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Heartbreaker - Chartbreaker

Titel: Heartbreaker - Chartbreaker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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Bruder jetzt in New Jersey ist -«
    »Warum New Jersey?«, unterbrach ich sie. »Warum geht er nicht nach New York und strawanzt dort zum Zeitvertreib in der Stadt herum? Das würde ich jedenfalls machen, wenn ich er wäre.«
    Victoria hielt inne. Ich konnte sehen, dass sie sich ein Lachen verkniff. »Was hast du da gerade gesagt? Strawanzen?«

    »Na und? Was dagegen?«
    »Aber wer sagt das denn? Strawanzen?«
    Ich drehte an dem Zahlenschloss meines Schließfachs und wartete, dass es leise Klick machte. »Ich sage strawanzen«, verkündete ich. »Und das sollten noch viel mehr Leute tun.«
    »Sollten sie das sagen oder es wirklich tun?«
    »Beides.«
    »Hey, Aud.«
    »Hallo, Audrey.«
    »Warte, Audrey!«
    Victoria blickte auf ihre Uhr. »Wow! Neunzig Sekunden, bis das erste ›Warte, Audrey!‹ kam. Da lag ich mit meiner Wette völlig daneben.«
    Ich stopfte mein Geometriebuch und die Ausgabe von »Das Erwachen« in mein Schließfach und zog das Buch zur amerikanischen Geschichte heraus. »Auf einer Skala von eins bis zehn, was glaubst du, wie schlimm wird es heute für mich werden?«
    Victoria biss sich auf die Unterlippe und lehnte sich gegen die Wand. »Ehrlich?«
    »Bist du doch sonst auch immer. Komm schon, sei streng! Stell dir vor, du bist die russische Preisrichterin beim Eiskunstlauf.«
    »Verdammt knallhart.«
    »So würde das die russische Preisrichterin kaum sagen.«
    »Meinst du diese verbissenen alten Frauen? Okay, ich würde sagen: 9,8.«
    Ich seufzte. »Und morgen?«
    »Noch schlimmer.«
    Ich blickte in ihre großen runden Augen und merkte, dass sie etwas wusste, was ich noch nicht wusste. »Was hat Chris Collins dir denn nun erzählt?«
    Sie wurde rot. »Oh Mist, du mit deinem blöden Strawanzen! Jetzt hätte ich das fast vergessen! Also, sein Bruder ist in New Jersey -«

    »Und strawanzt nicht in New York.«
    »Genau. Und Chris sagt, sein Bruder hat ihm gestern eine Mail geschrieben, dass ›Audrey, wait!‹ auch im Rutgers-College-Radio rauf und runter gespielt wird. Dauernd würden Leute anrufen und es sich wünschen. Außerdem wär es am Wochenende auf sämtlichen Wohnheim-Partys gelaufen.«
    Ich weiß natürlich, dass rein physiologisch mein Herzschlag nicht wirklich ausgesetzt hat, als Victoria das sagte. Nein, mir stockte nicht das Herz, das ist unmöglich, sonst würde ich ja nicht mehr leben. Aber mein Herz machte einen seltsamen Hüpfer, den es vorher noch nie gemacht hatte, das schwöre ich euch.
    Victoria verstand mein Schweigen fälschlicherweise als Aufforderung weiterzuerzählen: »Und in der Zeitung dort war ein Bericht über die Do-Gooders, mit Bild. Deshalb wusste Chris’ Bruder überhaupt, wer die Do-Gooders sind, denn er hatte mal ein Jahr lang mit Evan zusammen Sport. Oder war es Geologie? Ich kann mich nicht mehr erinnern. Vielleicht auch Geographie. Geometrie jedenfalls nicht, weil -«
    »Victoria!«, brüllte ich. »Hast du überhaupt begriffen, was du da gerade gesagt hast?«
    »Ja! Hab ich!« Aus ihren Augen strahlte eine merkwürdige Energie, als wäre sie gerade zu einer Sekte bekehrt worden und wollte mir nun eine Broschüre verkaufen. »Ist das nicht unglaublich? Ich meine, die sind bisher hier in der Jukebox aufgetreten und jetzt sind sie überall bekannt! Und du auch!«
    »Ab welchem Alter kann man eigentlich einen Herzinfarkt bekommen?«, fragte ich.
    »Normalerweise kriegt man so was erst ab fünfunddreißig.«
    »Dann bin ich dabei, den Rekord zu brechen.«
    »Das wird deiner Anonymität aber nicht förderlich sein.«
    »Stand auch irgendwas über mich in dem Artikel?« Meine Stimme klang ganz gepresst. Ich wollte plötzlich wieder zu Hause in meinem Zimmer sein, die Tür fest verschlossen. Da
hätte ich dann auf höchster Lautstärke meinen »Einfach beschissen!«-Mix gehört.
    »Keine Ahnung. Du meine Güte, Audrey, die Ader auf deiner Stirn platzt gleich!«
    Ich holte tief Luft. (Bei dieser Ader bin ich sehr empfindlich. Sie ist nicht gerade mein attraktivstes körperliches Merkmal.) »Victoria, das ist krank.«
    »Nein, ist es nicht.«
    »Glaubst du, man kann die Zeitung auch bei uns kaufen?«
    »Keine Ahnung. Könnte sein.«
    »Wir müssen unbedingt los und sehen, ob wir sie kriegen können!« Ich hatte plötzlich Gänsehaut und mir war abwechselnd heiß und kalt. »Wir nehmen mein Auto!«
    »Schon gut, schon gut. Aber lass uns wenigstens warten, bis der Unterricht vorbei ist. Ich hab gehört, dass es in Bio einen Test geben soll, und wenn ich den verpasse,

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