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Heartbreaker - Chartbreaker

Titel: Heartbreaker - Chartbreaker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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was dir dazu einfällt? Na, vielen Dank!«
    Was für ein Typ muss man eigentlich sein, um immer nur an Songtexte zu denken, auch dann, wenn eine Katze vor Schmerz aufjault? Ich hätte es damals schon wissen müssen.
    Aber natürlich war nicht alles nur schlecht. Ich meine, ich hab ihn geliebt. Wirklich geliebt. Es gab auch diese ruhigen Momente, wenn keiner von uns beiden sprach und sogar unser Atem im Gleichklang ging, unter unserem Zelt aus weißen Laken sich hebend und senkend, als wären wir geschaffen worden, um gemeinsam zu atmen. Schon seltsam, wie ein Bett und Kissen und Laken ein Gespräch verändern können. Die Worte werden ruhiger, sie bedeuten mehr, und man redet weniger. Als könnte man sich seine eigene kleine Welt erbauen, in der es nur zwei Bewohner gibt.
    Evan spielte mit meinen Haaren und wickelte sie sich um sein Handgelenk und zog mich zu sich, bis unsere Lippen sich berührten. Aber das waren kurze Augenblicke, Wasser aus dem Fluss der Zeit geschöpft, und kurz darauf glitt er wieder davon, von den Melodien in seinem Kopf, seinen Freunden, seiner Band von mir weggezogen - und das Wasser rann mir durch die Finger, meine Hände waren leer, und mein Herz war zu voll, um das alles allein zu tragen.

5
    To readjust you’ve go trust that all the fuss just a minor thing...
    Red Hot Chili Peppers, »Minor Thing«
     
    Am Montagmorgen beging ich einen kleinen Verstoß gegen die Straßenverkehrsordnung und fuhr mit Ohrstöpseln im Auto zur Schule, damit ich so viel wie möglich von meinem »Einfach beschissen!«-Mix hören konnte, um mich für den Tag zu dopen. (Meine Rücklagen für neue Lautsprecher gingen wieder mal gegen null, was natürlich mit meiner »Oh, die CD muss ich haben!«-Kauflust zu tun hatte.) Einfach nur Radio hören ging auch nicht, weil KUXV fast jede Stunde einmal »Audrey, wait!« spielte, und das wollte ich auf keinen Fall hören. (Na ja, um ehrlich zu sein, ganz konsequent war ich nicht; ich hab mir Sonntagnacht noch die KUXV-Top-5-Charts angehört - der Song war auf Nummer 1 -, aber das hättet ihr bestimmt genauso gemacht.) In der Nacht hatte ich noch lange wach gelegen, als ich schon längst hätte schlafen sollen, und auf den Leuchtsternehimmel an meiner Zimmerdecke geschaut und darüber nachgedacht, wie lange das Lied wohl auf KUXV der große Hit bleiben würde. Vielleicht hielt es sich ja nur eine Woche, vielleicht kam ja nächste Woche eine neue Band und feierte ihren Durchbruch. Und außerdem war Evan ja nicht auf MTV gewesen oder in Teen People oder so was in der Art. Das war nur eine ganz lokale Sache, eben ein Junge von hier mit seiner Band, der einen gewissen Erfolg hatte.
    Eine Minute nach acht Uhr an diesem Morgen konnte man diese Theorie in der Pfeife rauchen.
    Victoria sah mich vom Parkplatz auf das Schulgebäude zugehen und kam auf mich zugerannt. »Hey!«, rief sie atemlos. »Das wirst du jetzt nicht glauben!«

    »Nach all den Ereignissen der letzten achtundvierzig Stunden«, sagte ich, »glaube ich es dir sofort. Und ich wünsche dir auch einen wunderschönen guten Morgen!«
    »Ja, klar. Hallo. Übrigens nervt das ganz schön, dass du nie ans Telefon gehst, aber egal. Also, ich hab mit Chris Collins geredet, dessen Bruder grade an der Rutgers zu studieren angefangen hat, und er hat gesagt -«
    »Hallo, Audrey!«, rief Sharon Eggleston über den Schulhof und winkte mir mit ihrer perfekt manikürten Hand zu.
    Ich blinzelte. »Hat Sharon Eggleston gerade Hallo zu mir gesagt?«
    »Natürlich hat sie das«, meinte Victoria empört. »Die wird jetzt so schnell nicht lockerlassen. Bereite dich schon mal auf ihre Attacken vor. Hast du sie ein einziges Mal zurückgerufen?«
    »Nein, natürlich nicht. Was soll ich denn zu ihr sagen? ›Hallo, du bist total in meinen Ex-Freund verknallt, lass uns gute Freundinnen sein und zusammen shoppen gehen?‹« Wir waren gemeinsam zu meinem Schließfach unterwegs, und ich bemerkte erschrocken, dass viele, viele Schülerinnen und Schüler mich anstarrten, einschließlich einer Gruppe kichernder Mädchen aus dem ersten Jahrgang, die sich anhörten, als hätten sie Lachgas inhaliert. »Hallo, Audrey!«, riefen sie, als ich vorbeiging.
    »Hallo …?«, sagte ich etwas unsicher, weil ich nicht wusste, wie ich auf diese drei Wesen reagieren sollte, die entweder gleich explodieren oder mich auffressen würden.
    Victoria marschierte einfach weiter. »Also, Chris Collins hat mir gestern Abend eine Mail geschickt und erzählt, dass sein

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