Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Heartbreaker - Chartbreaker

Titel: Heartbreaker - Chartbreaker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
Vom Netzwerk:
wir immer haben!«, brüllte Victoria zurück, dann blickte sie zum Tresen. »Hey, willst du nicht mal zur Bar rübertanzen? Du schaffst das bestimmt besser als ich. Ich brauch unbedingt was zu trinken!«
    Ich nickte und schlängelte mich durch die Anzugträger zur Bar. Normalerweise schaffe ich es immer ziemlich gut, mich direkt vor dem Barmann aufzubauen und von ihm augenzwinkernd einen kleinen Drink kostenlos rübergeschoben zu bekommen, aber hier im VIP-Bereich war sowieso alles gratis. Dafür war die Schlange lang. Als ich endlich ganz vorne stand, war der Typ voll damit beschäftigt, allen möglichen Leuten irgendwas einzuschenken, deshalb nahm ich nur schnell die zwei Cola und bemühte mich erst gar nicht, ihn noch zu einem Spritzer Alkohol zu bewegen.
    Und was sah ich, als ich mich umdrehte? Alle vier Bandmitglieder der Lolitas kamen gerade in den VIP-Bereich!
    Ich spürte, wie ich sofort feuerrot wurde, und ging hastig in die entgegengesetzte Richtung, wo Victoria auf mich wartete. »Die Lolitas sind da!«, flüsterte ich ihr ins Ohr, als ich ihr die Cola gab.
    Ihre Augen wurden riesengroß und sie reckte den Kopf. »Guck nicht hin«, sagte ich, »guck nicht hin! Schau nur mal wie zufällig rüber zu Jonah - nein, in die andere Richtung - okay, ja … ein bisschen weiter rechts … siehst du sie?«
    Victoria, das muss ich neidlos anerkennen, schaffte es, die Lolitas eine ganze Weile anzublicken, ohne ohnmächtig zu werden. »Heilige Muttergottes!«, flüsterte sie. »Ich hab ganz vergessen, wie man atmet.«
    Ich nickte und schaute überallhin, nur nicht zur Band. Unten in der Menge beobachtete ich, wie ein paar Mädchen die Lolitas entdeckten und zu ihnen hochwinkten, aber ich drehte mich nicht um, um zu sehen, wie die vier Jungs reagierten. Es musste ziemlich cool gewesen sein, denn das Gekreische wurde lauter.

    »Ich sterbe«, sagte ich zu Victoria. »Wirklich. Ich spüre meinen Körper schon nicht mehr.«
    Sie schaute noch einmal wie zufällig über die Schulter. »Ich glaube, sie kommen hierher.«
    »Nein!«
    »Doch! Okay, Audrey, hör zu! Das ist jetzt kein Spaß. Es wird ernst. Mach jetzt keinen Fehler.«
    »Wäre ohnmächtig werden denn ein Fehler?«
    »Ein riesengroßer.«
    Ich guckte an Victoria vorbei und sah, dass die Band tatsächlich in unsere Richtung kam. Allerdings wurden sie ungefähr alle fünf Sekunden von Gratulanten und Händeschüttlern aufgehalten. Dann blickte einer von ihnen, der Sänger, zu mir hin, und wir schauten uns an. Ich erwiderte seinen Blick den Bruchteil einer Sekunde lang und sah dann wieder auf mein Glas. »Der Frontmann hat mich gerade angeschaut«, flüsterte ich Victoria zu. Seit die Band im VIP-Bereich aufgetaucht war, platzte der Raum aus allen Nähten, und ich musste dicht an ihr Ohr heran, damit sie mich verstand.
    »Und warum guckst du nicht zurück?«
    Aber ich gab ihr keine Antwort mehr, weil die Band immer näher und näher kam. Und dann lehnte der Sänger am Geländer neben mir und lachte mit dem Gitarristen über irgendetwas und jeder Zentimeter meiner Haut brannte. Sollten sich unsere Arme zufällig berühren, da war ich mir sicher, dann würden wahrscheinlich Funken aus mir schlagen. Links neben mir machte Victoria auf ganz cool, nippte an ihrer Cola und beobachtete die Menge unten. Aber wenn man genauer hinschaute, sah man, wie sie immer wieder mit ihrem Fuß gegen meinen Knöchel tippte. Victorias Geheimcode für: Sag was zu ihm! Sag was zu ihm! Sag was zu ihm!
    Diese drei Minuten, die wir da nebeneinander am Geländer standen, fühlten sich an wie unter Starkstrom. Es war ein so seltsames Gefühl, neben jemand zu stehen, den ich erkannte, aber nicht kannte, und plötzlich verstand ich, warum mich so
viele Leute anstarrten und dann verlegen wegsahen, wenn ich ihren Blick erwiderte. Ich verstand das plötzlich, weil es mir mit den Lolitas genauso erging, vor allem aber mit dem Sänger, der direkt neben mir stand.
    Mein Knöchel würde noch grün und blau werden vor lauter am Geländerfestklammern, wenn ich nicht schnell handelte, deshalb öffnete ich gerade den Mund, um irgend so was Bescheuertes wie »Toller Auftritt!« oder »Ich liebe eure CD!« zu sagen, als ein betrunkenes Mädchen unten anfing, auf einer Seite der Bühne das Beleuchtungsgerüst hochzuklettern. »Ich bin eine Lolita, keine Plain Jane!«, brüllte sie. Das war so absurd. Lieber ein hässliches Entlein als ein sterbender Schwan.
    »Was macht die denn?«, rief ich entsetzt.
    Worauf mir

Weitere Kostenlose Bücher