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Hear the Wind blow

Hear the Wind blow

Titel: Hear the Wind blow Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David M Pierce
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Pistole, ein Messer, eine Keule, ein Baseballschläger, irgendwas. Ein Kreuzschlüssel. Leider hat sich die Zahl der Überfälle, bei denen Menschen zu Schaden kommen, drastisch erhöht. Viele Überfälle ereignen sich zwischen Angehörigen verschiedener Rassen, weil es für die Angreifer sicherer ist — Weißen fällt es notorisch schwer, Individuen einer anderen Rasse auseinanderzuhalten, ob sie nun Schwarze, Mexikaner, Chinesen oder Farmer sind. Die Tatsache, daß diese Rassen ihrerseits dieselben Schwierigkeiten haben, einen Weißen von einem anderen zu unterscheiden, hilft uns auch nicht gerade weiter.
    Die meisten Leute, die Überfälle begehen, sind Jugendliche, was uns eventuell am ehesten weiterhilft. Die meisten von ihnen sind nicht schlau genug, um eine höhere kriminelle Laufbahn einzuschlagen. Die Mehrzahl lebt in den Slums, und die Mehrzahl operiert erstaunlich nah an ihrem eigenen Wohnort .«
    »Warum ?« fragte ein Mann in der zweiten Reihe.
    »Keine Transportprobleme, kein Gefühl der Unsicherheit in einem fremden Stadtteil oder wie ein Fremder auszusehen und dadurch aufzufallen«, sagte ich. »Und schließlich hat es in jüngster Zeit eine Verschiebung der Standorte gegeben, in denen sich Überfälle normalerweise abspielen. Waren es früher Straßen und Parks und öffentliche Parkplätze, ereignen sie sich jetzt immer häufiger in Mietshäusern, entweder in Hauseingängen oder Aufzügen oder im Flur. Das ist für den Angreifer offensichtlich weniger riskant, er hat mehr Zeit, es gibt keine Passanten, und es besteht keine Gefahr durch vorbeifahrende Bullenwagen. Alles soweit klar ?«
    »Es ist furchterregend«, sagte eine der Ladies.
    »Das können Sie laut sagen«, meinte ich. »Und glauben Sie mir, es wird nicht besser. Also. Ein paar Worte über das, was man die >Wissenschaft des Opfers< nennt. Ohne die Psychologie des potentiellen Opfers zu behandeln, was nicht mein Fachgebiet ist...«
    »Meins auch nicht«, warf Dottie ein. »Tut mir leid .«
    »...gibt es natürlich einige Dinge, die Sie tun können, um die Bedrohungen, die in einer Großstadt lauern, zu verstärken oder zu verringern. Nachts ist es gefährlicher. Draußen ist es gefährlicher als drinnen, und zwar dreimal soviel. Alt sein. Allein sein. Einkaufstüten tragen oder anderweitig die Hände nicht frei haben. Wie Sie gekleidet sind. Ihre Rasse. Dumm oder nachlässig sein, indem Sie Ihren Autoschlüssel im Wagen lassen oder beim Zahlen im Läden ein dickes Bündel Geldscheine aus der Tasche ziehen. Pelze tragen. Schmuck tragen. Sich von Fremden ansprechen lassen, vor allem von einem oder mehreren Jugendlichen. Jemanden, den Sie nicht kennen und der unten klingelt, in ein Apartmenthaus hereinlassen.«
    »Wie viele Räuber werden überhaupt gefaßt ?« wollte einer der beiden anwesenden Schwarzen wissen.
    »Das wird Ihnen nicht gefallen«, sagte ich, »aber vielleicht, wirklich nur vielleicht, werden fünf Prozent von ihnen einer Art Strafe überführt .«
    Erstaunte Pfiffe und Kopfschütteln im Saal.
    »Hilft es, wenn wir mehr Streifenbeamte und Streifenwagen haben ?« fragte jemand anderes.
    »Die kurze Antwort lautet nein«, sagte ich, »es sei denn, man überschwemmt eine Gegend mit Bullen und behält sie auch da. Manche innerstädtischen Bereiche haben ein Bullen-Bürger-Verhältnis von eins zu tausend, in manchen ist es viermal so hoch, trotzdem weisen die Statistiken der kriminellen Delikte beider Stadtteile ungefähr die gleichen Zahlen auf, alle möglichen Faktoren eingeschlossen.«
    »Wie steht’s mit Spraygas ?« fragte eine untersetzte Dame in einem Hosenanzug, die ihren Pekinesen mitgebracht hatte. »Oder Zeugs in der Art?«
    »Ich weiß nicht«, gestand ich. »Wenn ich jung und übermütig und fit wäre, würde ich es vielleicht mit Sprühen probieren und dann so schnell wie möglich abhauen, aber wenn ich alt und müde oder eine Frau wäre, würde ich eher die Finger davon lassen. Meistens hat man das Zeug sowieso in einer Handtasche oder in der Hosen- oder Jackentasche, aber meistens wird man eben auch so schnell überfallen, daß man gar nicht erst rankommt. Was Sie tun können, ist auf jeden Fall Krach schlagen, vor allem draußen. Viel Krach. Schreien Sie. Oder versuchen Sie’s mit einer Trillerpfeife .«
    »Was halten Sie von Kanonen ?« fragte der andere Schwarze im Raum.
    »Sie gehen los«, sagte ich. »Ich bin der Meinung, daß kein gesetzestreuer Bürger auch nur im Traum daran denken sollte, mit einer

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