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Heartbreak-Family – Als meine heimliche Liebe bei uns einzog (German Edition)

Heartbreak-Family – Als meine heimliche Liebe bei uns einzog (German Edition)

Titel: Heartbreak-Family – Als meine heimliche Liebe bei uns einzog (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deniz Selek
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doch gut gefallen, wenn Ken dagewesen wäre, wenn er mich wie zufällig berührt hätte, wenn ich in sein Lächeln eingetaucht wäre. Vielleicht konnte ich ihn mir ja herbeiwünschen, so wie an der Haltestelle? Vielleicht klappte das ja noch einmal? Vielleicht … Kismet? Ohne die Augen zu öffnen, tanzte ich mit Ken, und er sah mich an, so wie er Inés angesehen hatte.
    Als das Stück wechselte, erschien das Bild. Wunderschön. Es sah aus wie Kupfer in einer Murmel, wie bräunliches Gold unter einer dicken Glasschicht. Je mehr ich mich darauf konzentrierte, umso tiefer und dichter wurde das metallische Schimmern, das mir bekannt vorkam. Wo hatte ich diese Farbe schon einmal gesehen?
    Die Bässe wummerten schneller, drehten sich in einer Spirale immer höher und höher. Ich drehte mich mit, erhöhte das Tempo, bis ich Schweißperlen auf der Nase spürte. Vom Streetdance war ich einiges gewöhnt und hätte sicher noch ewig weitergemacht, wenn mich Samuel nicht mit einem kräftigen Schwung seines Hinterns von der Bühne geschossen hätte.
    Taumelnd riss ich die Augen auf, die Hände ausgestreckt, um den Sturz abzufangen. Im Fallen sah ich Neo am DJ-Pult. Neo? Sein spöttischer Blick traf mich heftiger als Samuels Rempler. Neo!
    »Sorry, Jannah!« Eilig half mir Samuel auf. »Ich wusste nicht, dass du so leicht abhebst!«
    Ich stand möglichst würdevoll auf, schüttelte Samuel ab und verzog mich auf die Toilette. Aufatmend lehnte ich mich an die geschlossene Tür. Das Klo war sauber und roch auch so. Wenigstens etwas. Ich hätte es wissen müssen. Ich hätte wissen müssen, dass Kismet doch wieder macht, was es will. Spätestens, als ich dieses Kupfergolddings sah, hätte es mir klar sein müssen. Natürlich! Neos Augen. Meine Wahrnehmung hatte mich noch nie getäuscht.
    Was machte der hier? Warum musste der ausgerechnet hier und heute auflegen? Ob Lou das wusste? Ob sie ihn vielleicht sogar gebucht hatte? Nein, so viel Hinterlist traute ich meiner Freundin nicht zu. Das musste Zufall sein.
    Ich hatte nun zwei Möglichkeiten. Entweder ich verließ die Party und setzte mich mit Ken und den anderen an unseren Esstisch. Damit wäre der Abend, auf den ich mich so lange gefreut hatte, beendet. Oder aber ich ging da jetzt rein und feierte, ganz egal, wer Musik machte.
    Erhobenen Hauptes stolzierte ich zurück in den Saal. Ohne Neo zu beachten, sah ich mich nach Lou um. Sie stand mit Yunus in einer Ecke und unterhielt sich. Aha, seinen Freund hatte er also auch gleich mitgebracht!
    »Von wegen die haben keine Zeit!«, raunte ich Lou zu, die hilflos die Augen verdrehte. »Mann, Jannah, wusste ich doch nicht!« Mit einem Seitenblick auf Yunus, der interessiert aufhorchte, flüsterte sie: »Petra hat das organisiert.«
    Ich griff nach einer weiteren Brause und warf mich auf einen der Polsterstühle. Mit dem Rücken zum Pult. Von dem würde ich mir nicht den Abend verderben lassen, von dem garantiert nicht! Ich musste nur irgendwie zu meiner guten Laune zurückfinden. Fieberhaft suchte ich einen Anker. Was Schönes, schnell!
    »Hi.« Freundlich lächelnd setzte sich Neo neben mich. »Hast du dir weh getan?«
    »Nein«, log ich. Mein Schienbein hatte einen dicken blauen Fleck, der jedoch unter der dunklen Strumpfhose verschwand.
    »Wer war der Idiot?«
    Ich zuckte die Schultern und wandte mich ab. »Egal.«
    »Ich war ein bisschen grob neulich«, sagte Neo. »Tut mir leid.«
    »Hat sich erledigt«, sagte ich knapp. »Mach dir keinen Kopf.«
    In meinem Magen krampfte sich etwas zusammen, das meinen ganzen Körper erfasste. Unbewegt starrte ich zur Bühne. Ein paar Leute tanzten im Licht der Musikclips, die jetzt über die Leinwand liefen. Marius zupfte an Fridas Ärmel, und sie lächelte ihn an. May wand sich wie in unserer Choreographie um Carmen und schielte dabei zu Neo und mir rüber. Sie wäre sicher gern an meiner Stelle gewesen. Neulich hatte sie Frida wieder von Neos perfekter Ypsilon-Figur vorgeschwärmt. Das Leistungsschwimmen hatte ihm tatsächlich ein sehr breites Kreuz eingebracht. Neo beobachtete mich.
    »Was ist?«, fragte ich. »Musst du nicht auflegen?«
    Sein Blick verfinsterte sich sofort. Wortlos stand er auf und ging zum Pult zurück. Am liebsten hätte ich mich geohrfeigt. Schiet, Schiet, Schiet! Ich bekam diesen Abend einfach nicht zu fassen. Er rutschte mir weg. Alles richtete sich gegen mich. Selbst meine eigenen Worte. Das hatte ich so gar nicht sagen wollen. Eigentlich wollte ich versöhnlich klingen,

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