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Heartbreaker - Chartbreaker

Titel: Heartbreaker - Chartbreaker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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hüpfte herum und sang, als wäre sie allein in dem Raum, und verspritzte dabei ihren Drink überallhin. Falls die Leute bis dahin noch nicht bemerkt hatten, dass ich backstage war, jetzt wussten sie es. Sogar der gelangweilte Typ von dem Plattenlabel und der gelangweilte Schauspieler aus den vielen Talkshows blickten zu uns herüber.
    Ich malte mir bereits aus, wie ich der falschen Blondine (a) ein Bein stellte, (b) sie einfach stehen ließ oder (c) so tat, als würde ich stolpern und sie dabei leider umstoßen, aber zum Glück war das alles nicht nötig, denn (d) Simon kam zu uns herüber und musterte die dumme Tussi amüsiert. Sie hüpfte immer noch herum und bemerkte ihn nicht einmal. »Schon eine neue Freundin gefunden, wie ich sehe?«, fragte er. Seine Stimme klang so sexy, dass es mich fast umhaute. Noch verführerischer als oben im VIP-Bereich, wo wir schreien mussten, um uns bei der lauten Musik zu verstehen.
    »Nur eine zufällige Bekanntschaft«, sagte ich. »Keine engere Beziehung.«
    »Heißt das, du kommst mit rüber zu uns?« Er deutete mit der Hand auf einen anderen Raum des Backstage-Bereichs. »Überleg nicht lange, mit den Pappnasen hier hast du bestimmt nicht viel Spaß.«
    Mein Held. Seufz . Zum Niederknien.

    Victoria, Jonah und ich folgten Simon in die Garderobe der Lolitas - eigentlich eine Art großer begehbarer Schrank -, in der lauter rote Kerzen standen, Tourenkoffer, ein Tisch voller Gläser, Mineralwasserflaschen und jeder Menge Alkohol, ein anderer mit Schokoriegeln, Dips, Brot und den kümmerlichen Resten irgendwelcher Häppchen. Der Raum war so gesteckt voll, dass man die Tür nicht mehr zu- oder aufmachen konnte. Kurze Zeit später stand ich zwischen Simon und der Wand, mit einer weiteren Whiskey-Cola in der Hand. Victoria und Jonah hatten sich auf die Lehne eines alten Sofas gesetzt, hielten dort geschickt die Balance, kicherten und aßen die restlichen Häppchen auf.
    In der Zwischenzeit drehte die Stimme in meinem Kopf allmählich durch. Okay , dachte ich. Konversation. Jetzt ist Konversation angesagt. Sei kein stummer Holzklotz. Und guck nicht blöd. Betöre ihn mit deinem Witz und deinem Charme. Sei natürlich. Sei ganz du selbst. Rede über irgendwas. Einfach irgendwas. Vielleicht über die weltpolitische Lage? Oder wäre das langweilig? Zu deprimierend? Was weiß ich überhaupt von der weltpolitischen Lage? Werde ich total dummes Zeug plappern? Langweile ich ihn jetzt? Wirkt er gelangweilt? Mein Gott, Mädchen, sag endlich was zu ihm!
    »Hier fehlt die Musik«, platzte ich heraus. »Eine Party ohne Musik, das klingt irgendwie falsch.«
    »Würdest du gerne mal die DJane machen?«, fragte Simon.
    Mit meinem Witz und meinem Charme war es sofort vorbei. »Ja klar, das wäre mein Traum!«, kreischte ich. »Die Fotos davon sind immer so cool, von diesen DJs in den Clubs in New York und wie alle tanzen, und die DJs haben diese Kopfhörer auf und die ganzen vielen Platten um sich herum. Das wäre der perfekte Job für mich!«
    Simon grinste. »Wenn du jetzt DJ in New York wärst, dann würdest du bestimmt ›Audrey, wait!‹ auflegen, weil das nämlich alle DJs in den Clubs dort im Moment tun. Du bist in Manhattan gerade die Queen.«

    »Wenn alle das auflegen, dann muss ich wohl was anderes machen, um originell zu sein«, antwortete ich ziemlich cool. Aber alles, was ich denken konnte, war: Sie spielen das Lied in den New Yorker Clubs! Das wusste ich noch nicht. Das Fanforum auf der Website der Do-Gooders war offensichtlich doch nicht über alles informiert.
    »Aber dir ist schon klar«, fuhr Simon fort, »dass wir uns nicht mehr unterhalten können, wenn du DJane bist. Oder andere hübsche Dinge tun.« Er beugte sich zu mir runter, um mir ins Ohr zu flüstern: »Weißt du, dass DJs auf Partys immer einsam sind?«
    Ein eigenartiges Frösteln kroch mir das Rückgrat hoch und dann die Arme hinunter. Ich bekam Gänsehaut. Konversation, so entschied ich, wird heutzutage überschätzt, und ich war froh, dass ich nicht angefangen hatte, über weltpolitische Ereignisse zu plaudern. »Nur drei Songs«, sagte ich und stellte mich dabei auf die Zehenspitzen, um nicht brüllen zu müssen. Ich machte eine Pause. Dann flüsterte ich ihm ins Ohr: »Um danach richtig loslegen zu können.« Heiliger Strohsack! Ich kann’s tatsächlich. Achtung, jetzt kommt Audrey! Ich bin Flirtweltmeisterin und bald liegt mir die ganze Welt zu Füßen.
    Simon schien was ganz Ähnliches gedacht zu haben, denn

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