Heart Beat
lauschte seinen Schritten, bis diese verhallten und die Tür ihres Apartments in Schloss fiel. Dann ließ sie sich zurück auf das Sofa plumpsen und vergrub ihr Gesicht in einem der Kissen.
Sie hatte es versaut.
Verfluchter Mist.
7. Kapitel
Als Erin am Montagmorgen das Unigebäude betrat, fühlte sie sich noch immer völlig neben der Spur. Sie hatte das gesamte Wochenende kaum mehr als fünf Stunden geschlafen und sich stattdessen verwünscht und verteufelt, weil sie es in nicht mal einem Atemzug geschafft hatte, alles zwischen Cole und sich in den Sand zu fahren.
Sie war nicht der Typ, der andere verletzte. Cole verletzt zu haben, auch wenn sie mit ihrer dämlichen Aussage nur sein Ego angekratzt haben sollte, machte sie verrückt. Wie wäre der Abend verlaufen, wenn sie es einfach nur genossen hätte, in seinen Armen zu liegen? Hätte er bei ihr übernachtet? Am Morgen mit ihr gefrühstückt? Sie zum Abschied geküsst? Antworten, die sie nicht bekommen würde.
Erin seufzte und hoffte, auf dem Weg zu ihrem Lehrsaal unsichtbar für ungebetene Begegnungen zu sein. Doch wie immer war das Glück nicht auf ihrer Seite.
»Hey, Süße, was ist denn mit dir passiert? Du siehst schrecklich aus.«
Caitlin.
Bitte nicht. Nicht heute. Nicht nach diesem Wochenende! Ihr fehlte schlicht die Energie, um die Fassade aufrecht zu erhalten.
»Alles gut, ich habe nur mies geschlafen.«
Caitlins Augen wurden groß. »Mein Gott, schon wieder dein Nachbar? Treibt der Kerl es etwa noch immer so bunt?«
Zu seiner Ehrenrettung hatte dieser Kerl einmal nichts mit ihren schlaflosen Nächten zu tun. Doch er kam ihr gelegen, um Caitlin von ihren eigenen Problemen abzulenken, also nickte sie.
»Hast du ihn schon mal zu Gesicht bekommen? Den Nachbar meine ich.« Caitlin kicherte, als hätte sie einen besonders tollen Scherz gemacht.
»Bisher nicht, nein.« Der Mann schien stets vor ihr seine Wohnung zu verlassen und nach ihr nach Hause zu kommen. Ein wandelnder Schatten, der nur im Schlafzimmer seine wahre Gestalt annahm. Solange er sich ruhig verhielt, konnte er dort treiben, was er wollte.
»Bist du nicht neugierig, wie er aussieht?«
»Eigentlich nicht.«
»Vielleicht sieht er ja richtig gut aus«, sinnierte Caitlin und hakte sich bei ihr ein. »Ein umwerfend heißer Sexgott, mit dem Körper eines Adonis und einem Schwanz wie Pegasus.«
Erin verzog das Gesicht, musste jedoch zugleich schmunzeln. »Igitt, Caitlin, wer will einen Mann mit Pferdeschwanz?«
Die kleine Blondine zuckte die Schultern. »Irgendetwas muss der Kerl doch an sich haben, um all diese Frauen abzuschleppen, die du bei ihm ein- und ausgehen hörst. Vielleicht ist er so ein sexy Araber mit langen Haaren?«
»Ein Araber?«
»Die dürfen sich doch mehrere Frauen halten, oder?«
Erin lachte. »Ich denke schon.«
»Dann wäre das Geheimnis gelüftet.«
»Gar nichts ist gelüftet! Der Kerl wird ein Mysterium bleiben, damit wirst du dich abfinden müssen, Caitlin.«
»Spielverderberin«, sagte sie und stieß ihr zwinkernd in die Seite. »Die neuen Klamotten stehen dir übrigens ausgezeichnet.«
Überrascht vom plötzlichen Themenwechsel, blickte Erin an sich hinab. In ihrer Verwirrtheit heute Morgen hatte sie keinen Gedanken an ihre Garderobe verschwendet. Sie trug einen dunklen Hosenanzug, eine pflaumenblaue Bluse, dazu schwarze Pumps. Nicht wirklich sehr aufregend, doch im Gegensatz zu ihrer sonstigen Kleidung offenbar ein Kompliment wert.
»Danke schön.«
»Gern geschehen. Der neue Kerl scheint dir gut zu tun.«
»Caitlin, ich …« …
will nicht über diesen Kerl reden
.
»Cole? So hieß er doch?« Sichtlich erfreut, sich den Namen gemerkt zu haben, strahlte Caitlin sie an, und Erin brachte es plötzlich nicht mehr über sich, sie in ihrer Überzeugung zu berichtigen. Zu sagen, dass sie nur Freunde waren. Wenn das nach dem Wochenende überhaupt noch zutraf.
»Ja, Cole.«
»Dann ist Cole also für all die kleinen Veränderungen verantwortlich«, mutmaßte Caitlin und zupfte am Ärmel von Erins Bluse.
»Gewissermaßen.«
»Ich mag den Kerl.« Sie lächelte. »Hast du dir schon überlegt, gemeinsam mit Cole, Robert und mir am Donnerstag essen zu gehen?«
Nicht schon wieder. »Das halte ich für keine gute Idee.«
»Die Idee ist fabelhaft, Erin! Wir zwei haben schon so lange nichts mehr zusammen unternommen. Außerdem würde ich diesen Traumtypen gern kennenlernen, der es geschafft hat, dein Herz zu erobern.«
Oh Mann. Caitlins Vorstellung und die
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