Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Heartbreaker - Chartbreaker

Titel: Heartbreaker - Chartbreaker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
Vom Netzwerk:
glauben konnte. Es war das erste Mal, dass ich auf einem Konzert war und niemand dauernd drängelte oder schubste oder über einen drübersteigen wollte oder man sogar Angst haben musste, womöglich zu Tode getrampelt zu werden. (Das wäre Victoria letztes Jahr beim My Chemical Romance-Konzert fast passiert, jemand stieß sie um und wir hätten sie beinahe nicht mehr hochgekriegt. Sie mussten das Konzert unterbrechen, damit sie und ein paar andere Leute unter der Menge hervorgezogen werden konnten. Davon haben wir uns lange nicht erholt.)
    Aber so was wie das hier? Daran könnte man sich glatt gewöhnen. Victoria und ich hatten so viel Platz, wie wir wollten, in einer Ecke gab es kostenlose Drinks, und wir konnten uns unterhalten, ohne uns total anschreien zu müssen. Und der Blick auf die Bühne war unglaublich .
    Trotzdem fühlte ich mich leicht unwohl.
    »Spürst du das auch?«, flüsterte ich Victoria ins Ohr, als wir am Geländer lehnten. »Hast du nicht auch das Gefühl, dass die Leute uns beobachten?«
    Victoria, die allgemein für ihre Diskretion bekannt ist, drehte sich sofort um und spähte in alle Richtungen, um zu sehen, ob ich recht hatte. »Guck doch nicht so auffällig!«, flüsterte ich. »Super! Jetzt kriegen wir bestimmt nicht mehr raus, ob wir angestarrt werden! Vielen Dank!«

    »Wie soll ich rausfinden, ob uns jemand anguckt, wenn ich nicht selber gucken darf?«, entgegnete sie und blinzelte noch einmal über ihre Schulter, diesmal unauffällig. »Ja, du hast recht. Sie gucken dich an. Nicht uns. Dich .«
    »Mich?«
    Sie seufzte und legte ihren Kopf auf meine Schulter. »Ja, dich, ma chérie. Oder glaubst du, sie haben uns hierher eingeladen, weil Jonah den Türsteher mit einem Zwanziger geschmiert hat?«
    Wir beobachteten die Menge eine Zeit lang, zeigten auf ein paar angeschickerte Mädchen und ein paar einsame Jungs, als ich plötzlich einen großen Kerl mit halblangen roten Haaren entdeckte, der den Rest der Menge überragte. »Hey, das ist doch -«, setzte ich schon an, aber dann drehte er sich um, und ich erkannte, dass es doch nicht James war. Die Nase war zu spitz. James hat eine sehr viel hübschere Nase, fast eine Stupsnase.
    Zu spät. Victoria war nicht entgangen, dass ich besonders interessiert auf jemand hatte zeigen wollen. »Wer?«, fragte sie und folgte meinem Blick. »Oh.« Sie lächelte mich wissend an. » Oh .«
    »Sag’s nicht«, bat ich sie.
    »Hab ich etwa was gesagt?«, fragte sie.
    »Tu’s einfach nicht.«
    »Aber wenn ich doch gar nicht weiß, was ich nicht sagen soll.«
    »Ich kenn dich. Du wirst mir jetzt gleich wieder eine Rede halten.«
    »Nein, werde ich nicht.« Sie machte eine Pause. »Aber wenn ich es täte, dann würde ich wahrscheinlich sagen, dass du James mal fragen solltest, ob er nicht mal was mit dir zusammen machen möchte. Das wäre besser, als uns alle weiterzuquälen. Und dass James dich wahrscheinlich ziemlich gerne mag, auf so eine jungshafte, ungeschickte Art eben, deshalb bräuchtest du wahrscheinlich keine Angst haben, von
ihm eine Abfuhr zu bekommen.« Sie nippte unschuldig an ihrer Cola. »Aber keine Sorge. Von mir hörst du kein Wort.«
    Ich tat genervt und reagierte nicht darauf, aber Victoria schafft es immer wieder, Dinge auf den Punkt zu bringen, die ich mir selbst nicht eingestehen will. Auf der Herfahrt hatte ich nicht alles über den Tag erzählt, an dem so viele Mädchen auf einmal in den ScooperDooper gekommen waren und James das Vanille-Softeis auf den Boden und überallhin gespritzt hatte. Wir haben es danach nämlich gemeinsam aufgewischt, und er wischte den Spritzer Vanilleeis, der zufällig auf meiner Wange gelandet war, mit seinem Zeigefinger weg. In dem Augenblick war es im Laden völlig ruhig gewesen, und wir knieten unter der Theke, wo keiner uns sehen konnte, und wenn nicht diese blöde Mutter mit ihren drei Kindern hereingestürmt wäre, wer weiß … ich bin mir ziemlich sicher, es wäre etwas passiert.
    Ich glaube, er hätte mich geküsst.
    Und ich glaube, ich hätte es gewollt.
    Aber inzwischen wusste ich nicht mehr, was ich davon halten sollte.
    »Cockpit an Audrey, bitte klappen Sie Ihre Sitzlehne wieder hoch«, sagte Victoria plötzlich. »Du wirkst ziemlich weggetreten. Das ist nicht sexy.«
    Ich blickte an ihr vorbei zur Bar, wo Jonah sich gerade mit einem Jungen in seinem Alter unterhielt, der auch mit seiner Freundin gekommen war. Ich erfuhr später, dass sie irgendeinen Wettbewerb im Radio gewonnen hatte und ihn

Weitere Kostenlose Bücher