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Heartbreaker - Chartbreaker

Titel: Heartbreaker - Chartbreaker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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Becher kreisen. »Also - was ziehst du an?«
    »Eine Papiertüte über den Kopf.«
    »Wahrscheinlich würdest du damit einen neuen Trend setzen.«
    »Ich geh nicht hin.«
    »Doch, tust du.« Sie tätschelte mein Knie. »Ich kann sehr hartnäckig sein.«
    Ich seufzte. Ich wollte mich nicht mit meiner besten Freundin streiten. Erst recht nicht jetzt, wo ich sie so dringend brauchte wie noch nie. Deshalb bohrte ich ihr nur meinen Zeigefinger in die Schulter. »Verräterin.«
    Sie grinste. »Mensch, stell dir nur mal vor, Doomsday Scenario! Die werden die Halle richtig aufmischen!«
    » Miese Verräterin.«
    Sie beäugte mich. »Was kann ich tun, um dich aufzuheitern, Miss Melancholie?«
    »Als Erstes schon mal damit aufhören, mich Miss Melancholie zu nennen.«
    »Sollen wir losziehen, um so richtig teure Schuhe anzuprobieren und alle Verkäuferinnen in den Wahnsinn zu treiben?«
    »Nein. Das macht mich nur noch melancholischer. Ich will dann die Schuhe kaufen, obwohl ich total pleite bin.«
    »Ja, kenn ich.« Sie trank den allerletzten Schluck von ihrem Cider. »Wir könnten in den neuen MAC-Shop gehen und uns die ganzen hübschen geschminkten Jungs dort ansehen und sie nach Schminktipps fragen.«

    »Ähm, vielleicht hast du noch nicht mitbekommen, dass ich einen Freund habe?«
    »Bin ich vielleicht Single? Ich seh das eher als so eine Art künstlerische Würdigung. Sie würden dir wahrscheinlich sogar dieses superteure limitierte Make-up-Set für Weihnachten schenken, nur weil du Audrey bist.«
    Ich seufzte. »Vielleicht sollte ich meinen Namen ändern.«
    »Der erste gute Vorsatz für das neue Jahr?«
    »Überlebensinstinkt.« Jetzt nahm ich einen Schluck von meinem Apple Cider und spürte die warme Schlagsahne an meinen Lippen. »Danke für den Cider, Victoria.«
    Sie wollte gerade antworten, da klingelte es an der Haustür, und danach war ein laut und falsch im Chor gesungenes »Jingle Bells« zu hören. »Oh nein, Erbarmen! Habt Mitleid mit dem armen Christkind!«, hörte ich meinen Vater rufen. Victoria verrenkte sich den Hals, um von meinem Fenster aus zu sehen, was da vor der Haustür los war. »Was wollen die denn hier?«
    »Chorsänger«, erklärte ich ihr. »Man kann neuerdings nirgendwohin treten, ohne über einen von ihnen zu stolpern. Sie kommen in ganzen Wagenladungen.«
    »War das letztes Jahr auch schon so?«
    »Nein.« Ich verdrehte die Augen. »Grauenhaft, ich weiß.«
    Victoria schüttelte den Kopf und öffnete gerade den Mund, um einen Kommentar abzugeben, als die Sänger plötzlich ein Lied anstimmten, das überhaupt nicht weihnachtlich klang. »You said your piece and now I’ve got to say mine! I had you and you strung me on the liiiiiinnnnneeeeee!«
    Wir blickten uns an.
    »Gibt’s das jetzt schon als A-Capella-Version?«, fragte Victoria schließlich. »Klingt gar nicht mal so schlecht.«
    »Bitte sorg dafür, dass sie verschwinden«, flehte ich sie an.
    Victoria tätschelte wieder mein Knie. »Sieh’s doch mal so: Sie bringen dir ein Ständchen.«
    »Pffff. Darauf pfeif ich!«
    Sie grinste. »So bist du mir schon lieber!«

29
    Then we’ll turn it up and we’ll play a little faster!
    The Academy Is..., »Slow Down«
     
    Den Rest der Woche bis zu dem Konzert führten Victoria und ich jeden Tag dasselbe Gespräch. Es ging ungefähr so:
    »Wann müssen wir denn losfahren, damit wir rechtzeitig da sind?«
    »Ich komm nicht mit.«
    »Der Verkehr wird nicht so schlimm sein, weil ja Samstag ist. Also am besten so gegen fünf?«
    »Ich komm nicht mit.«
    »Na ja, du hast recht. Vier ist wahrscheinlich besser.«
    »Ich komm nicht mit.«
    »Also um vier! Abgemacht!«
    Merkt ihr jetzt, mit was für einem schwierigen Brocken ich es zu tun habe?
    Am Tag des Konzerts hupte Victoria um fünf vor vier vor unserem Haus. Das befremdete mich aus zwei Gründen:
    1. Victoria kommt immer zu spät.
    2. Sie hat kein Auto.
    Ich stürzte sofort nach draußen, um zu sehen, wer dort wirklich hupte, aber es war tatsächlich meine beste Freundin: in einem nagelneuen BMW-Cabrio. Sie trug eine rote Sonnenbrille mit herzförmigen Gläsern, die perfekt zu den kirschroten Ledersitzen passte, und hatte Klamotten an, die mit jeder Faser verkündeten: Ich bin so viel cooler als du .
    »Wie hast du das denn angestellt?«
    Sie starrte auf meine abgewetzten Jeans und mein ausgewaschenes Kapuzenshirt. »Das willst du wirklich anziehen?«
    »Lenk nicht ab«, sagte ich. »Wo hast du den Wagen her? Hat deine Mutter im Lotto

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