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Hear the Wind blow

Hear the Wind blow

Titel: Hear the Wind blow Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David M Pierce
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das mehr Straßen in Kalifornien asphaltierte als jede anderen zwei Baufirmen zusammen, gehörte ihm, und wer weiß wie viele Maklerfirmen, wie viele Buchmacher, wie viele Wäschereien, wie viele Räuber und wie viele Gendarmen. Zusammenfassend gesagt: Mr. Garden mußte man mit Samthandschuhen anfassen, am besten von weitem, wenn es sich machen ließ.
    Aber wenn ich eines bin, dann ein äußerst vorsichtiger Mensch; nicht nur lasse ich mich von Pfadfindern über verkehrsreiche Straßen führen, ich gehe auch in der Regensaison niemals ohne Taschentuch und Gummistiefel aus dem Haus. Und außerdem hatte ich einen Plan, oder jedenfalls den größten Teil eines Plans.
    Auf dem Rückweg nach Uptown machte ich einen Abstecher zu Moe’s , auf ein paar Frankfurter, nur mit Senf und Gürkchen, und ein Root-Beer ; ich überredete mit Engelszungen den Sohn des Moe , der wie immer Zucker lutschte, mich sein Telefon benutzen zu lassen, das eigentlich nicht für die Kundschaft gedacht war. Mein erster Anruf galt Mr. Lubinski. Er war wahrscheinlich schon die ganze Zeit um sein Telefon herumgeschlichen, da er es abnahm, fast bevor es geklingelt hatte.
    »Lubinski, Lubinski und Levi«, sagte er, »guten Tag .«
    »Guten Tag«, antwortete ich. »Hier ist Ihr zuvorkommendes Reisebüro. Es ist an der Zeit, Ihre Wertsachen im Safe einzuschließen und Ihre Koffer zu packen, Mr. Lubinski, Philadelphia erwartet Sie .«
    »Nicht nur, daß ich bereits gepackt habe«, sagte er, »ich bin auch schon abgereist. Auf Wiederschaun .«
    »Haben Sie eine Telonnummer , unter der ich Sie erreichen kann ?« fragte ich. »Ich rufe Sie in ungefähr einer Woche an, dann sollte alles vorbei sein, wenn wir Glück haben .«
    »Und wenn wir kein Glück haben ?« fragte er. »Ich habe keine Nummer, aber einen Namen kann ich Ihnen geben .« Er nannte mir den Namen und die Anschrift seines Bruders in Süd-Philly , die ich auf einer bereits gebrauchten Serviette notierte. »Glück«, sagte er verbittert. »Wenn ich Glück hätte, würde ich dann im Winter nach Philadelphia fahren? Zu meinem Bruder Mortimer?«
    Ich lachte und hängte ein. Weil es langsam auf zwei Uhr zuging, bestand eine entfernte Chance, daß mein Kumpel Benny schon aufgestanden war, darum rief ich ihn als nächstes an.
    Er war auf und entzückt, von mir zu hören, sagte er jedenfalls.
    Ich fragte ihn, ob er Gold kaufen wolle.
    Nein, meinte er, aber er wüßte jemanden, der vielleicht kaufen wollte, wieviel ich denn hätte?
    Ich sagte es ihm. Die Menge brachte ihn nicht im geringsten aus der Fassung.
    Wieviel ich dafür haben wollte?
    » Zweihundertundfünfundsiebzig Dollar die Unze«, sagte ich, wobei ich aus Gründen, die später noch erläutert werden, fünfundzwanzig Doller die Unze auf das Angebot des Italieners aufgeschlagen hatte.
    »Klingt ziemlich günstig«, meinte er. »Bist du sicher, daß der Preis so stimmt ?«
    »Ja«, sagte ich. »Ganz sicher. Benny, nur mal aus reiner Neugierde, wer ist dein potentieller Kunde ?«
    Er nannte mir den Namen, der mir bekannt war; es war der Name eines chinesischen Gentleman, der mehr oder weniger bei den Orientalen von L.A. denselben Status genoß wie Tony Garden bei den Weißen, aus mehr oder weniger denselben Gründen.
    »Wofür braucht er es ?«
    »Für Zähne«, sagte Benny. »Hast du eigentlich eine Ahnung, wieviel Zahngold in Chinatown und Little Korea und Little Vietnam so herumläuft ?«
    »Nein«, sagte ich, »natürlich nicht. Woher soll ich so was wissen? Benny, warum verkauft mein Typ nicht einfach direkt an deinen Typen ?«
    Benny überlegte einen Augenblick. »Ist dein Typ vielleicht einen Hauch italienisch ?«
    »Vielleicht«, sagte ich, »und >Hauch< ist ziemlich untertrieben .«
    »Da hast du’s«, sagte er. »Die mischen sich nicht. Das ist schlimmer als bei Romeo und Julia oder den Tudors und den Stuarts oder den Juden und den Arabern, oder was noch alles. Ihre Vorstellung von freundschaftlichen Beziehungen heißt totaler Krieg .«
    »Aha«, sagte ich. »Benny, kennst du ein oder zwei Namen, unter denen dein Freund Geschäfte macht, mehr oder weniger legale ?«
    »Klar«, sagte er und leierte mir ein halbes Dutzend herunter, inklusive der Handelsgesellschaft Fernost. »Es wird ein Weilchen dauern, bis das Geschäft von meiner Seite aus zustande kommt, mein Freund, selbst wenn mein Typ sich interessiert zeigt, denn das kannst du mir glauben, ich werde mindestens zwei Deckadressen brauchen, weil ich ganz bestimmt nicht direkt mit

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