Head over Heels - Band 1 (German Edition)
eigene Spur und deshalb habe ich mir bewusst Altbauwohnungen ausgesucht, die mit ihren versteckten Winkeln und den Erkerchen genügend Platz für Träume und Gemütlichkeit bieten.
Nachdem ich meinen Computer heruntergefahren habe, bin ich gerade dabei, Ordnung in meiner Handtasche zu schaffen, die mir vor lauter Eile vom Stuhl gefallen ist. Ich bin so vertieft, dass ich William erst bemerke, als er schon hinter mir steht. Ich spüre seine Anwesenheit, ohne ihn gesehen zu haben. Dieses Knistern, das immer da ist, sobald er denselben Raum wie ich betritt.
„Wie war dein Nachmittag?“, fragt er mich für seine Verhältnisse recht zurückhaltend.
„Ganz gut. Deiner?“
Gedankenverloren setzt er sich auf die Kante meines Schreibtisches und sieht zu Boden. „Jedenfalls besser als der Vormittag.“
Ich halte inne und lege meine Jacke weg. Irgendetwas stimmt doch nicht. Nur was? Er wirkt niedergeschlagen. „Was war los?“
„Heute war doch dieser Brandon Knight hier. Na ja, er hat mir Belege auf den Tisch geknallt, die beweisen, dass an uns bezahltes Geld aus ziemlich dubiosen Quellen zu kommen scheint. Keine Ahnung, was mein Vater da gedreht hat.“
Ach ja, dieser Termin mit Knight, gegen den Charles Bennet so opponiert hat. „Woher hat Knight diese Belege?“
„Keine Ahnung.“
„Du weißt, was dein Vater über ihn gesagt hat. Nimm dir das nicht so zu Herzen und vergiss ihn.“ Rose, verdammt, er sieht erschüttert aus und ist zu dir gekommen. Speis ihn nicht einfach ab, sondern steh ihm zur Seite. „William, er ist ein Aasfresser, du bist neu im Geschäft und er will sich wahrscheinlich deine Firma unter den Nagel reißen. Bitte, vergiss ihn.“
Der helle Glanz kehrt in seine Augen zurück, was mich ungemein erleichtert. Eigentlich möchte ich ihn in den Arm nehmen und ihm versichern, dass alles nicht so schlimm ist, wie er denkt. Doch wir sind im Büro, unsere Grenzen kommen mir in den Sinn.
„Du hast recht. Trotzdem lasse ich die Zahlen prüfen.“
„Mach das. Dagegen ist wirklich nichts einzuwenden“, erwidere ich ruhig.
„Was treibst du heute noch?“, fragt er, als er aufsteht und zu mir kommt. Mittlerweile hat er entweder seine Maske wieder aufgesetzt oder meine Worte haben ihm wirklich geholfen.
„Ich treffe mich mit einem Immobilienmakler. Er will mir ein paar Wohnungen zeigen.“
Seine Augenbrauen schnellen nach oben und sein Beschützerinstinkt erwacht innerhalb von drei Sekunden zum Leben. „Welche Firma?“
„Keine Ahnung. Irgendetwas mir Balk, oder so“, erkläre ich ihm und zwänge mich in meine Jacke. Ich muss hier weg. Nicht nur, um den Termin noch zu schaffen, sondern um seiner Fragerei, die zweifelsohne nun folgen wird, zu entkommen.
„Bishop and Balk?“
„Ja, kann sein. Ich habe auf eine Onlineanzeige geantwortet und er hatte noch einen Termin für heute frei.“
„Wo liegen die Wohnungen?“
Hallo, bin ich dein Kind, oder was? „Zwei in Kilburn und zwei in der Nähe meiner Schwester.“
Er nickt, ob das nun gut oder schlecht ist, wage ich nicht zu sagen. „Soll ich mitkommen?“
„Nein danke“, fahre ich ihn an. „Ich bin ein großes Mädchen.“
Der Reißverschluss dieser verdammten Jacke klemmt, was William, ganz Gentleman, veranlasst, mir behilflich zu sein. Keine Berührung, schreie ich ihn in Gedanken an. Bin ich die Einzige, die so hochexplosiv auf Körperkontakt reagiert?
„Du solltest keine der Wohnungen auf der Stelle nehmen. Lass dir eine Kopie der Exposés schicken und ich gebe sie an meinen Immobilienmakler weiter.“
Genervt verdrehe ich die Augen. „Ja, Papa.“
Er grinst und streicht mir über die Wange. „Ich werde dir gleich zeigen, wo Papa seinen Hammer hat.“
„Oh, darf ich Sie erinnern, dass wir im Büro sind?“
Sein Lachen wird breiter und er wagt es, mich zu küssen. Ein züchtiger, fast andächtiger Kuss, der gerade einmal drei Sekunden dauert. Doch als er sich von mir löst, schwanken meine Beine. „Du musst los“, brummt er und zieht den Reißverschluss meiner Jacke nach oben.
Knapp drei Stunden spä ter sitze ich mit Lisa in der Küche und gehe jede Wohnung noch einmal in Gedanken ab. Zwei sind durchgefallen, zwei gefallen mir. Wobei eine zu teuer ist, aber hundertprozentig meinen Vorstellungen entspricht. Die andere ist günstiger, liegt aber etwas weiter von der Innenstadt entfernt, was nicht so schlimm wäre, müsste ich mich nicht mit der Bahn durch halb Kilburn quälen.
„Ich würde die teure nehmen
Weitere Kostenlose Bücher