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Heartbreaker - Chartbreaker

Titel: Heartbreaker - Chartbreaker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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auch irgendwas trinken?«, fragte ich.
    »Nein!«, brüllte sie zurück. »Beeil dich! Gleich ist es so weit! Ich hoffe, du nimmst das Video auch gleich auf?«
    Ich schnappte mir eine weitere Cola, weil ich instinktiv spürte, dass ich für den Rest des Nachmittags noch einiges an Energiezufuhr brauchte, und ließ mich neben Victoria auf die Couch fallen, wobei ich mich um die richtige Dosis Coolness bemühte.
    Victoria hätte ich das zwar niemals eingestanden, aber natürlich wollte ich das Video sehen. Sosehr ich mich auch über
Evan ärgerte, sosehr ich mich über alle Bandmitglieder der Do-Gooders ärgerte, immerhin kannte ich sie. Ich wusste, wie hart sie gearbeitet hatten. Ich war an so vielen Samstagnachmittagen bei den Proben dabei gewesen, hatte in irgendwelchen Provinznestern geholfen, die Bühne aufzubauen, ich hatte schreckliche Auftritte vor grauenhaftem Publikum miterlebt - bei einem davon war Evan sogar mitten im Konzert mit Tränen in den Augen davongestürmt. Ich hatte mitgekriegt, wie sie Songs auf ihre Do-Gooders-Seite bei MySpace hochluden (wofür sich nie ein Mensch interessiert hat), ich war danebengesessen, als sie ihre Demo-CD in unzählige Umschläge gesteckt und an wirklich jeden A&R-Typen in Nordamerika geschickt hatten. Sie hatten sich ihren Erfolg wirklich verdient - aber Evan hätte dafür nicht ausgerechnet unsere gescheiterte Beziehung verwerten sollen.
    Wie immer bei MTV spannten sie die Zuschauer ziemlich auf die Folter und zeigten das Video erst gegen Ende der Sendung. Wir mussten fast eine Stunde warten. »Jetzt macht schon endlich!«, brüllte Victoria irgendwann den Fernseher an, als immer noch mal ein Werbeblock gesendet wurde. »In der Zwischenzeit kommen Kinder auf die Welt! Ich werde älter! Ich vergeude hier meine Lebenszeit! Spielt das verdammte Video endlich!«
    Ich nippte an meiner zweiten Cola. Das Koffein erzeugte allmählich das vertraute Kribbeln in mir, und ich spürte, wie meine Nerven zu flattern anfingen. Vielleicht waren zwei Cola in weniger als einer Stunde doch keine so gute Idee gewesen. »Weißt du was«, sagte ich zu Victoria, »vielleicht ist das Video ja so grottenschlecht, dass es nie mehr gezeigt wird, und die Do-Gooders versinken daraufhin im Dunkel des Vergessens.«
    Sie schaute mich kurz an. »Nur um deinem Gedächtnis mal auf die Sprünge zu helfen: Du hast damals auch geglaubt, dass das Lied kein zweites Mal gespielt werden würde.«
    Ich hätte ihr am liebsten meine Dose an den Kopf geschmissen,
aber ich wollte meine Cola nicht vergeuden. Ich würde wahrscheinlich das restliche Koffein noch brauchen, nachdem sie das Video gezeigt hatten.
    Als es endlich losging, war Victoria zappelig wie ein Welpe, rutschte dauernd auf der Couch hin und her und drängte mich ganz an den Rand. »Jetzt!«, rief sie und klatschte mir auf den Oberschenkel. »Jetzt!«
    »Aua.«
    »Bist du denn nicht aufgeregt?«
    »Kann’s kaum mehr aushalten.«
    Der Moderator machte seine Ansage vor einer Horde kreischender Mädchen und dann ging es wirklich los. In der ersten Szene war ein Zimmer zu sehen, das haargenau wie das von Evan aussah. Ein Mädchen ging die Treppe hoch und auf das Zimmer zu. Es war Caitlin McGregor, ihr wisst schon, die im letzten Sommer in diesem Highschool-Film die Haupt rolle gespielt hat und danach wegen Drogenbesitz verhaftet wurde und eine Entziehungskur machen musste. Jetzt in dem Video hatte sie lange blonde Haare und die schwarze Umhängetasche sah exakt aus wie meine.
    Und sie trug Armstulpen.
    »Ihr macht euch verdammt über mich lustig«, sagte ich in Richtung Fernseher. Victoria hatte aufgehört, neben mir auf der Couch herumzuzappeln, und schaute mich fragend an.
    »You said your piece and now I’ve got to say mine! I had you and you strung me on the liiiiiinnnnneeeeee!«
    Schnitt. Die nächste Szene zeigte Evan und die Band, sie spielten in einem Hinterhof und waren alle unglaublich gestylt. Die Kamera zoomte auf Evan, der ein wahnsinnig zerknautschtes Gesicht machte, um seinen schweren Liebeskummer zu verdeutlichen. Dazu schrie er: »We said we loved and it was a lie! I touched your hair and watched you die! You crucified my heart, took every part and hung them out to drrrrryyyyyyy!«
    Dann machten sie wieder einen Schnitt zurück zu Caitlin,
wie sie in das Zimmer von Evan ging; Evan saß auf seinem Bett. Ich kannte diese Szene, ich wusste genau, was jetzt gleich kommen würde, denn ich hatte das alles erlebt.
    Evan hatte die Szene, in der

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