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Heartbreaker - Chartbreaker

Titel: Heartbreaker - Chartbreaker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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noch mehr dazu sagen? Eigentlich nicht, oder?
    Für das alles hab ich ziemlich lange gebraucht, weil mein Telefon ungefähr alle zwei Minuten geklingelt hat und ich natürlich immer auf dem Display gucken musste, wer es war. Als es das 75. Mal klingelte und ich allmählich feststellte, dass ich meistens noch nicht mal die Nummer kannte, machte ich es aus. Victoria hatte ja auch die Telefonnummer von meinen Eltern, und falls irgendwas ganz Wichtiges passieren sollte - wenn beispielsweise Sharon Eggleston bei einem tragischen
Unfall plötzlich alle ihre Haare verlor oder wenn Evan für den Grammy nominiert wurde -, dann würde sie mich schon anrufen.
    Irgendwann tapste Bendomolena in mein Zimmer und ließ sich auf einem Stapel Zeitschriften nieder. Das Coverfoto verschwand unter ihrem dicken Bauch, der Sänger darauf kriegte bestimmt keine Luft mehr. »Warum hast du das nicht mit Evan gemacht?«, fragte ich sie. »Es hätte dafür so viele Gelegenheiten gegeben.«
    Bendomolena hatte Evan von Anfang an nicht gemocht. Das war für mich der erste kleine Hinweis gewesen, dass irgendwas nicht stimmte. Eine zweite Ahnung davon bekam ich während unserer Marathon-Telefongespräche. Wobei der Begriff »Gespräche« eine sehr großzügige Interpretation ist. Es waren eigentlich Monologe von Evan, und ich durfte gerade mal ein »Hmhm« oder ein »Ja, ja« dazwischenstreuen. Ich guckte währenddessen mit leise gestelltem Ton »Steven’s Untitled Rock Show« im Fernsehen, ohne dass er es merkte, und er redete weiter und weiter über den Schlagzeuger in seiner Band und warum der ihn nervte.
    Irgendwann hatte ich genug davon. Außerdem langweilte es mich total. Und ich wurde allmählich wütend. Deshalb machte ich ein kleines Experiment. »Hey«, sagte ich ganz beiläufig. »Bendomolena fängt an zu brennen.«
    »Echt? Also, Jon will mal wieder unbedingt ein großes Solo, und wir sagen: ›Das kommt nicht in Frage‹ …«
    Ich guckte zu Bendomolena, die ruhig in der Zimmerecke lag und natürlich nicht in Flammen stand, sondern sich die Pfoten leckte. »Wahnsinn, sie brennt tatsächlich«, sagte ich. Bendomolena öffnete träge ein Auge. »Wer hätte gedacht, dass eine Katze so schnell Feuer fängt?«
    »Wirklich? Also, und das musst du mir mal vorstellen, da sagt er doch tatsäch -«
    »Hey, Ev, ich hol jetzt besser mal den Feuerlöscher. Sie brennt schon lichterloh.«

    »Was? Den Feuerlöscher? Wovon redest du überhaupt die ganze Zeit, Aud?«
    Ich stöhnte und vermied es, Bendomolena noch einmal anzusehen, die wohl spürte, dass da gerade was auf ihre Kosten lief. »Ach nichts, ich mach nur Spaß. Aber ich muss jetzt aufhören, okay? Meine Mutter hat mich gerufen, sie will, dass ich ihr bei irgendwas helfe.«
    Natürlich rief ich Victoria sofort an, nachdem ich aufgelegt hatte. »Ich hab ihm erzählt, dass meine Katze in Flammen steht, und er hat noch nicht mal hingehört!«, rief ich. »In Flammen, Victoria! Und das war ihm völlig egal!«
    Sie schwieg eine Minute lang. »Audrey«, sagte sie schließlich, »das ist so verdammt falsch und verdreht, dass ich überhaupt nicht weiß, wo ich anfangen soll.«
    »Ja, ich weiß, aber es ging nicht anders. Ich musste drastisch sein.«
    »Das war nicht drastisch, das war sadistisch. Bald spinnst du komplett.«
    »Kannst du dich bitte auf das eigentliche Thema konzentrieren? Evan hört einfach nicht zu, wenn ich was sage!«
    Ich konnte sie aufseufzen hören. »Das ist doch nichts Neues!«
    »Soll ich mit ihm Schluss machen?«
    »Willst du denn mit ihm Schluss machen?«
    »Ich weiß nicht.« Ich gab einen sehr, sehr dramatischen Seufzer von mir. »Lenk mich mal ein bisschen ab, damit ich mich nicht mehr so elend fühle.«
    »Hmmm … hmmm … ich hab mir Schuhe gekauft.«
    »Super.«
    »Willst du zu mir kommen und sie auch mal anprobieren?«
    Ich wollte. »Ich bin in zehn Minuten bei dir«, sagte ich, und mein Ärger mit Evan war wie weggeblasen.
    Evan und ich verbrachten Stunden gemeinsam in und auf dem Bett, während meine Eltern bei der Arbeit waren. Manchmal saßen wir auch auf dem Boden rum, und er klimperte
auf seiner Gitarre und versuchte, Wörter zu finden, die sich auf Bendomolena reimten. Aber das klappte nie so richtig, nur ein einziges Mal gelang ihm ein holpriger Zweizeiler, als er aus Versehen auf ihren Schwanz getreten war: »Bendomolena! /Lieg nicht im Weg da!« Woraufhin ich empört gerufen habe: »Hey, du hast meiner Katze fast den Schwanz zerquetscht, und das ist alles,

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