Ich glaube im ersten Moment, in sofortigen Tiefschlaf zu sinken, doch William neben mir, seine steten Atemzüge, seine Wärme, sein Arm um meine Taille, lässt mich nicht los. Darum beobachte ich ihn nun seit mehr als einer Stunde. Sein Gesicht ist entspannt und gleicht einer altgriechischen Statue. Die feinen Züge, so sieht er jetzt zumindest aus – nur ich weiß, wie sie sich bei Tag verhärten.
Ich schmiege mich an ihn und wage es sogar, ihn zu küssen. Ich habe mich richtig erinnert – er schmeckt wirklich köstlich.
Als ich meinen Mund von dem seinen löse, blickt er mich geradewegs an. Seine Augen leuchten zwar nicht so stark wie sonst, was ich auf die Müdigkeit schiebe, doch weiß ich, dass er sich über mich lustig macht. Oder besser: über mein Verhalten. „Du wirst dich doch nicht an meinem schlafenden Körper vergehen?“, brummt er.
„Ich kann nicht schlafen“, als wäre diese Erklärung genug.
„Soso“, meint er gespielt ernst und schiebt die Decke zurück, um sein Hemd, welches ich noch immer trage, zu öffnen. Seine Hand wandert über meinen Körper, wobei er mich keine Sekunde aus den Augen lässt und meine Reaktion genau zu deuten versucht. Er will wirklich immer alles genau wissen, denke ich und grinse vor mich hin.
„Was gibt es denn hier zu grinsen?“
Ich zucke die Achseln, zu mehr komme ich nicht, da er sich nach vorne beugt, meinen Kopf zur Seite dreht und meinen Hals zu küssen beginnt. Ein genießerisches Stöhnen entringt sich meiner Kehle, als er einen Finger um meinen Kitzler kreisen lässt. Ich schließe die Augen und lasse mich ungehindert von seiner Welle mitreißen.
„So feucht, Rose?“
Ich drücke instinktiv die Beine zusammen, da ich mit dieser freizügigen Aussprache der eigenen Gelüste und Empfindungen noch immer nicht richtig umgehen kann. Doch William knurrt und schiebt sie wieder auseinander. „Du musst lernen
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