Head over Heels - Band 1 (German Edition)
dem Laken?“ Der halbherzige Versuch, mich über die dreifache Verhütung lustig zu machen, misslingt.
Wie sollte es anders sein – er blockt ab.
„Ich habe meine Gründe“, meint er, streift das benutzte Kondom ab und verschwindet damit im Bad. Als er zurückkommt, habe ich mich bereits aufgesetzt und bin fest entschlossen, die Wahrheit zu erfahren. Genug mit der Geheimniskrämerei!
„Die da wären?“ Um Gottes willen, wie schnippisch klinge ich für eine Frau, die gerade zwei gewaltige Höhepunkte erlebt hat!
Nur eine Sekunde mustert er mich und in der drohe ich zu verglühen. Wenn Blicke töten könnten ... Ja, ja, aber auch ich könnte ihn töten, für seine Nonchalance, seine Sturheit. Er wird es mir nicht erzählen, dies wird mir spätestens klar, als er das heruntergefallene Kissen aufhebt und sich aufs Bett setzt. „Hast du eine ansteckende Krankheit?“
Seine Augenbrauen schnellen nach oben. „Das hätte ich dir gesagt.“
Gut, dann eben einsilbig. „Ekel?“
„Was? Nein.“
Ich werde durchdrehen in genau ... einer Sekunde. „Ich bin keine von deinen bezahlten Huren, die von einem Bett ins andere hüpfen und weiß Gott was mit sich herumschleppt. Es verletzt mich, wie du mich behandelst. Im einen Moment nett, im nächsten wie Abschaum.“ Die Wut treibt mich so weit, dass ich beginne, meine Unterwäsche und mein Kleid anzuziehen, das ich in weiser Voraussicht mit ins Schlafzimmer genommen habe.
„Rose“, brüllt er und kommt auf mich zugelaufen. Oder besser: getrampelt. „Was tust du da?“
„Ich gehe“, brülle ich zurück.
„Du benimmst dich ... idiotisch.“
„Ich?“ Das ist wohl die Höhe! „Ich benehme mich idiotisch? Wer ist es denn, der von einem Hoch ins nächste Tief springt? Ich sage etwas, einmal passt es, ein anderes Mal tötest du mich mit deinen Blicken. Was soll ich machen, damit es passt?“
„Hierbleiben.“
Ich halte inne, studiere sein Gesicht. Okay, jetzt appelliert er an mein Mitleid. „Dann sag mir, was das vorhin war!“
„Es hat persönliche Gründe“, murmelt er und nimmt mir meinen Schuh aus der Hand.
„Sagtest du nicht irgendetwas von wegen Ehrlichkeit?“
„Bedingte.“ Seine Ruhe stört mich. Es ist, als ob man einen Ballon mit Luft vollpumpt. Man weiß, dass er zerplatzen wird, doch man kennt nicht den Zeitpunkt. „Wir führen keine Beziehung, ich bin dir keine Rechenschaft schuldig. Es hat seine Gründe, die ich dir nicht sagen kann. Sie tun nichts zur Sache und betreffen dich nicht.“
„Ich verlange kein Geld.“ Warum ich das betone – keine Ahnung, vielleicht, weil ich tatsächlich verrückt bin?
„Ich weiß“, gibt er sich zu meinem Erstaunen verständnisvoll.
Wir taxieren uns einige Sekunden lang, wobei sich unsere Augen ein echtes Duell liefern. Irgendwo in den Tiefen ahne ich noch die Lust von vorhin, doch der Zorn hat die Oberhand gewonnen.
„Schlafen diese Huren auch hier?“
Er runzelt die Stirn. „Es sind keine Huren, Rose. Es sind ...“
„Ich weiß, ich weiß“, unterbreche ich ihn und bin stolz auf die Kraft, die ich aufbringe, um mich ihm zu widersetzen.
Mein zierlicher Pumps in seinen Händen, den er dreht und wendet, wahrscheinlich auf dieselbe Art, wie er es mit meinen Gefühlen macht, kommt mir irgendwie unwirklich vor. William wirkt nicht mehr hart und geschäftsmäßig, eine Maske, die wegen seiner Nacktheit zerbröckelt. „Nein, sie schlafen nicht hier. Warum ist das wichtig?“
„Ich weiß auch nicht“, gestehe ich wehmütig.
„Du willst also gehen? Mitten in der Nacht, halbnackt und mit nur einem Schuh?“
Vernehme ich da schon wieder Spott in seiner Stimme? Wie schafft es dieser Mann nur, mich im einen Moment vor Lust zum Schreien zu bringen, während er mich nur Sekunden später mit seiner Arroganz malträtiert? Ich beiße die Zähne zusammen und trete von einem Bein auf das andere.
„William, gib mir meinen Schuh zurück!“, fahre ich ihn an.
Es zeigt keinerlei Wirkung auf ihn. Stattdessen wirft er meinen teuren Schuh hoch und fängt ihn wieder. Nun ist die andere Hand an der Reihe. „Den hier meinst du?“ Er hält ihn hoch und schwingt ihn vor und wieder zurück. „Ich werde dir jetzt etwas vorschlagen – du bewegst deinen geilen Arsch zurück in mein Bett, wir bereden alles morgen noch einmal und bekommen beide noch etwas Schlaf. Wie hört sich das an?“
„Gib mir meinen Schuh!“
„Rose, Rose, Rose, so was von kompromisslos. Wie hast du die Stelle als meine Assistentin
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