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Heartbreaker - Chartbreaker

Titel: Heartbreaker - Chartbreaker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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ihm nicht viel auszumachen, dass ich mich so bei ihm ausheulte. Er nahm das ganz cool. Evan hätte sich dabei total unwohl gefühlt und so blödsinnige Sachen gesagt wie: »Willst du, dass ich gehe?« So war das immer gewesen, wenn ich mich wegen irgendwas aufgeregt hatte. Jedenfalls hätte er sich niemals neben mich auf einen Kübel Eiscreme in einem Kühlraum gesetzt, so viel ist sicher.
    Aber James machte so was. Er saß einfach neben mir.
    Nach ungefähr einer Minute, vielleicht auch länger, hatte ich mich wieder eingekriegt und richtete mich auf. Mir dämmerte, dass ich in diesem Augenblick vielleicht nicht gerade wie das schönste Mädchen der Welt aussah. »Tut mir leid, dass ich dich so vollgeheult habe«, sagte ich und wischte mir über das Gesicht. »Ich bezahl die Reinigung für dein T-Shirt.«
    Er lachte, zog ein Taschentuch aus seiner Hosentasche und drückte es mir in die Hand. »Mach dir darum mal keine Sorgen«, sagte er lächelnd. Er hat wirklich hübsche Zähne, nicht zu regelmäßig und nicht zu schief. Und blitzsauber.
    »Und es tut mir leid, dass Sharon dich so mies behandelt hat«, schniefte ich.
    »Na ja, was soll man dazu sagen. Sie ist eine Zicke. Und so sind Zicken eben. Sie sind zickig«, meinte er achselzuckend. »Aber Sharon ist mir ganz egal.«
    Das Kühlaggregat hörte in diesem Augenblick auf zu rattern, und es breitete sich Stille aus, eine Stille, die jeden Gedanken in meinem Kopf auf das Zehnfache seiner normalen Größe anschwellen ließ. Es war so kalt, dass wir unseren Atem sehen konnten, winzige kleine Wölkchen, die aus unseren Nasenlöchern hervorgestoßen wurden.

    »Wenn Sharon dir ganz egal ist«, sagte ich, »gibt es denn jemand, der dir nicht egal ist?«
    »Ja«, flüsterte er. »Du, du bist mir nicht egal.«
    Mir war gleich viel wärmer, aber trotzdem spürte ich, wie ich Gänsehaut bekam. »Wirklich?«
    »Ja.«
    »Oh.«
    »Audrey?«
    »Ja?« Unsere Gesichter waren so nah beieinander, dass sich unsere Nasen fast berührten.
    »Meinst du, du würdest vielleicht mal ganz gerne ausgehen? Zum Beispiel mit mir?«
    »Ja, würde ich.« Meine Antwort kam sofort, ich brauchte überhaupt nicht nachzudenken. »Ja.«
    »Okay.«
    »Okay.«
    »Audrey?«
    »Ja?«
    »Du … du hast einen hübschen Mund.« James wurde rot, wahrscheinlich hatte er so was noch nie zu einem Mädchen gesagt. »Ja, doch. Du hast einen hübschen Mund. Wunderhübsch.«
    »James?«
    »Ja?« Seine Stimme war so leise, dass ich sie kaum von seinem Atem unterscheiden konnte. Atmete er überhaupt noch?
    »Willst du … willst du mich küssen?«
    Wir rückten näher und näher und unsere Nasen berührten sich ein-, zweimal, bevor unsere Lippen sich trafen.
    Dann hatte ich meine Antwort.
    Als wir uns voneinander lösten, waren wir beide ein bisschen atemlos.
    »Wow«, sagte ich.
    »War das in Ordnung?«, fragte er hastig. »Ich wollte dich nicht -«
    »Nein, nein!«, sagte ich. »Alles in Ordnung, du musst dich
nicht entschuldigen. Das war … das war mehr als nur in Ordnung … also, ich meine … ja. Klare Entscheidung und echt gute Durchführung. Eins A mit Sternchen.«
    Er grinste und wirkte gleichzeitig verlegen. »Wir sollten besser rausgehen, bevor Mr Farris einen Suchtrupp losschickt.«
    Ich hatte total vergessen, dass Ron und Mr Farris noch im Laden waren - und überhaupt, dass ich zum Arbeiten hier war. »Ähm. Ja. Natürlich.« Ich strich meine Haare und mein T-Shirt glatt, während wir aufstanden. Meine Knie fühlten sich ganz weich und wackelig an. James hatte bereits die Hand auf dem Türgriff des Kühlraums, aber bevor er die Tür aufzog, beugte er sich kurz zu mir herunter und küsste mich noch einmal, ein schneller, leichter Kuss.
    »Fertig?«, fragte er.
    Mir war noch ein bisschen schwindlig von seinem zweiten Kuss, aber ich nickte und folgte ihm dann ins Neonlicht des Hinterzimmers hinaus. Ich musste einen Augenblick blinzeln und machte dann einen kurzen Abstecher auf die winzige Angestelltentoilette, um mir kaltes Wasser ins Gesicht zu spritzen. James ging schnurstracks in den Verkaufsraum, wo die Kundschaft und die beiden Bosse warteten.
    Im Spiegel über dem Waschbecken betrachtete ich meinen Mund. James fand meinen Mund wunderhübsch. Dann war das wohl so. Ich lächelte.
    Das Mädchen im Spiegel lächelte zurück.

19
    Don’t let them tell you that there’s a right way to fall in love...
    Voxtrot, »Biggest Fan«
     
    Und natürlich war es wieder einmal so , dass Victoria nirgendwo

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