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Head Shot: Thriller (Knaur TB) (German Edition)

Head Shot: Thriller (Knaur TB) (German Edition)

Titel: Head Shot: Thriller (Knaur TB) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Knopf
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auf keinen Fall mit einem grasenden Hirschen verwechselt werden.
    Ich setzte mich und legte die Plastiktüte auf den Tisch.
    »Eine Nachricht von Three Sticks«, sagte ich. »An drei Zweigen befestigt.« Ich erzählte ihm, was auf dem Zettel stand. »Ich habe ihn dazu provoziert«, sagte ich, ohne das Wie zu erklären. »Ich bin ziemlich sicher, dass er selbst die Zweige eingesammelt, den Zettel geschrieben und auf das Bett gelegt hat. Ein bisschen Angeberei als Reaktion auf meine Provokation, die Art, wie ich ihn gereizt habe. Ich bin zwar kein Handschriftenexperte, aber ziemlich sicher, dass er die Nachricht mit links geschrieben hat. Wenn er keine Latexhandschuhe dabeihatte, müsste der Zettel mit DNS getränkt sein.«
    »Müsste er«, bestätigte Shelly.
    »Außerdem hab ich eine Liste mit Kandidaten, reiche Männer aus Greenwich, bei denen die Möglichkeit besteht, dass sie die modernere Version des Manns auf Ihrem Foto sind. Ich bin ziemlich sicher, dass einer dieser Männer die Nachricht hinterlassen hat. Falls nicht, war es ein Untergebener, was auch reichen könnte.«
    Ich gab ihm den USB -Stick.
    »Hier drauf finden Sie die Namen, Adressen, Firmeninformationen und Mail-Adressen. Und die Namen der Ehefrauen oder Geliebten. Dazu neuere Fotos von allen und einige ältere Bilder, die ich aus dem Internet geladen habe.«
    »Nicht schlecht«, sagte Shelly.
    »Es kommt noch besser.«
    Ein Kellner erschien, um die üblichen Rituale zu vollziehen, was ich abkürzte, indem ich direkt Eistee und einen Cheeseburger bestellte. Shelly nahm dasselbe. Nachdem der Kellner gegangen war, stellte ich einen Karton auf den Tisch.
    »Cocktail- und Weingläser. Fingerabdrücke und DNS . An jedem klebt ein Heftstreifen mit dem Namen des Benutzers.«
    Er schaute verblüfft, dann begann er zu grinsen.
    »Sie haben sie ins Restaurant eingeladen«, folgerte er. »Oder zu einer Party.«
    »Was glauben Sie, wie schnell sie die überprüfen können?«
    Er lächelte.
    »Meine Freunde beim FBI würden diese Frage amüsant finden. Selbst bei den wichtigsten Fällen des Landes können Monate vergehen, ehe die Laborresultate vorliegen.«
    »Ich habe nicht mal Tage. Das Unternehmen hat ein Ablaufdatum.«
    »Je mehr ich von Ihnen fordere, umso mehr wollen Sie wissen.«
    Ich lehnte mich im Stuhl zurück und überlegte, was ich sagen sollte. Die Kalibrierung war wichtig. Wie auch immer, er kam mir zuvor.
    »Soweit ich das überblicken kann«, sagte er, »existieren Sie gar nicht. Was nicht bedeutet, dass Sie keine Identität besitzen. Ich wette, Sie haben mehrere, aber keine davon sind Sie selbst. Sie gehören Verstorbenen. Ehe Sie nervös werden: Ich weiß das nicht mit Sicherheit, es ist einfach das Ergebnis von vierzig Berufsjahren. Aber ich bin ziemlich sicher, dass wir einige interessante Dinge erfahren würden, wenn meine Leute den Namen Alex Rimes durchlaufen ließen.«
    Er trommelte mit den Fingern auf den Gläserkarton, als wollte er seine neu erworbenen Besitzrechte bekräftigen.
    »Sie stecken in einer Zwickmühle«, fuhr er fort. »Sie brauchen mich, weil ich Dinge tun kann, die Ihnen verwehrt sind, zumindest in Ihrem Zeitrahmen. Aber je weiter Sie sich mit mir einlassen, je mehr ich erfahre, umso schwieriger wird es, unsichtbar zu bleiben.«
    »Sie haben recht«, antwortete ich. »Mein Risiko ist das Vertrauen in Sie. Aber falls Sie andere hinzuziehen, ist Ihr größtes Risiko, die Kontrolle über die beste und letzte Gelegenheit zu verlieren, die Sie haben, um den großen Fisch zu fangen, der bis jetzt davongekommen ist.«
    Er trommelte noch ein wenig auf dem Tisch und schien auf seinen Wangen zu kauen. Ich stellte mir vor, wie seine ehemaligen Angestellten daran seine Stimmung abgelesen hatten, ohne dass es Shelly bewusst gewesen war.
    »Interessante Situation«, bemerkte er.
    »In der Tat.«
    »Ich habe kein Problem damit, heimlich vorzugehen«, sagte er. »Vermutlich muss ich jeden Gefallen eintreiben, der mir noch geschuldet wird, aber wir machen es auf Ihre Weise. Sollte ich aber merken, dass Sie mich zu bescheißen versuchen, ist die Sache geplatzt. Ab diesem Moment werde ich hinter Ihnen her sein wie der Teufel hinter der armen Seele.«
    »Wie schnell können Sie die Ergebnisse besorgen?«
    Das gefiel ihm.
    »Wer zum Teufel sind Sie eigentlich?«, fragte er.
    Der Drang, ihm alles anzuvertrauen, mein Herz auszuschütten und alle Verfehlungen zu bekennen, war nahezu unerträglich. Es liegt in der menschlichen Natur zu bekennen,

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