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Heart beats sex

Heart beats sex

Titel: Heart beats sex Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Driest
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Musik dort ein, fröhlicher als Hortons Mischung. Auch die Tänzer kamen mir glücklicher und euphorischer vor. Ich wählte den Weg diagonal über die Tanzfläche und schob mich
Mann für Frau, Frau für Mann durch die wild hüpfende Menge. Dabei versuchte ich, niemanden anzurempeln, aber es war nicht möglich. Ich sah in die Gesichter, sie lächelten mich an, wollten mit mir tanzen oder tanzten um mich herum.
    Auf der anderen Seite der Tanzfläche angelangt, brauchte ich erst einmal eine Weile, um Atem zu schöpfen und mich umzuschauen. Über mir war der Balkon für die VIPs und ihre Entourage, Puf-Daddy und Konsorten. Diese Szenerie streifte ich nur kurz, denn inzwischen hatte ich die Musikbühne entdeckt und sah Hal, wie er die Bewegungen der Tanzenden dirigierte, lachte, trank und Platten auflegte.
    Sollte ich winken, hallo, hallo, hier bin ich? Sah er mich aus seiner Perspektive – einen Punkt unter Tausenden?
    Nein, ich wollte zu meinen Freunden in Richtung Bar weiterrudern, obgleich ein nett aussehender junger Mann sich zu mir umdrehte und mir eine Zigarette anbot. Ich wollte sie nehmen, aber er zog sie zurück, setzte sie für mich in Brand, reichte sie mir und eine Weile tanzten wir. Dann erkannte ich Hank mit den beiden Ladys an der Bar, lächelte meinem compañero ein Dankeschön zu und drängte mich zu meiner Gruppe.
    Sheila und Hank Hand in Hand, sehr eng beieinander. Sie küssten sich.
    Ich klopfte an, und sie tauchte strahlend aus der Umarmung auf.
    Ihre Nase war geschickt geschminkt, so dass sie noch schöner aussah als sonst, einschließlich des langen Schlitzes in ihrem Kleid, der eine Bereitschaft für extraordinäre Abenteuer versprach. Happy Hank, dachte ich.
    Aber Ulya sah noch besser aus. Ihr langes blondes Haar trug sie nicht im Zopf, sondern offen, so dass es bei jeder Bewegung nach rechts oder links wie ein schweres Seidentuch hin-und
herschwang. Mehr noch faszinierten mich allerdings ihre großen blauen Augen, die heute Abend unnatürlich glitzerten.
    Ich umarmte die Mädchen und erzählte ihnen, wie ich zu Hause abgehauen war. Hank fragte, was ich trinken wolle, und ich nahm einen Wodka Red Bull.
    Ulya starrte irgendwohin und ich fragte sie: »Was hast du?«
    »Ich finde, er legt ja ganz gut auf, aber sieh doch nur, wie arrogant er ist.«
    Ich schaute mich um und sagte dann: »Du meinst Hal?«
    »Ja. Und er hat immer diesen komischen Typen mit sich.« Neben Hal stand ein breit grinsender Mensch mit Hut, der sich mit zwei anderen Männern unterhielt.
    »Wer ist das?«, fragte ich.
    Sie schien vom Thema gelangweilt. »So ein Rumäne oder Spanier oder sonst was.«
    »Willst du Hal nicht begrüßen?«
    »Wie denn? Da musst du erst mal an dem big Security-Idioten vorbei.« Vielleicht war Ulya heute schlecht drauf, weil Adrian sie schon wieder hängenließ. Seit einiger Zeit arbeitete er an einem speziellen Projekt, das ihn total in Anspruch nahm. Sie schlürfte von ihrem Drink und klopfte Sheila auf die Schulter. »Kannst du Hank, wenn er wiederkommt, fragen, ob er die Bändchen dabeihat?«
    Auf meine Frage hin erklärte sie mir die drei Farben: silber für die normale VIP, gold für die weiterführende VIP mit Tischen und blau für den Eintritt in die DJ-Box.
    Hank kam mit drei blauen Bändchen wieder, das vierte hatte er schon am Armgelenk. »Bitte schön, Ladys, ich wünsche euch viel Vergnügen.«
    Sheila küsste ihn. »Danke, mein Pumpernickel.«
    Ich schaute beide schräg an. Ulya setzte sich auf einen Hocker und fuhr sich mit ihren Fingern durchs Haar.

    »Bin gleich wieder da«, sagte ich.
    Die Musik war laut. Ich quetschte mich durch bis zum Security-Klotz, der meine Hand hob, das blaue Band sah und nickte. Er trat zur Seite und half mir durch. Ich empfand Erleichterung, denn in der DJ-Box war es leer. Der Raum war etwa so groß wie der Raum der Fluglotsen auf einem großen Airport. Es gab eine Bar und vier Sitzecken mit bequemen roten Sesseln, abgesehen vom Pult für die DJs. Sogar die kühle Luft aus dem Luftschacht erreichte mich hier. Ich ging auf Hal zu, er grüßte mit erhobenen Händen und drehte weiter an den Knöpfen. Plötzlich wagte ich mich nicht weiter. Hatte er mich begrüßt oder hatte er Distanz signalisiert? Die Leute um ihn herum kamen mir so vor, als würden sie sich alle untereinander kennen, eine Familie, und ich fühlte mich ausgeschlossen. Sollte ich den Mut fassen, ihn zu begrüßen, auch wenn es unpassend war, ihn beim Auflegen zu stören? Ich merkte, wie mein

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