Head over Heels - Gaby Band 1 (German Edition)
die ein Mann nur allzu gern seine Vorsätze über Bord wirft.
„Also, meine Lieben“, begrüße ich endlich die drei Grazien, während ich ihnen Getränke anbiete. „Es freut mich, dass ihr Zeit gefunden habt. Euren Bewerbungsschreiben zufolge habt ihr bereits in mehreren Clubs gearbeitet und seid euch daher bewusst, was euch erwartet.“
F ür mich ist ihre Antwort wichtig, denn ich schleppe niemanden mit nach New York, zahle Flug, Wohnung und Verpflegung, nur um ein paar Tage später wieder die Rückreise organisieren zu dürfen.
Alle drei nicken ernsthaft. Entspannt lehne ich mich zurück und strecke die Beine von mir.
„New York war immer mein Traum und dieses Angebot kommt wie gerufen“, erklärt Blondine Nummer eins – meine eigentliche Favoritin – mit hoher Piepsstimme, während ihre manikürten Finger immer wieder zu dem Herzanhänger wandern, der zwischen ihren Brüsten baumelt. Ich weiß, was sie damit bezweckt. Warum sie meine Augen gerade dorthin lenkt. Ich wäre kein Mann, würde mir ihre Oberweite, bei der bestimmt Onkel Doktor nachgeholfen hat, nicht gefallen. Im Normalfall ist es mir egal, ob Brüste echt oder unecht sind. Gleiches trifft auf die Erwartungen der Damen zu, mit denen ich mich einlasse. Meistens lerne ich sie in meinem Club kennen. Ich zahle ein paar Getränke, gebe mich freundlich und zuvorkommend und nehme die Damen, ab und an gleich zwei, mit zu mir nach Hause. Egal, ob blond, brünett oder dunkelhaarig. Hauptsache, sie arbeiten nicht für mich. Und Blondie, die in Zukunft gern für mich arbeiten möchte, bricht gerade Regel Nummer eins – sie flirtet mit mir.
Ein wenig Einsatz und Entgegenkommen kann nicht schaden, jedoch sollten die Grenzen gewahrt bleiben.
Mein Blick ruht auf dem zweiten Mädchen, welches ich auf Anfang zwanzig schätze. Sie wird bis zum Haaransatz rot. Ich verdrehe die Augen und notiere mir im Geist, dass dieses Exemplar zu übertriebener Schüchternheit neigt.
„Mir geht es genauso.“
Ich nicke und sehe die Dritte im Bunde an. Diese rattert einstudierte Worte herunter, denen ich nur mit halbem Ohr lausche. Stattdessen halte ich Blickkontakt mit Blondine Nummer eins. Sie lächelt mich an – von der Seite, zurückhaltend und doch liegt ein offenes Geheimnis darin. Sie sollte eigentlich durchfallen. Doch die Plaudertasche und Miss-ich-mach-mir-gleich-in-die-Hose kommen gar nicht infrage. So bleibt nur die Möglichkeit, weiterzusuchen oder es mit Blondie zu probieren.
Ich bin ein Arschloch, wenn ich die beiden, die bereits aus dem Rennen sind, wegschicke, nur um dann über Blondie herzufallen. Unsere Geschäftsbeziehung wäre beendet, bevor sie begonnen hat, und ich müsste mich abermals auf sie Suche machen. Aber mein Schwanz hat sich noch immer nicht beruhigt und der Anblick der drei Paar Titten auf meiner Couch trägt ebenfalls nicht dazu bei.
„D anke“, unterbreche ich sie mit rauer Stimme und fahre mir durchs Haar. Eine Geste, an der Menschen, die mich kennen, den Grad meiner Gereiztheit ablesen. „Ich habe wenig Zeit, mache es kurz.“ Verstohlen schiele ich auf die Unterlagen vor mir, um die Damen mit Namen ansprechen zu können. Die Professionalität muss trotz des Ständers gewahrt werden. „Miss Salvator, Miss Wildes – ich bedanke mich für Ihr Kommen, muss mich aber bereits wieder von Ihnen verabschieden. Vielleicht klappt es woanders. Ich wünsche Ihnen alles Gute, aber mein Club sucht einen anderen Typ Mädchen.“ Eine Erklärung, die nicht allzu sehr schmerzen sollte. Dennoch wirken die beiden ganz geknickt, als ich sie zur Tür bringe.
Bei meiner Rückkehr zu Blondie steht mein Entschluss fest – ich breche meine Regeln und befreie mich aus dieser überhitzten Atmosphäre, indem ich mir Jessica näher zur Brust nehme.
„Mister D étári, ich danke Ihnen, dass Sie sich für mich entschieden haben. Sie werden es keine Sekunde lang bereuen.“
Jessica ist bezaubernd , trotzdem sehnt sich mein Körper nach der bissigen, arroganten Dame mit dem Schlüsselanhänger. Mir bleibt als einzige Möglichkeit, mich auf Jessica zu stürzen, sie in mein Schlafzimmer zu zerren und Gaby … Abigail – oder wie auch immer ich sie nennen möchte – zu vergessen.
Ich räuspere mich und mache einen Schritt auf Jessica zu. „New York ist anders als London. Du weißt das und hast kein Problem damit?” Ich frage mich, ob die Zweifel, die ich säen will, nicht mir selbst gelten.
Jessica jedoch lächelt selbstsicher, als sie zu mir kommt
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