Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Head Shot: Thriller (Knaur TB) (German Edition)

Head Shot: Thriller (Knaur TB) (German Edition)

Titel: Head Shot: Thriller (Knaur TB) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Knopf
Vom Netzwerk:
zu der Stelle, wo Natsumi und ich neben der Tür zur Küche standen. Ich winkte bescheiden, als sie applaudierten. Während das Menü seinen Fortgang nahm, gingen Natsumi und ich von Tisch zu Tisch und halfen den Kellnern beim Einschenken des Weins und dem Servieren der Teller. Nitzy war so angetan von der Idee, den Hilfen zu helfen, dass sie sich zu uns gesellte, wobei es ihr indes misslang, auch Aidan dazu zu bewegen.
    Die Feuerkünstler hatten sich verabschiedet, aber der mannshohe Kamin am anderen Ende des Saals entschädigte uns reichlich. Das Thema des Abends wurde auch von dem gemieteten, vergoldeten Geschirr und Besteck aufgenommen. Die Costellos hatten alles sorgsam gezählt, als wir die Kartons des Verleihers öffneten, eine Tatsache, die sie den Kellnern unmissverständlich mitteilten.
    An strategisch gewählten Punkten schnitten Köche das Roastbeef auf und plazierten die Scheiben auf Tellern mit golden gebratenen Kartoffeln, Roter Bete und, als Konzession an gesunde Ernährung, rohem Spinat. Sobald jedermann Platz gefunden hatte und aß, konnte ich eine kurze Pause machen und die Individuen gründlicher inspizieren. Ich hatte mit jedem auf meiner Liste gesprochen, doch bis jetzt hatte sich nichts ergeben, was mich veranlasst hätte, sie zu erweitern. Gleichzeitig aber auch nichts, weswegen ich einen der Männer hätte streichen können.
    Sobald die Teller abgeräumt waren, kündigte Nitzy das abschließende Element des Abends an, Dessert und Digestif im Wintergarten. Den Gästen bot sich die Möglichkeit, in Kunstpelze und zarte Glacéhandschuhe zu schlüpfen, da wir alle Türen und Lüftungsfenster geöffnet hatten, um die Temperatur unter dem Gefrierpunkt zu halten, zum Teil, damit die Eisskulpturen nicht dahinschmolzen.
    Nachdem jeder mit Pelz und Handschuhen versorgt war und sich mit silbernem Eis und anderen Köstlichkeiten bedient hatte, brannten die Kellner Wunderkerzen ab und schossen mit Luftpistolen silberne Bänder quer durch den Raum. Bei jedem Knall jubelte die Menge gedämpft auf. Ein tapferer Keyboardspieler stürzte sich in die Jazz-Version von »Baby, It’s Cold Outside« und spielte dann die Titelmelodie von »Ice Age«.
    Larry Antonelli kam mir entgegen und versuchte, mir seine Visitenkarte aufzudrängen. Ich lehnte höflich ab, wie schon Dutzende Male zuvor.
    »Wenn Sie gern über Handelsmöglichkeiten reden würden, nutzen Sie einfach die Mail-Adresse auf der Einladung, um eine Verabredung zu treffen«, sagte ich. »Ich bin nicht für jeden zu erreichen.«
    Er blinzelte mich wieder an.
    »Einige Leute würden das als ein bisschen arrogant betrachten.«
    Ich hoffte, dass ich angemessen betroffen wirkte.
    »Das wäre äußerst bedauerlich. Ich will einfach nicht den Eindruck erwecken, ich sei um potenzielle Investoren verlegen. Ein Geschäft wird abgeschlossen. Die einzige Frage ist die Höhe des Angebots. Und die Bedingungen.«
    »Ziemliches Selbstvertrauen.«
    »Ja, aber niemals arrogant. Ich weiß um das Privileg, mit Leuten dieses Kalibers zu verkehren«, sagte ich, wandte mich ab und breitete die Arme aus, als wollte ich den Saal umarmen. Dann drehte ich mich wieder zu ihm zurück. »Leuten wie Ihnen.«
    Er schenkte mir ein Zucken.
    Ich klopfte ihm auf die Schulter, die sich wie aus Beton gegossen anfühlte, und begab mich zurück in das Gedränge im Wintergarten.
    Obwohl es in Hinsicht auf meine Ziele vollkommen irrelevant war, freute ich mich, dass alle sich gut zu amüsieren schienen. Ich hatte noch nie im Leben eine Party gegeben, deshalb gestattete ich es mir, die Ironie zu genießen, dass ein ehemaliger Mathe-Nerd und eine gesellschaftliche Außenseiterin eine Karriere als Partylöwen auf höchstem Niveau begannen und sogleich beendeten.
    Nitzy fing mich wieder einmal ab und bestätigte meine Beobachtung.
    »Diese Party ist einfach die
beste
«, nuschelte sie, während sie sich schwankend an meinen Bizeps klammerte. »Sie und Charlene sind
brillant.
«
    »Meine Brillanz erschöpft sich in meiner Bitte an Charlene, dies alles zu organisieren.«
    Nitzy schlang die Arme um meinen Hals und flüsterte mir ins Ohr.
    »Sie ist so einzigartig, Sie glücklicher, glücklicher Mann.«
    »Aidan hat’s auch nicht schlecht getroffen«, flüsterte ich zurück.
    Sie legte den Kopf in den Nacken und versuchte, mich direkt anzusehen.
    »Versuchen Sie den Preis als erstaunlichster Mann des Jahres zu gewinnen?«
    Während ich noch an einer passenden Antwort feilte, wurde ich von Natsumi

Weitere Kostenlose Bücher