Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Heartbreaker - Chartbreaker

Titel: Heartbreaker - Chartbreaker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
Vom Netzwerk:
haben.
    Zwischen den Stücken schaute ich ein bisschen rum und entdeckte schließlich den A&R-Typen neben Steve. Steve hatte
dieses große, breite Grinsen im Gesicht, und der Typ neben ihm trug so richtig teure Jeans, hatte genug Gel ins Haar geschmiert, um es spitzer als Stecknadeln zu machen, und tippte gerade eine SMS. War er wirklich interessiert? Oder tat er nur jemand einen Gefallen, der für ihn wichtig werden konnte, und war deshalb gekommen? Ich stupste Victoria an und zeigte in seine Richtung. Sie guckte, drehte sich dann wieder zu mir und wickelte eine Haarsträhne um ihren Finger.
    »Gel!«, brüllte sie mir ins Ohr und verzog danach das Gesicht. Um Missverständnissen vorzubeugen: Victoria schmiert sich natürlich selber jede Menge Gel in die Haare, aber sie hasst es, wenn sich Männer die Haare so stylen. Jonah umgeht das Problem, indem er seinen Kopf ungefähr einmal im Monat kahl rasiert, und Victoria ist ihm dafür sehr dankbar.
    Evans Stimme holte mich wieder zur Bühne zurück. »Das ist jetzt normalerweise der Zeitpunkt, an dem wir backstage gehen und ihr klatscht weiter und klatscht weiter und dann kommen wir wieder zurück und spielen unsere Zugabe, aber diesen Mittelteil überspringen wir jetzt einfach und spielen gleich unser letztes Stück.«
    Noch ein Lied, sagte ich mir. Noch ein Lied, dann kann ich mit Victoria und Jonah zum In-N-Out fahren und mir einen Cheeseburger und ein Schokoshake holen und wir hören im Auto Musik, bis uns die Ohren abfallen, und Jonah bringt mich nach Hause. Noch ein Lied, dann kann ich einfach nur ein normales, durchschnittliches Mädchen ohne Freund sein.
    »Wir spielen jetzt ein neues Lied, das ich heute geschrieben habe.«
    Ein neues Lied? Das machte alle, die hier waren, neugierig. Getuschel setzte ein. Die Do-Gooders hatten in den letzten vier Monaten, wenn nicht länger, kein einziges neues Lied auf die Bühne gebracht. Wir kannten alles, was sie spielten, und auch alle Ansagen, die Evan zwischen den Stücken machte. Die Zugabe war meistens eine Coverversion von »Don’t Go Away« von Oasis, und ich hatte schon den ganzen Abend
befürchtet, dass Evan den Song heute besonders schmachtig singen würde.
    Aber ein neues Lied? Das passte nicht ganz in meinen Sobald-wie-möglich-Cheeseburger-und-Schokoshake-Plan.
    Victoria, das sollte ich hier vielleicht einmal erwähnen, ist ziemlich klug. Manchmal ist sie sogar klüger als ich. »Oh-Oh«, hörte ich sie stöhnen. Aber bevor ich mich umdrehen und sie fragen konnte, was dieses »Oh-Oh« bedeuten sollte, redete Evan auch schon weiter.
    »Meine Freundin Audrey hat heute mit mir Schluss gemacht und -«
    Oh-Oh.
    Ihr kennt das ja bestimmt aus Filmen: Irgendein Raum mit ganz vielen Leuten und alle reden durcheinander - und plötzlich sagt jemand etwas, was alle anderen dazu bringt, die Köpfe herumzudrehen und eine ganz bestimmte Person anzustarren. Tja, ich kann euch versichern: So was passiert im wirklichen Leben auch. Mir ist es passiert, als Evan diesen Satz gesagt hat. Zweihundert Menschen waren in dem Raum und vierhundert Augen (genau gesagt 399, weil Jake Myers mit sechs Jahren ein Auge bei einem Angelunfall verloren hat) haben sich mit einem Mal in mich gebohrt.
    Evan war noch nicht fertig. »Ja, sie hat mit mir Schluss gemacht. Kurz vor dem wichtigsten Abend in meinem Leben -«
    »Krass, Mann«, flüsterte jemand hinter mir. Dreimal dürft ihr raten, wer.
    »Ich hab immer zu ihr gesagt, dass ich einmal ein Lied für sie schreiben werde, und jetzt hoffe ich, dass es noch nicht zu spät ist. Mein Lied heißt: ›Audrey, Wait!‹«
    Hat es euch jemals so richtig im Gehirn gefroren? So erging es mir, als ich den Titel des Songs hörte. »Warte, Audrey!«, hatte Evan mir hinterhergerufen, als ich die Treppe runtergegangen bin, und ich hatte so getan, als würde ich es nicht hören. Das war ein verdammter Fehler gewesen. Ich hatte ihm nicht zugehört, ich hatte nicht hören wollen, was er mir noch
zu sagen hatte, und deshalb sorgte er dafür, dass ich ihm jetzt zuhören musste. (Okay, ich muss gestehen, ich war außerdem auch etwas enttäuscht, dass der Song nicht »Audrey, du bist das tollste Mädchen, das ich je getroffen habe« hieß oder so was in der Art.)
    Die Bass Drum hämmerte laut, so laut wie mein Herz, und eine zarte Melodie löste sich von der Gitarre und irrte über die Bühne, bevor die Band so richtig loslegte. So hatten sie noch nie gespielt. Evan wechselte die Akkorde wahnwitzig schnell, und einen

Weitere Kostenlose Bücher