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Heartbreaker - Chartbreaker

Titel: Heartbreaker - Chartbreaker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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hier so viel aufregender als bei den Lolitas!«
    Ich hatte ein total flaues Gefühl im Magen. An dem schrecklichen Abend damals war zwar die Geschichte mit Simon passiert, die meinen Ruf endgültig besiegelt hatte, aber wenigstens hatten wir dort wild getanzt und Jonah war auch dabei gewesen und alles war neu und aufregend. Okay, auch damals waren ein paar Leute da gewesen, die sich kaum für die Musik interessierten. Aber hier wirkten alle merkwürdig abgestumpft. Niemand schien wirklich Spaß bei der Sache zu haben, und ich fragte mich, wie viele Leute tatsächlich wegen des Konzerts da waren und wie viele bloß gesehen werden wollten.
    Und ich fragte mich, zu welcher Kategorie ich eigentlich für die anderen gehörte.
    »Ich hol uns mal was zu trinken«, sagte Victoria und war auch schon verschwunden, bevor ich sie bitten konnte, mich nicht allein zu lassen. Ich atmete tief durch und lehnte mich gegen die graue Betonwand. Vielleicht konnte ich mich ja unsichtbar machen.
    »Hey, du bist doch das Mädchen!«
    Ich blickte auf und hoffte im Stillen, dass wer auch immer das gesagt hatte, nicht mich damit meinte, sondern irgendein anderes Mädchen. Ein paar Schritte entfernt stand der Gitarrist von Doomsday Scenario und sah mich grinsend an.
    Hoffentlich hielt mein Magen das durch, sonst wäre das nämlich überhaupt nicht mehr lustig.
    »Du bist doch Audrey!«
    »Nein, ich -«, fing ich an, aber da stand er auch schon neben mir, und ich schwöre euch, er war einen Kopf kleiner als ich. Und ich bin nicht besonders groß. »Hi«, kiekste ich. »Ich bin ein Fan von eurer Band.«

    »Toller Song«, sagte er. »Echt toller Song.« Er sah zu mir auf und ich fühlte mich wie ein grobschlächtiger Riese. »Hast du ihn geschrieben?«
    »Ähm, nein, nein, ich hab nur -«
    »Mit dem Sänger’ne Nummer geschoben, ich weiß. Willkommen im Musikbiz.« Er grinste. »Und? Schon neue scharfe Freunde gefunden? Wir nehmen nämlich gerade unser zweites Album auf, in Burbank, und bis jetzt sind wir im Studio nur lauter Kerle. Wir brauchen etwas Inspiration .«
    Unter Inspiration schienen er und ich allerdings was grundsätzlich Verschiedenes zu verstehen.
    »Entschuldigung«, sagte ich und stolperte davon. Dann hörte ich plötzlich jemand meinen Namen rufen, und es dauerte eine Zeit, bis ich realisierte, dass es Victoria war. »Sag mal«, rief sie aufgeregt, »der Typ, mit dem du da gerade gesprochen hast, war das der Gitarrist von Doomsday Scenario?«
    »War er«, antwortete ich, »aber Gespräch kann man das nicht gerade nennen. Er ist eklig.«
    »Echt?« Sie musterte ihn kurz. »Ist er einer von diesen Widerlingen?«
    »Ja.« Mein Magen meldete sich wieder. »Victoria, ich weiß, du hast das nur gemacht, damit ich mal wieder Spaß habe, aber -«
    »- das hier ist kein Spaß für dich!«, vollendete sie meinen Satz seufzend.
    Ich nickte. »Alle starren mich an, und ich hab auch überhaupt keine Lust, Evan oder dem Rest der Do-Gooders zu begegnen, und will nur so schnell wie möglich nach Hause.«
    Sie schaute mich an. »Willst du wirklich nach Hause?«
    »Mehr als alles andere in der Welt.«
    Victoria seufzte und spielte einen Augenblick mit ihrem Backstage-Pass herum. Ich fühlte mich wie die schlechteste Freundin auf der Welt, aber ich konnte einfach keine Minute länger hierbleiben. Wenn ich jetzt um jeden Preis durchhielt, wäre ich danach so traumatisiert, dass ich womöglich mein
Leben lang auf kein Konzert mehr gehen konnte. »Ich werd das irgendwie wiedergutmachen, das schwör ich …«, sagte ich. »Aber es ist … ich kann nicht mehr länger hierbleiben. Unmöglich.«
    Sie ließ einen Rundum-Blick kreisen, und es war tatsächlich so, dass uns alle aus dem Augenwinkel beobachteten. Sogar Victoria musste das zugeben. »Okay.« Sie seufzte. »Dann lass uns gehen.«
    Auf der Autofahrt zurück nach Hause haben wir kein Wort miteinander geredet.
    Die Anlage dröhnte so laut, dass wir uns wahrscheinlich sowieso nicht hätten verstehen können.

31
    Oh I think I smell a rat! The White Stripes, »I Think I Smell a Rat«
     
    Wenigstens einen Vorteil hatte es, dass ich sämtliche Schulstunden im Vorzimmer des Direktors verbringen musste: Ich musste nicht dauernd Sharon Eggleston ertragen. Aber wenn ich es mir recht überlegte, hatte ich sie schon viel zu lange nicht mehr gesehen. Das machte mich nervös, man muss seinen Feind nämlich im Blick behalten. Wer weiß, was hinter meinem Rücken für Ränke geschmiedet wurden.
    Am letzten

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