Heart Beat
Realität drifteten weit auseinander. Davon abgesehen war die Aussicht, Cole und Robert gemeinsam an einen Tisch zu setzen, nicht sonderlich ermutigend.
»Ich weiß nicht …«
»Jetzt komm schon, Erin. Das wird bestimmt lustig. Und unter uns gesagt: Ich kann einen lustigen Abend wirklich gebrauchen. Roberts Humor ist … seltsam.«
Aha, daher wehte also der Wind.
»Ich dachte, es läuft prima zwischen euch.«
»Tut es auch. Ich denke aber, dass es besser laufen könnte, wenn Robert mal aus sich herauskommt. Du weißt schon, ein bisschen lockerer wird.«
Erin konnte sich schlecht vorstellen, wie ein Abend zu viert dabei helfen sollte, Robert lockerer zu machen. Außerdem ärgerte es sie ein bisschen, wieder einmal für andere in die Bresche springen zu müssen. Inzwischen war sie es leid, für alle nur der Fußabtreter zu sein.
Caitlin fasste nach ihrer Hand. »Bitte, Erin, ich brauche dich. Ich werde dich danach auch nie wieder um einen Gefallen bitten, heiliges Indianerehrenwort.«
Innerlich knirschte sie mit den Zähnen. Warum war sie nicht in der Lage, einfach nein zu sagen? »Ich werde mit Cole darüber reden.« Als Caitlins Augen vor Freude zu leuchten begannen, fügte sie schnell hinzu: »Was noch kein Versprechen ist, dass wir mit euch ausgehen.«
»Du bist wirklich ein Schatz. Danke!«
Cole schob die Hände in die Taschen seiner Anzughose, um vor dem japanischen Restaurant in Brooklyn zu warten, wo er mit Chloe verabredet war. Nachdem er seine Halbschwester seit mehreren Wochen nicht gesehen hatte, überraschte sie ihn mit ihrem Anruf am Sonntagabend und dem Vorschlag, gemeinsam Mittag zu essen. Offenbar gab es Neuigkeiten, die sie am Telefon nicht besprechen wollte, und er war ziemlich gespannt, welche.
Es dauerte nicht lange, da entdeckte er Chloe zwischen den anderen Passanten, die in seine Richtung strömten. Beschwingt und wie immer fröhlich, kam sie auf ihn zu. Ihr rotes Haar floss in sanften Wellen über ihre Schultern, und ihre Sommersprossen leuchteten in der frühen Nachmittagssonne wie kleine goldene Sprenkel auf ihrem herzförmigen Gesicht.
Cole war durchaus bewusst, was Lewis in ihr sah. Chloe hatte ihn als Kind schon an Aphrodite erinnert, heute, mit all den Kurven und den smaragdgrünen Augen stellte sie die griechische Göttin noch in den Schatten. Er hatte sich oft gewünscht, sie möge eher einer grauen Maus ähneln oder einem Bücherwurm wie Erin. Es hätte ihm einige heikle Auseinandersetzungen mit den älteren Jungs erspart, die Chloes Schönheit für eine Herausforderung gehalten hatten. Insgeheim reizte es ihn, die Angelegenheit mit Lewis auf dieselbe Weise aus der Welt zu schaffen, doch er wusste, dass Erins wesentlich subtilerer Vorschlag, die bessere Lösung war. Vorerst.
»Cole!« Überschwänglich fiel Chloe ihm um den Hals, bevor sie ihn lautstark auf die Wange küsste. Dann trat sie einen Schritt zurück, und ein zärtliches Lächeln trat in ihren Blick. »Du siehst gut aus, Bruderherz.«
»Das Kompliment gebe ich gern zurück.« Zwinkernd bot er ihr seinen Arm an. »Wollen wir?«
Ein älterer Mann in traditionell japanischer Kleidung führte sie durch das kleine Speiselokal hinaus in einen Innenhof, wo er ihnen einen Tisch unter einer Weinlaube anbot. Chloe faltete ihre Hände wie zum Gebet und bedankte sich auf Japanisch, was Cole nicht verwundern sollte. Seine Schwester steckte voller Überraschungen.
Sobald sie saßen, wurden ihnen die Speisekarten gebracht, und er bestellte zwei Bier und eine Fischplatte für zwei Personen.
»Sehr gute Wahl«, sagte Chloe, legte ihre Tasche auf einen der freien Stühle und grinste dabei bis über beide Ohren.
Cole war sicher, gleich den Grund für ihr Treffen zu erfahren, also lehnte er sich zurück und wartete geduldig, bis sie es vor Aufregung nicht mehr aushalten konnte.
»Du errätst nie, was Lewis und ich beschlossen haben.«
»Vermutlich nicht, nein.«
»Ach, komm schon, Cole! So schwierig ist das nicht.«
Von einer irritierenden Ahnung erfasst, legte er die Arme auf den Tisch und bemühte sich um einen neutralen Ausdruck. »Ihr habt beschlossen, ein Baby zu bekommen?«
Das vergnügte Funkeln brachte ihn dazu, mit den Zähnen zu knirschen. Er würde diesem Bastard die Eier abzuschneiden, ehe er sie schwängern konnte. »Wissen Mom und Dad davon?«
Seine Frage wurde beiseite gewischt. »Vergiss das mit den Babys, kleiner Bruder. Was wir vorhaben, ist noch viel besser.«
Besser als Babys? Das war mit
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