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Head Shot: Thriller (Knaur TB) (German Edition)

Head Shot: Thriller (Knaur TB) (German Edition)

Titel: Head Shot: Thriller (Knaur TB) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Knopf
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ich dich lieben, aber du solltest mich lieber nicht analysieren. Obgleich ich deine gute Absicht zu schätzen weiß.«
    »Du bist nicht nur ein alberner Trottel«, sagte sie.
    »Nicht nur?«
     
    Die nächsten Tage brachten nichts Außergewöhnliches, abgesehen von unseren Mühen, die vier bosnischen Gangster in unseren Haushaltsablauf zu integrieren. Little Boy und seine Männer stellten das Betragen fröhlicher Proleten zur Schau, die gerade einen All-inclusive-Urlaub in einem Traumhaus gewonnen hatten, was im Wesentlichen zutraf.
    Ich verbrachte die meiste Zeit im Internet, lud Daten herunter, verfolgte Greenwichs Millionäre und spukte wie ein Geist durch die Buchhaltungskonten und das Betriebssystem von Florencias Agentur.
    Natsumi war weniger häuslich, obwohl sie nie ohne Little Boy oder einen seiner Bosnier im Schlepptau nach draußen ging.
    Keine Nachricht von Shelly Gross. Ich verbrachte Stunden im Web, um meinen Verstand zu beschäftigen und um emotionale Kurzschlüsse zu vermeiden. Doch nach einer Weile kann selbst ich es leid werden, auf einen Monitor zu starren. Die einzige Kur bestand in einem Spaziergang draußen in der Natur, wo die frische Luft meinen Kopf klären konnte.
    Und so hielt ich es eines Nachmittags, an dem Natsumi und drei der Bosnier einkaufen waren, für eine gute Idee, zum Long-Island-Sund zu fahren, um dort aufs Wasser zu schauen und nachzudenken. Ich zog mir Jeans und eine schmutzige Arbeitsjacke an und nahm den Subaru als moderate Tarnung.
    Es war kalt, aber klar, und obwohl die Sonne noch einen niedrigen Bogen am Himmel beschrieb, wurde das Licht wärmer, weniger grell. Aus irgendeinem unklaren Grund hatte ich ein Bier mitgenommen, wohl in der Vorstellung, ich könnte am Strand aufs Ganze gehen, das Bier kippen und so vielleicht verborgene Pforten der Wahrnehmung öffnen.
    Ich schaffte es bis Greenwich Point und wollte gerade das Bier öffnen, als ein Brecheisen gegen das Seitenfenster schmetterte. Das Sicherheitsglas fing viel von der Wucht ab, aber ein Wirbelsturm winziger Scherben flog in die linke Hälfte meines Gesichts. In dem Wissen, dass der nächste Schlag durchbrechen würde, warf ich mich über die Mittelkonsole und bedeckte meinen Kopf. Ich hörte das feuchte durchdringende Geräusch, mit dem das Brecheisen durch das Fenster drang, und dann das Öffnen der Fahrertür. Kalte Luft und kräftige Hände strömten herein.
    Sie zerrten mich aus dem Subaru und schleiften mich ein paar Meter über den Parkplatz. Einer von ihnen trat mir in den Magen, was eher Schock als Schmerzen auslöste. Ich rollte mich zusammen und wartete darauf, was passieren würde.
    »Wir haben gesagt, wir würden uns bei Ihnen melden«, sagte eine Stimme, die ich als die von Jenkins erkannte. »Was wollen Sie mit den beschissenen Europäern? Verdammt, das ist so unnötig.«
    »Ich versuche nur, vorsichtig zu sein«, antwortete ich, ohne meine Embryonalhaltung aufzugeben. »Das tun Sie doch auch.«
    »Nicht vorsichtig genug, was, Bruder?«
    »Mir Schmerzen zuzufügen hat doch keinen Zweck«, sagte ich.
    »Doch, das hat es. Es lehrt Sie, ein bisschen mehr Respekt zu zeigen«, erwiderte Jenkins, ehe er mich ins Kreuz trat. Die größte Wucht wurde von den kräftigen Muskeln rechts von meinem Rückgrat aufgefangen, aber etwas davon erreichte meine Niere. Ich stöhnte, behielt jedoch meine Schutzhaltung bei.
    »Ich hab’s verstanden«, sagte ich, während ich den Kopf vom Asphalt hob. »Von jetzt an werde ich Sie höher schätzen. Ich bin kein sonderlich kräftiger Mensch. Mehr davon, und Sie müssen dem Boss erklären, warum sein Geschäftspartner tot ist, ehe das Geschäft anlaufen konnte.«
    »Ich würde Sie am liebsten abknallen.«
    »Nur zu, aber Sie treffen nur sich selbst. Falls Three Sticks Ihnen den Ungehorsam durchgehen lassen sollte, wird sich sicherlich einer der Bosnier Ihrer annehmen.«
    Einen Moment herrschte Stille, dann sagte Jenkins: »Sie sind echt ein seltenes Arschloch«, wobei er ein Lachen unterdrückte, was ich als ermutigend empfand. Mehrere Hände zerrten mich an meiner Kleidung hoch. Ich hatte Probleme, aufrecht zu stehen, mein Magen war wund und verkrampfte sich wie eine wütende Faust. Sie drängten mich gegen den Subaru und durchsuchten meine Taschen, in denen sie eins meiner Wegwerfhandys fanden. Glücklicherweise ohne wichtige Nummern in der Wahlwiederholung. Ich hatte auch eine Brieftasche, aber in der steckte nur ein wenig Bargeld und eine Kreditkarte auf den Namen Auric

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