Head over Heels - Gaby Band 1 (German Edition)
Aussage klingt, da sie verdrossen den Kopf schüttelt.
„Es ist doch am Ende so: Frauen und Männer sind nicht füreinander bestimmt. Zumindest auf der freundschaftlichen Ebene. Sex ist in Ordnung. Wenn Ben mies im Bett ist, dann servier e ihn ab. Befriedigt er dich so einigermaßen, dann lass dich ordentlich hernehmen und schick ihn, wenn du mit ihm fertig bist, in die Wüste.“
Während ich ihr meine Lebensphilosophie in Kurzform darlege, leert sie mit Schwung ihr Glas.
Entrüstet sieht sie mich an. „Ich weiß im Moment nicht, ob ich geschockt sein soll oder sich meine Vermutung eben bestätigt hat. Daniil, es ist schrecklich, was du sagst, und ich hoffe, du weißt das im Grunde deines Herzens auch. Ich vertrete deinen Standpunkt zwar bedingt, muss auch nicht gleich den sicheren Hafen der Ehe ansteuern, nur weil ich mit einem Menschen im Bett war, aber ich bin bei weitem nicht so abgebrüht wie du.“
Ich schütt le selbstsicher den Kopf. „So verhalten sich Erwachsene eben. Wir leben in keiner Märchenwelt, in der ich der Frau, die ich in mein Bett hole, einen Diamantring überstreifen muss, nur um sie besteigen zu dürfen. Ich sehe es eben nüchtern.“
„Du kannst so was von froh sein, dass wir ke in richtiges Date haben“, tadelnd wackelt sie mit ihrem Zeigefinger und schiebt ihr rechtes Bein hinter das linke. „Dann will ich mal eine Lanze für alle Frauen brechen, denen du das Herz in Stücke gerissen hast.“
Gespannt warte ich , was jetzt folgen wird. Der Wolf riecht Fleisch. Ich weiß, dass ich mich auf ein Spiel eingelassen habe, das keiner von uns beiden gewinnen kann. Gerade habe ich ja selbst die Trennung von der Frau, die ich glaubte zu lieben, hinter mir. Und nun versuche ich, die zig gebrochenen Herzen zu rechtfertigen, die ich alle auf meine Kappe nehmen muss.
Aufreizend befeuchtet sie ihre Lippen. Nur mit Mühe gelingt es mir, meinen Blick von ihrem Mund zu lösen. „Wie lernst du Frauen kennen?“
„Sie kommen in m eine Clubs.“ Das dürfte wohl keine Überraschung für sie sein.
„Und du wählst dir die aus, die dir am besten gefällt?“
I ch nicke und stelle mir vor, dass wir uns auf anderem Wege kennengelernt hätten. Nicht in meiner Wohnung, wo sie mir ihren halb nackten Arsch entgegenstreckt, sondern im Seventiz. Ich würde sie nicht noch einmal so mies behandeln, ihr ein paar Getränke bezahlen und hoffen, dass sie den Köder schluckt. Doch schon daran zu denken, Abigail wie eine der anderen zu behandeln, löst ein widerstrebendes Gefühl in mir aus.
„Und lädst du sie dann auch in irgendwelche Bäckereien ein oder schleppst du sie noch am selben Abend ab?“
Mit zusammengekniffenen Augen mustere ich sie. Hoffe, dass ich ernst hafter wirke, als ich mich fühle. „Aus deinem Mund klingt es so ... wie soll ich sagen?“
„Abartig? Tief? Selbstverliebt?“
„Nein, nein. Ich denke eher an das Wörtchen berechnend .“
„Berech nend?“, wiederholt sie.
„Ja, ich zwinge die Mädchen doch zu nichts. Sie wissen , worauf sie sich einlassen.“
Zum indest rechne ich mir hoch an, dass ich den Frauen, die ich mit zu mir nach Hause nehme, nie mehr verspreche, als ich zu halten gedenke. Um ehrlich zu sein, wundert es mich selbst, wie bereitwillig sie mitkommen, obwohl sie wissen, dass es höchstwahrscheinlich bei diesem einen Mal bleiben wird. Andererseits scheinen die meisten diese Abmachung schnell wieder zu vergessen und quatschen dann meine Mailbox voll.
„U m deine Frage zu beantworten: Wir überspringen die Bäckerei.“
Ihr Gesichtsausdruck erheitert mich. Auch Abigail scheint eine Weile zu brauchen, um den roten Faden wiederzufinden. „Am nächsten Morgen wirfst du sie dann ohne Frühstück aus dem Haus.“ Es klingt wie eine Frage, soll aber wohl eine Feststellung sein.
D er freche Junge in mir legt es darauf an, sie noch mehr zu schocken. „Da ist nichts mit dem nächsten Morgen, Abigail. Ich bin nicht der Kuscheltyp. Nach vollzogenem Akt sollte man sich so schnell wie möglich in aller Freundschaft trennen.“
Ein Schnauben ist zu hören, d ann beugt sie sich zu mir vor. Zähnefletschen würde ihr jetzt gut zu Gesicht stehen. „Ich kann nicht glauben, dass du so ein Mistkerl bist.“
Ich lächle und verringere unmerklich den Abstand zwischen uns. Mein Begehren, das mich seit dem Zeitpunkt, als ich ihren Arsch in diesem Kleid gesehen habe, begleitet, wird übermächtig. Sie ist tabu, verboten, steht hinter einer Tür, deren Schlüssel ich zwar in
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