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Hear the Wind blow

Hear the Wind blow

Titel: Hear the Wind blow Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David M Pierce
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letzten Spiels nicht einmal den Queue abgelegt hatte; ich zeigte Baby bald, wo’s langging, wobei mir ein aus heiterem Himmel geglückter Bandenstoß ein bißchen zur Seite stand. Ich mag Bars. Die Bars an der Ecke, die Bars im Hotel, mexikanische Bars, Bars in der Innenstadt, die Bars in verlassenen Nestern, Piano-Bars und Jazzkneipen. Ich mag englische Pubs und irische Bars und französische Cafes, obwohl ich noch nie in einem richtigen war und wahrscheinlich auch nie sein werde; verdammt noch mal, ich mag sogar die Bars in Flughäfen.
    Gegen halb zwölf verließ ich die Corner Bar und stand noch ein Weilchen dumm vor der Tür rum, weil ich erst mal abwägen mußte, ob ich als nächstes den Three Jacks oder dem Cloverleaf einen Besuch abstatten sollte, und dann passierte es. Der erste Schlag traf mich mitten ins Kreuz; ich ging mit dem Kopf zuerst zu Boden und lag dann halb auf dem Bürgersteig, halb auf der Straße. Als ich versuchte, mich auf die Seite zu rollen, setzte es weitere Hiebe, erst auf die Schulter, das nächstemal auf den Arm. Ich konnte einen kurzen Blick auf ein wütendes rotes Gesicht unter einer Baseballmütze werfen, dann bekam ich eine Nahaufnahme eines Golfschlägers, einem Holzdriver . Er traf mich genau am Kinn, und ich fing an, Sternchen zu sehen. Ich hörte, wie mich jemand anschrie, ich solle mich da raushalten. Dann trat er, wer immer es war, näher an mich heran und bearbeitete mich mit dem Stiefel, meinen Rücken, das Gesicht, die Eingeweide. Jetzt reicht’s , dachte ich. Jetzt hast du mich sauer gemacht, Bürschchen, dachte ich. Lächelnd schloß ich die Augen und schlief ein.
    Das erste, was ich sah, als ich wieder zu mir kam, war ein Ziegelstein. Er befand sich mitten unter vielen weiteren Ziegelsteinen. Es waren hübsche Ziegelsteine, ziegelsteinfarben, die sauber zusammengemörtelt waren, um das zu bilden, was man eine Mauer nennt. Durch langsames Verdrehen meiner Augäpfel entdeckte ich, daß ich auf der Seite lag, in der Gasse, die hinter der Corner Bar entlangführte . Es war richtig gemütlich, vielleicht blieb ich ja noch ein bißchen. Ich könnte den freundlichen Mann hinter dem Tresen darum bitten, genau vor meinem Gesicht ein Loch in die Mauer zu machen und mir dort die Drinks zu servieren. Meine Nase blutete, und aus einem der Augen lief Wasser, zumindest hoffte ich, daß es Wasser war. Mein Rücken brannte, mein linker Arm war taub, und eine Zeitlang hatte ich Angst, irgendeinen wichtigen Körperteil zu bewegen, wie zum Beispiel meinen Mund.
    Wenn’s hart auf hart kommt, wachsen die harten Kerle über sich hinaus, wie man so schön sagt, und nach einer Weile wuchs auch ich über mich hinaus, nach einer Weile. Es dauerte nicht lange, da war ich schon auf den Knien, dann machte ich die ersten Schritte und ging, oder so was Ähnliches, die Gasse lang. Rechts rum. Ein Momentchen am Wagen lehnen. Ich liebte mein Auto, wurde mir plötzlich bewußt. Immer hatte ich mich darüber lustig gemacht. Ich liebte meinen Nash. Ich hatte die Schlüssel und meine Brieftasche noch bei mir, vielleicht war ich also gar nicht überfallen, sondern nur zusammengeschlagen worden, und dann hatte man mich zum Erfrieren ausgesetzt, wie einen alten Eskimo.
    Ich wußte nicht, wohin ich fuhr, aber mein Auto wußte es. Ich wollte nicht zu Muttern nach Hause, denn das hätte ihr gerade noch gefehlt: zusätzlich zu den ewigen Fusseln auf unserem neuen Teppich auch noch Blut, von mir ganz zu schweigen. Ein Krankenhaus wäre keine schlechte Idee gewesen, aber mein Auto hatte eine bessere — es fuhr zu Evonne.
    Als sie endlich die Tür aufmachte, war ich auf der hinteren Terrasse zusammengeklappt und starrte den Nachthimmel an. Ich liebte den Nachthimmel. Evonne wollte wissen, was ich mir wohl einbildete, mitten in der Nacht vor ihrer Türschwelle zu liegen.
    »Hast du Aspirin da ?« fragte ich tapfer.
    Sie schaute genauer hin. Dann sagte sie ein kurzes, undamenhaftes Wort, aber alle Damen, die ich kenne, sagen es jetzt andauernd. Dann kroch ich, ein wenig von ihr unterstützt, ins Haus, durch das kleine Wohnzimmer, den Flur lang ins Badezimmer und rauf auf den Toilettensitz, von wo aus ich mein Herzblatt angrinste.
    »Mein Held«, sagte sie ein klitzekleines bißchen vorwurfsvoll, oder sarkastisch, wenn Sie so wollen, die Hände in die Hüften gestemmt und auf mich herabblickend. »Sind wir aus der Schlacht heimgekehrt? Haben wir uns mit einem entgegenkommenden Lastwagen angelegt und verloren ?«
    Ich

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